Mittwoch, 9. Dezember 2009

Rätsel in den Logs

Vorgestern wurde mein Beitrag Wenn es erstmal los geht 23 mal aufgerufen. Das kann schon mal passieren, wenn ein Beitrag irgendwo verlinkt wird, wo viele Besucher auftauchen. Nur, normalerweise sehe ich dann entweder woher, oder wenn aus irgendeinem Grund über die Suche ein solcher Beitrag oft gefunden wird, über die Suchbegriffe, aber nichts davon war der Fall?

Sonntag, 6. Dezember 2009

Der Soundtrack meines Lebens

Brandy Carlile

Ich will nur die Textzeilen heraus stellen die mich berühren:

All of these lines across my face
Tell you the story of who I am
So many stories of where I've been
And how I got to where I am
But these stories don't mean anything
When you've got no one to tell them to
...

I climbed across the mountain tops
Swam all across the ocean blue
I crossed all the lines and I broke all the rules
...
And all of my friends who think that I'm blessed
They don't know my head is a mess
No, they don't know who I really am
And they don't know what
...
All of these lines across my face
Tell you the story of who I am
So many stories of where I've been
And how I got to where I am
But these stories don't mean anything
When you've got no one to tell them to

Übersetzt:

Alle Falten meines Gesichts,
erzählen dir, wer ich bin.
So viele Geschichten, wo ich war,
und wie ich hier angekommen bin.
Aber diese Geschichten bedeuten Nichts,
wenn ich sie Niemandem erzählen kann.
...
Ich bin über Berggipfel gestiegen,
durch blaue Meere geschwommen,
Ich habe alle Grenzen überquert und alle Regeln gebrochen
...

Alle meine Freunde meinen ich seie gesegnet.
Sie wissen nicht um die Unordnung in meinem Kopf
Nein, sie wissen nicht wer ich bin...(*)
Sie wissen nicht.
....
Alle Falten meines Gesichts,
erzählen dir, wer ich bin.
So viele Geschichten, wo ich war,
und wie ich hier angekommen bin.
Aber diese Geschichten bedeuten Nichts,
wenn ich sie Niemandem erzählen kann.

(*) So unordentlich ist es ja nicht... ich habe immer "yearsome mess"
"Jahrelange Zerissenheit" rausgehört.

Dienstag, 24. November 2009

Offline

Ich werde jetzt ein paar Tage offline sein. Aber eine gute Nachricht in Bezug auf das Blog möchte ich noch los werden: Offensichtlich sind die (alten) Kommentare wieder restauriert.

Freitag, 20. November 2009

Trangender Day of Renembrance

Die zunehmend transphobe Berichterstattung in den Medien findet auch in einer anderen Statistik eine Korrelation. Dieses Jahr wurden weit mehr Verbrechen an trans* Menschen, allen voran jungen, schwarzen Transsexuellen, bekannt.

Ich übernehme die Liste der Blogs, die sich heute mit dem Thema befassen, einmal von Diana:

http://diana.tgirl.ch/transgender-day-of-remembrance-2009

Aktion Menschenrecht und Transsexualität e.V.
TgEu.org (Transgender Europe’s Trans Murder Monitoring Project)
Erlebnisse und Gedanken
Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin
Queer-o-mat
Frau mit Bart

Donnerstag, 5. November 2009

Erstaunlich

Was Themenfremde, wenn sie mit dem Thema konfrontiert sind, immer wieder gerne wollen, sind Vorher / Nachher Vergleiche. So Verständlich das ist und so unglaublich, und damit sensationell die Metamorphose auch ist, für transsexuelle Menschen ist das aus zwei Gründen nicht so toll.
1.) Viele Betrachter deuten das so, dass das alte Bild den wahren Menschen zeigt, das Aktuellere das Ergebnis eines künstlichen Eingriffs. Die Idee, dass Menschen automatisch ihr somatisches Geburtsgeschlecht sind und tatsächlich das Geschlecht gewechselt wurde, natürlich nur Optisch, ist eine unterbewusste Schlussfolgerung.
2.) Für viele sind die alten Bilder einfach nur Zeugen einer Zeit großen Leides, eine Zeit, an die sie nicht erinnert werden wollen.

Vor einer ganzen Weile sah ich mir selbst einige Fotos im Internet an, die an einem Event in Österreich aufgenommen wurden... das war irgendwie total seltsam. Ich wusste ja dass das ich auf dem Bild bin (und so viel Alkohol war nicht im Spiel, dass ich mich an die jeweilige Situation nicht mehr erinnerte) aber ich konnte mich in den Bildern nicht wirklich erkennen, wiederfinden.

Da ich schon seit gut einem halben Jahr keine aktuelleren Photos von mir hatte, habe ich gestern eine Freundin gebeten, doch mal eines von mir zu machen. Und bin erstmal erschrocken, Gott, hab ich zugenommen! Dann fischte ich ein eineinhalbjähriges Bild raus, als ich noch 30 kg weniger hatte. Und zeigte es der Freundin zum Vergleich. Die meinte nur trocken: "Das neue gefällt mir trotzdem besser" und zeigte auf das Gesicht. Und tatsächlich, in den 1 1/2 Jahren hatte sich viel getan, erstaunlich viel. Ich bastelte dann tatsächlich einen kleinen vorher / nachher vergleich, aber nur für gute Freunde, die mit der Situation vertraut sind. Aber das Staunen wollte ich dann doch teilen.

Zu dem Zeitpunkt der alten Aufnahme war ich auch schon eine weile auf Hormonen (meine Hormongeschichte ist eigentlich ein eigenes Thema) und um so mehr hat es mich überrascht, wie die Zeit wirkt.

Einen Tip möchte ich noch geben, seit 1 1/2 Monaten verwende ich eine Progesteroncreme, Darstin (zu beziehen z.B. über www.goldpharma.com ) im Gesicht und konnte beweisbar feststelllen, dass es sich sehr positiv auswirkt.

Freitag, 23. Oktober 2009

Pretty in Pink

In ihrem Blog beim Magazin Mother Jones berichtet eine Mutter, wie sie ob der Geburt einer Tochter mit Werbegeschenken überhäuft wurde – alle in Pink.

KleinSarahWie ich, ist Lauren Sandler in den 70ern aufgewachsen. Geschlechtsstereotypen waren aus der Mode. Viele Bilder aus meiner vorpubertären Kindheit kann ich heute Unwissenden zeigen, ohne dass der geringste Verdacht meiner medizinischen Vergangenheit auftaucht. Auch im vielgelesenen Mamablog wurde das Phänomen schon diskutiert. Einem Kommentar ist zu entnehmen, dass das Phänomen selbst Hochburgen der Gleichberechtigung erreicht: “…wir leben nämlich in Norwegen, und auch dort gibt es momentan nur rosa und blau mit kaum Zwischentönen.”

Und so fragt sie zurecht: “Was ist eigentlich passiert?”

Zunächst zeigt sie die amerikanische Entwicklung der Kinderkleidung auf. Erst in den ersten zwei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts kamen farbliche Unterscheidungen überhaupt in Mode. Die Dichotomie der beiden Farben nahm in dieser Zeit ihren Ursprung, nur genau umgekehrt, wie man es heute Kennt. Rot war eine kräftige und damit maskuline Farbe. Pink war die Kinderfreundliche Version. Blau war die Farbe des Schleiers der Jungfrau Maria und stand essentiell für Feminität. Sie zitiert das “Ladies’ Home Journal” von 1918, das Müttern rät:
“Pink, eine bestimmtere und stärkere Farbe, ist passender für die Jungen, während Blau, das eher graziler und anmutiger, hübscher für die Mädchen ist.”

Zur Zeit des zweiten Weltkriegs kehrte sich die Farbenzuorndung dann um. Das könnte daran liegen, dass, passend zu den Zeiten, der blaue “Marinelook” aus Europa in die USA überschwappte.

Dort hatte sich die Kinderkleidung doch etwas anders entwickelt. Laut Wikipedia war es bis in 19. Jahrhundert üblich, das Jungen bis zum 5. und 6. Lebensjahr Kleidung trugen, die nahezu gleich war wie die der Mädchen, nur das Korsett bei den Mädchen stärker geschnürt wurde um die Entwicklung der weiblichen Körperform zu stützen. Das Wachstum der Brüste jedoch sollte Behindert werden – die waren damals nicht so in Mode. Erst später kamen stärker geschlechtsgetrennte Kleidungselemente in Mode. Farblich allerdings völlig unbestimmt. Um Jahrhundertwende inspirierte die Matrosenuniform die Mode, hier nun wieder eher Unisex (und wie im Bild zu sehen trägt auch dieser Junge einen Rock).

Das Mother Jones Blog wird weiter berichtet, wie sehr junge Mädchen diesem Pink-Trip folgen, unter anderem berichtet es von einer Mutter, die ihrer dreijährigen Tochter erst beweisen musste, dass alle ihre Pinken Sachen alle in der Wäsche befanden, bevor diese bereit war, etwas anderes anzuziehen. Und auch der Mamablog Artikel zeigt auf, wie empfindlich die Kinder darauf achten, geschlechtlich richtig aus zu sehen, farblich und in Bezug auf die Haarlänge. Einige Sozialpsychologen (die Nurture, also “alles ist anerzogen oder durch die Umwelt geprägt”-Seite) gaben dem Phänomen den Namen: “Pink Frilly Dress”-Syndrom, untersuchten es, und kamen zu dem Schluss, dass das Geschlechtszugehörigkeits empfinden massiv von Farben und Kleidung abhängt – eben der selbe Umkehrschluss, den John Money einst in Bezug auf die Genitalien hatte. Doch damit nicht genug der psychologischen Wirren, Neurowissenschaftler mit dem Gedankengut von Evolutionspsychologen (die Nature, also “alles ist angeboren”-Seite) ihrerseits schlossen im wahrsten Sinne des Wortes das Blaue vom Himmel herunter. Da Männer ja gutes Jagdwetter bevorzugten, prägte der geschätzte blaue Himmel sich in die Gene ein, während Frauen eine Vorliebe für Rot entwickelten – die Farbe genießbarer Früchte.

Ein Phänomen, das erst in den letzten 60 Jahren und mit Unterbrechungen existiert, soll also vor Jahrtausenden in unser Genom programmiert worden sein und ohne sorgfältige Kleider- und Farbordnung können die jungen Kinder kein Geschlechtszugehörigkeitsempfinden entwickeln? Sind etwa alle in den 70er Jahren aufgewachsenen Menschen Geschlechtsidentitätsgestört (der amerikanische Begriff Gender Identity Disorder bringt es noch etwas besser auf diesen Punkt)?

Wohl kaum, aber diese Idee ist unglaublich Haltbar. Als kürzlich ein schwedisches Ehepaar sich Outete alle geschlechtsstereotypen Anforderungen von ihrem Kind fern zu halten – in dem sie sein Geschlecht verheimlichen, mutmaßte selbst das Mamablog “Zwitter per Erziehung?” (meine zwischengeschlechtlichen Leser mögen mir das unreflektierte Titelzitat verzeihen), ja in den Kommentaren ist sogar von “Gefährdung des Kindswohls” die Rede, “Derartige Experimente an Menschen müßten unter Strafe gestellt werden! Wer schützt wehrlose Kinder vor solchen Eltern? Warum schreitet bei einer solch massiven Kindeswohlgefährdung kein Jugendamt ein?”

Das sich der letztgenannte Autor allerding gerade diese Erziehungsweise mit John Moneys Menschenrechtsverbrechen vergleicht, ist ein Paradoxon. Auf John Money geht die Idee zurück, dass Genitalien und Erziehung in ein Geschlechtszugehörigkeitsempfinden münden. Auf diese Idee geht der Widerwillen gegen Pops Erziehung genauso zurück wie die Umerziehungsversuche eines Kenneth Zuckers an Kindern, die mit der sogenannten “Geschlechtsidentitätsstörung im Kindesalter” (wie Transsexualität eine Persönlichkeitsstörung in der F-Gruppe der ICD 10) diagnostiziert wurden. Kindern, die das gesellschaftliche Rollenspiel verweigern. Damit werden ungleich mehr Jungen pathologisiert als Mädchen, die Angst vor Jungen mit einem Faible für Barbies und Pink ist ungleich grösser als die vor Mädchen, die gerne auf Bäume Klettern, Hosen tragen und das neueste Quake spielen.

Zucker setzt auf Entzug und Verbot – kein Pink im Haus, keine Mädchenfreundschaften mehr und selbst beim Zeichnen herrscht strengstes Verbot, Mädchen oder Schmetterlinge zu malen.

Ein Zeichen von Transsexualität ist das nicht unbedingt, laut den Studien Zuckers (Kannada) und Green (Großbritannien) sind nur etwa 5% der entsprechenden Kinder Transsexuell. Etwa 45% Homosexuell und die restliche Mehrheit entwickelt sich zum erwachsenen, gesellschaftlich anerkannten Standardmodell.

Dennoch lässt sich bei transsexuellen Menschen ein Hang zu geschlechtlichem Rollenverhalten feststellen. Genau wie andere Mädchen um sie herum nehmen auch transsexuelle Kinder diese Geschlechtsrollen wahr – und genau wie andere Kinder ihres Geschlechts nehmen sie diese Hinweise auf. Je nach angeborenem Geschlechtsrollenempfinden übernehmen sie diese aus der Gesellschaft – und meist unterdrücken sie den Wunsch, lernen schnell diese Wünsche nicht zu äußern oder gar auszuleben. Es braucht keinen Kenneth Zucker, denn Eltern und Umwelt kommen meist auf die selben, nicht wissenschaftlich Sanktionierten Ideen.

Weder bei Zucker noch bei wohlmeinenden Eltern ändert sich allerdings je etwas an dem Geschlechtszugehörigkeitsempfinden, die Kinder lernen es nur zu verstecken, zu unterrücken und oft hilft es, ein wenig Geschlechtsrolle zu spielen. Je stärker die Unterdrückung, desto stärker und länger wird dieses Ventil genutzt – auch wenn es nicht wirklich hilft. Und wenn Transsexuelle dann die soziale Rolle ändern, wird dieser Aspekt oft erst einmal Überbetont. Und speziell im deutschsprachigen Bereich wo Sophinette Beckers Behandlungsstandards gelten, wird das Geschlechtsrollenauftreten in der Behandlung auch mit Behandlungsbedarf gleichgesetzt. So mancher Transvestit hat, so der denn auf die, dann sehr dumme Idee kommt, größere Chancen auf eine Behandlung für Transsexualität als Betroffene, die ihre weiblichen Empfindungen nicht auf Kleidung projizieren.

Es gibt wesentliche angeborene Eigenschaften der Geschlechter, die auch bei Transsexuellen ihrem gefühlten Geschlecht entsprechen, aber erst die Kultur unterstreicht und übertreibt sie, ein Gen für Pink gibt es nicht.

Und was ist nun mit Pop? Was soll mit dem Kind sein? Es weis doch längst was es ist. Viel besser als die Eltern, die nur seine Genitale kennen. Daran wird ein geschlechtsrollenbefreites Aufwachsen nichts verändern.

kenneth-zucker

Geschlechtsrollendoktor Kenneth Zucker.

Freitag, 16. Oktober 2009

Der fröhliche Beitrag

Im einem Beitrag kürzlich machte ich auf fehlende fröhliche Meldungen aufmerksam und erklärte auch warum. Nun ja, dass ein Teil meiner mangelnden Juhuschreie auf meine Gallensteine zurückzuführen ist, war mir da noch nicht bekannt. Wie auch immer - ich schrieb, dass ich gerade eine (netterweise bezahlte) Pause nutze, um über meine beruflichen Ziele nachzudenken. Die erste Erkenntnis deutete ich bereits an. Ich will mehr Team, auch gerne mehr Verantwortung (nicht zum ersten mal), also versuche ich nun verstärkt Team- oder Projektleitung zu übernehmen. Angenehmerweise wird sich das auch in einer finanziellen Verbesserung deutlich machen.
Aber ich habe noch etwas anderes für mich heraus gefunden. Durch eine Entscheidung meiner Mutter kam ich nicht auf das Gymnasium, was vom Notenspiegel her möglich gewesen wäre. Meine spätere berufliche Laufbahn war dann sehr gemischt, was auch mit meiner medizinischen Kondition und Verdrängungsbemühungen zusammen hing. Ich fing später an, das Abitur nachzuholen, wurde aber von meinem eigenen beruflichen Erfolg in der Informationstechnologie sozusagen Rechts überholt, und ich hatte schnell eine Position, die letztlich auch mit einem Informatikstudium im Hintergrund nicht besser hätte sein können (das hat sich die letzten 12 Jahre durchgängig gehalten). Den Kurs zum Erlangen der Reifeprüfung habe ich dabei längst vergessen. Jetzt, wo die wichtigsten Dinge in meinem Leben geklärt sind, nagt es jedoch etwas an mir.
Und so war ein Teil meiner Überlegungen doch noch einmal in Richtung Studium. Das würde Bedeuten, jetzt noch einmal das Abitur nach zu machen und dann auf jede Menge Einkommen verzichten um zu studieren. Und Informatik wäre natürlich total unsinnig. Nach so langer Zeit in der IT ist die Praxis Qualifikation genug. Und jetzt geht es eigentlich auch gar nicht um die Karriere. Wenn ich jetzt etwas Studieren will, dann doch bitte das was mich auch reizt. Und was für ein Fach das ist, das habe ich heute heraus gefunden: Kulturanthropologie
Das ist der Begriff für etwas, dass ich in letzter Zeit ständig gemacht habe, eine Forschung über die ich auch hier, auf Zeit.de oder in den Brainlogs geschrieben habe - natürlich immer mit Fokus auf (m)ein Thema.
Ich zitiere einmal die Berufsberatung der Schweiz:

Worum geht es in der Kulturanthropologie: Die Wissenschaft von den europäischen Kulturen

Kulturanthropologie beschäftigt sich damit, wie Menschen in Europa ihren Alltag gestalten. Wie gehen sie miteinander um, wie verständigen sie sich? Wie denken sie über Gegenwart, Geschichte und Zukunft nach? Die Vielfalt kultureller Phänomene ist enorm, und sie sind im Fluss: Das Verhalten der Menschen und ihr Denken über die Welt verändern sich. Das kann abrupt geschehen, über die Generationen hinweg oder eher kontinuierlich, langsam. So ist das Konsumverhalten der Jugendlichen heute sicherlich anders als vor zwanzig Jahren. Ebenso wandeln sich ethische Massstäbe und die Bedeutung verschiedener Rituale. Begleitet werden solche kulturellen Prozesse vielfach von Konflikten – zwischen Generationen, sozialen Schichten, Geschlechtern und Interessensgruppen.
...
Anforderungen
Offenheit gegenüber der Vielfalt unserer Gesellschaft, Kontaktfreude, eine grosse Portion Neugier sowie Toleranz gegenüber dem Denken und Empfinden anderer Menschen sind Grundvoraussetzungen, die man für ein Studium der Kulturanthropologie bzw. der Populären Kulturen mitbringen sollte.

Erledigt, abgehakt. (Allerdings werde ich keine anthropologische Studie unter Germanys Next Top Model Kandidatinnen machen können ;-) )

Ausserdem müssen Studierende bereit sein, viel zu lesen. Es wird nicht nur mit volkskundlichen Büchern gearbeitet, sondern auch mit Fachliteratur aus der Geschichte, Pädagogik, Psychologie, Soziologie usw. Erwartet wird auch die Fähigkeit, Texte in europäischen Fremdsprachen lesen zu können.

Hat jemand auf meine Freizeitgestaltung geschaut und dann die Anforderungen geschrieben?

Auch wenn das natürlich auf diesem Blog ein Muss ist, ich interessiere mich generell für die ganze Bandbreite, schon in der Schule war ich "der Experte" für Allgemeinwissen. Noch ein wenig Geschichte und Psychologie dazu und ich kann als Expertin in Zukunft das alles einbringen wo genau so etwas gesucht wird - am direktesten wohl in den Medien. Und was mache ich gerne? Darüber schreiben. Aber dabei muss es ja nicht bleiben.

Von so einem Studium wusste ich bislang nichts. Wenn ich über das Thema nachgedacht habe, landete ich oft bei Geschichte (aber ich will keine Daten über Schlachten auswendig lernen) und Antrophologie (die Erkenntnisse werden doch kaum mit unserer Kultur abgeglichen). Aber mit einer Kombination von Anthropologie und spezialisierter Geschichte oder Psychologie als Nebenfach kann ich meine Interessen genau abdecken.

Und damit habe ich ein echtes Ziel. Und das macht mich wirklich Fröhlich. Schade nur, dass ich so lange dafür gebraucht habe... im Post und im realen Leben ;-)


Sonntag, 4. Oktober 2009

Artikel in den Brainlogs

Die Brainlogs sind Blogs von Autoren des Fachmagazins Gehirn und Geist. Blogger Stephan Schleim bat mich nach einer längeren Diskussion seines Beitrages "Psychiatrie-Bibel unter Beschuss " einen Gastbeitrag zu schreiben, indem ich die diskutierten Phänomene und deren Probleme beschreibe. Nun ist der Artikel (etwas entschärft) veröffentlich worden:

Mann, Frau und das Tabu der Uneindeutigkeit

Ich bin bereits sehr gespannt auf die Diskussion.

Samstag, 3. Oktober 2009

Rückschläge

Vor kurzem zeigte ich mich noch erfreut, dass die Berichterstattung über Transsexualität sich stark verbessert hat. Ausgerechnet die ambitionierte Welt(.de) schaffte es allerdings, sich in einem einzigen Artikel, Transsexuelle lächerlich zu machen, Intersexuelle auszuradieren und dem Leser dabei noch das Gefühl zu geben, moralisch gegenüber Arabischen Ländern zu stehen.
Frau darf Auto fahren – nach Geschlechtsumwandlung Von Dietrich Alexander
Die Haltung Saudi Arabiens, nur "Transsexuelle" zu behandeln, die eine intersexuelle Kondition nachweisen können spiegelt sich übrigens auch mit der Agyptens, die letztes Jahr gross ankündigten, Behandlungen für "Transsexuelle" nach international anerkannten Standarts einzuführen - aber in Wirklichkeit eben mit genau diesem Haken.

Auch Thailand, einstmals Vorbild im unkomplizierten Umgang mit Geschlechtsvarianzen (außer im Personenstandsrecht), verkompliziert den Zugang zu notwendigen Behandlungen immer weiter. Während vergangenes Jahr die Orchitektomie für unter 18 jährige Verboten wurde, ist kürzlich angekündigt worden dass keine Geschlechtsangleichende Operationen an unter 18 jährigen Erlaubt sind und 18 - 20 Jährige die Erlaubnis der Eltern brauchen. Das Betrifft auch junge Patienten aus Europa, die von Suporn mit Einverständnis der Eltern bereits ab 16 behandelt werden konnten, Ich weiß von mindestens einer deutschen, die das zwei Jahre vor Kim Petras in Anspruch genommen hat. Ab 18 wahr das Einverständnis der Eltern auch nicht mehr Erforderlich. Warum sollten die es auch besser wissen als die konsultierten Ärzte? Ohne Überweisung macht nämlich auch Dr. Suporn keine Operation.

Samstag, 26. September 2009

Markenidenditätsstörung

Porsche



Gestern fiel mir auf, dass ich eine gestörte Markenidentität habe.(*). Mein Auto, sagen Andere, ist ein Ferrari. Dabei weiß ich, dass es ein alter Porsche ist.
Seien sie doch mal realistisch, meint Meyenburg. Der Wagen ist rot. Das sieht man doch, der Fahrzeugschein dagegen ist im inneren Verborgen. (**)

(*) Marken Identitäts Störung (MIS) bzw. Brand Identity Disorder (BID).
(**) Originalzitat von Bernd Meyenburg:
"Seien sie mal realistisch! Den Penis sieht man doch, das Gehirn aber ist im Kopf verborgen!"

Samstag, 19. September 2009

Im Krankenhaus

Ich hatte jetzt schon länger immer wieder starke Magenschmerzen... also bin ich von einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) ausgegangen. So etwas hatte ich schon einmal. Letzten Freitag wollten die Schmerzen aber dann bis Montag mittag gar nicht mehr aufhören und waren stark genug, mir die Luft zum Atmen zu nehmen. Ich bin am Montag gleich zum Arzt, habe aber erst einen Termin für Dienstag bekommen. Da wurde mir dann Blut abgenommen, am Mittwoch dann erneut hin zur "Auswertung" und von da aus wurde ich gleich weiter geschickt zur Ultraschalluntersuchung. Da die Sache mit Namens- und Personenstandsänderung für mich nicht so einfach ist, läuft meine Krankenkasse noch auf meinen alten Namen, das war bei der Anmeldung schon peinlich. Erfasst wurde es dann erstmal mit meinem "Rufnamen" in Klammern. Als ich dann aber von der Ultraschallabteilung gleich zur Notfallabteilung weiterverwiesen wurde, waren sie dort erstmal recht gefordert. Ich musste meine Daten noch einmal angeben und als es dann um meine Versicherung ging und da dann mein alter Name Stand (wie auch in den Ausweispapieren) fragte mich die Empfangsdame verwirrt: "Wie kommt denn das?" Tja, Transsexualität gibts nicht nur im Fernsehen. Ich wurde gleich auf ein Zimmer in der Notfallabteilung verlegt, wo ich noch mehr Blut abgeben musste und mir dafür gleich eine Infusion gelegt wurde. "Sie sind noch Nüchtern?" Äh ja... moment, ich bin seit 2 Tagen Schmerzfrei und jetztgleich Notoperation? Meine Gallenblase und Steine zwischen Leber und Darm mussten dringend entfernt werden. Derweil gab mein Name immer noch ein Problem her. Rechtlich und Versicherungstechnisch hätte ich in ein Mehrbettzimmer mit Männern verlegt werden müssen. Die elegante Lösung war dann ein EInzelzimmer. Gott sei dank konnte ich aber noch mal nach Hause, die wichtigsten Sachen vorbereiten, allen Bescheidgeben und mein Notebook einpacken. Operiert wurde am nächsten Tag. Alle Beteiligten hier sind grossartig, trotz zwangsläufigen Vorwissens werde ich durchgängig als Frau angesprochen und auch behandelt. Gleich Donnerstag früh war die Operation, jetzt werden die entzündeten Bereiche noch mit heftigerer Antibiotika behandelt. Im Augenblick gehe ich davon aus, dass ich Montag entlassen werden.
Dass ich so schnell wieder einen OP-Saal von innen sehen würde, hätte ich auch nicht gedacht.

Dienstag, 15. September 2009

Kommentare verloren

Da ich immer wieder beschwerden bekommen habe, dass es bei mir zu kompliziert ist, zu kommentieren, wollte ich das Kommentarsystem zurücksetzen.

Entgegen den Versprechungen von JS-Kit, dass die Kommentare stets auch bei Blogger.com hinterlegt werden, waren damit auch die Kommentare - eigentlich ein sehr wichtiges Element dieses Blogs - verschwunden. Ein Versuch JS-Kit wieder jerzustellen brachte sie auch nicht wieder zu Tage. Vielleicht klappt es ja mit Verspätung?

Falls es nicht funktioniert, werde ich wohl via Handarbeit zumindest die wichtigsten Nachtragen. Da mir das Kommentarsystem von Blogger nach wie vor nicht gefällt, ich aber das System "IntenseDebate" gut fand, dass ich bei verschiedenen anderen Blogs gesehen habe, probiere ich es jetzt erst einmal damit.

Bücher zum Thema

Ich habe über die Jahre nun schon einige Bücher zum Thema gelesen. Leider sind die, die ich wirklich empfehlen würde, nur in Englisch verfügbar:

True Selves
Understanding Transsexualism--For Families, Friends, Coworkers, and Helping Professionals

Wahre Ichs
Transsexualismus (*seufz*) verstehen - Für Freunde, Famillie, Mitarbeiter und professionelle Helfer.

Es ist 20 Jahre alt und hat einige Schwachstellen. Wenn von transsexuellen Mädchen und Frauen mal wieder als Jungen und Männer gesprochen wird und für Männer umgekehrt, wenn von Geschlechtsidentitätsstörung gesprochen wird und nicht zuletzt mal wieder ein psychologisches Modell angeführt wird.
Aber: Es konterkariert diese in dem er das Leiden von transsexuellen Menschen beschreibt. Insbesondere in der Kindheit - und die instinktiven Probleme durchaus beschreibt. Das Buch war ein Augenöffner für mich, wie viel Transsexuelle tatsächlich gemeinsam haben, denn mit anderen Betroffenen hatte ich mich allenfalls über das aktuelle Leben unterhalten.
Damit kann das Buch Aussenstehenden auch sehr gut vermitteln, warum das Leben für transsexuelle Menschen eine Hölle ist, und nicht die Folge eine spontanen, fröhlichen Entscheidung. Ein Bild, dass sich in der Öffentlichkeit festgefressen zu haben scheint.

Whipping Girl
A Transsexual Woman on Sexism and the Scapegoating of Femininity

Prügelmädchen
Eine transsexuelle Frau über Sexismus und Feminität als Sündenbock (Achtung, etwas frei Übersetzt)

wie True Selves klärt Serano erst einmal über Begrifflichkeiten auf. Ein kurzer autobiographischer Abschnitt fehlt ebenfalls nicht. Einen viel wichtigeren Teil ihres Buches nimmt allerdings ein, warum vor allem Transfrauen so viel Ablehnung von der Gesellschaft und gerade durch den Feminismus erfahren. Inhaltlich möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, sie entlarvt jedoch, wie Feminität immer als etwas Künstliches wahr genommen und beschrieben wird.
Eine interessante Beobachtung, die sich allerdings immer wieder Bewahrheitet, ist die Form der Darstellungen von transsexuellen Frauen in den Medien:
Entweder als
- täuschende, nicht operierte (für den Schockeffekt) Schönheit, die ihre Umgebung täuscht (normalerweise von Frauen gespielt)
- postoperative Frau, die ihre Vergangenheit nicht Leugnen kann (oft dick geschminkt, mit tiefster Stimme und maskulinen Mannerismen)
(normalerweise von Männern gespielt)

Gerade für Menschen, die sich noch wenig mit dem Thema befasst haben würde ich autobiographische Bücher nicht empfehlen. Zu schnell glaubt man vom persönlichen Erleben einer Person auf alle Betroffenen schliessen zu müssen. Auch selbst Betroffene können dadurch verunsichert werden (so bin ich doch nicht! Also bin ich nicht Transsexuell?)
Gelesen habe ich selbst:
Jan Morris
Conundrum. Mein Weg vom Mann zur Frau
Jamison Green
Becoming a visible man
Simone-Yvonne von Budzyn
Vom Supermann zur super Frau. (Ich hab sie gefragt, der blöde Titel stammt nicht von ihr selbst)
Recht bekannt ist auch:
Nadja Brönimann
Die weisse Feder


Andere Bücher, die ich gelesen habe und zumindest für Lesenswert halte:
Transpeople
Repudiation, Trauma, Healing

Transmenschen
Ablehnung, Trauma, Heilung

Ein gutes Buch zum Thema, auch für Menschen mit zwischengeschlechtlichen Identitäten.

Gehirn und Geschlecht
Neurowissenschaft des kleinen Unterschieds zwischen Mann und Frau.

Ironischerweise gibt es ein Kapitel über Transsexualität, das man aber gleich ungelesen herausreißen kann. Peggy Cohen-Kettenis die es eigentlich besser wissen sollte, versucht einmal mehr, die hirnorganischen Unterschiede als nicht ausreichend bewiesen hin zu stellen, stellt in Ursache und Wirkung vertauschte psychosexuelle Entwicklungsszenarien vor und verweist dabei auf Ken Zucker.

Transsexualität - Transidentität

Begutachtung, Begleitung, Therapie

Mehr ein Geschichtsbuch. Udo Rauchfleisch beschreibt, wie sich die Behandlung von transsexuellen Personen in der Schweiz entwickelt hat. Die daraus entstehenden Probleme verkennt er naturgemäß - war er doch einer der Hauptarchitekten.

Donnerstag, 10. September 2009

Svenja und eine noch nicht erfüllte Anforderung

Als ich vor der OP die Hormone und Nikotin absetzen musste habe ich eine Harte Zeit durch gemacht.

Svenja meinte damals:

Ich freu mich schon jetzt auf deine fröhlichen Beiträge aus der Zeit nach deiner OP. Ganz sicher wird es dir dann viel, viel besser gehen und du könntest vielleicht die ganze Welt umarmen.

Kopf hoch. Die imaginäre Gemeinde der Internet T-Girls steht hinter dir und stärkt dir gedanklich den Rücken.


Eigentlich war ich da recht undankbar, denn in der Zwischenzeit habe ich fast nur politische Beiträge geliefert.

Der Grund dafür ist aber einfach der, das für mich ein Problem behoben wurde. Ich hab meine neuen Freunde aus Chon Buri und meine alten in der Heimat Umarmt (nahezu mit Freudentränen) aber die Welt umarme ich nicht, die mag uns nicht...

Es ist alles gut. Es ist nur ein körperliches Problem behoben, aber alleine schon dass ich jetzt nicht mehr unter Druck stehe, irgendwem irgendwas beweisen zu müssen sorgt dafür, das ich viel entspannter durchs Leben gehe. Leider liegt es vermutlich am CPA (Androcur) aber die sexuelle Seite ist bei mir noch nicht zurück, auch wenn die Physik recht dominant sagt, es wäre mal an der Zeit.

Es passt jetzt - aber es ist auch eine Phase der Neuorientierung. Ich habe 1 1/2 Jahre nur mit dem Ziel verbracht, meinen Körper in Ordnung zu bringen, alles andere war Sekundär. Im Augenblick bin ich am Aufarbeiten, was ich verpasst habe. Sehr viele von meinen eigentlichen Interessen (und Pflichten) standen hinten an. Und mein Oldtimer in der Garage nimmt es mir sehr übel, dass ich ihn mehr als ein Jahr nicht bewegt habe. Beruflich bin ich in einer Reorientierung... macht mir mein alter Job noch Spass? Jetzt wo ich mehr denn Je menschliche Interaktion will und nicht die Ablenkung, die mir das Programmieren gegeben hat?
Ich brauchte eine Pause und das Schicksal war gnädig mit mir. Ich hab sie gerade und nutze sie.

Gruss, Ich

Sonntag, 23. August 2009

Ein ganz normaler Mensch

Für transsexuelle Menschen ist das Leben als ob ihnen jemand als Kind eine Clownsmaske aufgesetzt hat und gesagt hat, du bist jetzt ein Clown und musst immer lustige Dinge tun. Die Maske dürfen sie nicht einmal abziehen, wenn sie schlafen gehen. Etwas unbequem, aber nichts was einen tötet. Viel schlimmer sind die Sanktionen, wenn man sich nicht verhält wie ein Clown. Dann mit der Pupertät, wird dem Kind ein immer enger anliegendes Clownskostüm angelegt, es fängt an stärker gegen seine Rolle zu rebellieren – alle lehnen es ab selbst andere Clowns, denn die merken recht schnell, dass du keiner von ihnen bist und nicht zu ihnen passt. Zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben wird dem Kind klar, so geht es nicht weiter, die Clownsmaske nimmt die Luft zum Atmen, und man ist nun mal nicht der Clown, für den jeder einen hält. Sie suchen Hilfe. Und dort sagt man dir: Deine Clownidentität ist gestört. Und andere Fragen sich: „Warum will ein Clown ein normaler Mensch sein?“

„Aber ich bin doch ein normaler Mensch?“.

Es gibt ein Protokoll für solche Menschen. Nach einem Jahr Psychotherapie soll er ein weiteres Jahr einen Alltagstest machen. Seine Clownmaske darf er weiterhin nicht abziehen, aber er soll sie Orange übermalen. Das Clownskostüm wird unter einer Menge Kleidung vergraben, und wehe, sie da ist nur eine fröhliche Farbe dabei! Nach einem weiteren Jahr darf er nun nach und nach Teile seines Clownskostüms ablegen, doch oh schreck, Jahrzehnte lebens unter dem engen Clownskorsett haben sein Körper verformt. Aber ein wenig natürlicher wirkt es schon. Mindestens ein halbes Jahr dauert es, bis er das Kostum nun endgültig ablegen darf, die Clownsmaske kommt herunter. Das geht allerdings nur mit operativen Eingriffen, ein Leben lang getragen, ist sie regelrecht mit dem Gesicht verwachsen. Früher hat man sie nur einfach weggenommen, das Gesicht war Steiff und nach der Maske verformt. Heute gibt es bessere Methoden, aber die Krankenkasse zahlt diese nicht.

Sehr erleichtert geht er seines Weges und kann endlich er selbst sein, ein normaler Mensch. Doch kurz darauf wird die Presse aufmerksam. Kein Problem denkt er ich und erzählt seine Geschichte. Was er kurz darauf liest, verschlägt ihm den Atem: „Mensch X wurde als Clown geboren.“

Der Mensch denkt sich, euch werde ich es zeigen ich war nie ein Clown. Und fängt an zu lernen, was die Psychologen wirklich von ihm dachten. Und fällt aus allen Wolken:

„Ein Clown will entweder normale Leute in sein Bett bekomen oder er ist sexuell erregt durch den Gedanken, ein normaler Mensch zu sein“ liest er an einer Stelle.

An anderer
„Die Clownidentität ist verletzt, sie wird ersetz durcheine Identität vorgergründig normaler Menschen, der Clown strebt die Transformation zum normalen Menschen an…“

Und dann findet der normale Mensch einen Artikel, der hingebungsvoll aufzeigt, warum das alles Schwachsinn ist.

Und dann findet der normale Mensch heraus, dass es unzählige Forschungen gibt, die aufzeigen, dass es eine Maske war, die er trug, dass Menschen wie er die Maske im Augenbick ihrer Geburt bekommen.

Und er versucht es der Welt mitzuteilen: Seht her, 80 Jahre lang fragtet ihr euch, warum ein Clown ein normaler Mensch sein will, aber in den letzten 10 Jahren hat die Forschung aufgezeigt, wie mir die Maske übergestülpt wurde.

Aber nein, du bist doch verrückt, antwortet die Öffentlichkeit, du bist so wenig ein normaler Mensch, wie eine Maus ein Elefant ist, wenn man ihr einen Rüssel annäht.

Forschung? Ist doch alles nur Gewäsch.

Samstag, 22. August 2009

80% oder die lebenden Toten

In der Berichterstattung über Coco, eine Transfrau (ich schreibe bewusst nicht Transsexuelle) die vor mehr als einem Jahrzehnt grosse Medienaufmerksamkeit genoss, lass ich in einem Bericht von einer Selbstmordrate von 80% der Transsexuellen, was angeblich auf einer Studie aus Basel stammte. Desweiteren äusserte Udo Rauchfleisch, der das Behandlungssystem in der Schweiz entscheidend geprägt hat, dass laut einer Studie, die er betreut hat Transsexuelle nach der Behandlung kaum glücklich werden. (siehe Schweiz, das Land der unglücklichen Transsexuellen?)

Da Rauchfleisch zu der Zeit die entsprechende Abteilung in Basel leitete, wandte ich mich auch direkt an ihn, um diesen Aussagen auf den Zahn zu fühlen. Er antwortete dann auch dahingehend, dass ihm die Aussagen schleierhaft waren:

Keine 80% Selbstmordrate, Erfindung eines Journalisten?

Sehr geehrte Frau XXX, nach meiner über 35jährigen Erfahrung mit der Begutachtung und therapeutischen Begleitung von transsexuellen Menschen ist Coco keineswegs "exemplarisch für Transsexuelle". Zum einen gibt es nicht "die transsexuelle Persönlichkeit", sondern es sind Menschen mit den verschiedensten Lebensgeschichten und Persönlichkeitsausformungen (wie auch sonst in der Bevölkerung). Zu anderen stimmt die Angabe von einer Selbstmordrate von 80% nicht. Der Weg transsexueller Frauen und Männer ist zwar schwierig, aber keineswegs eine Gratwanderung, sondern bei entsprechender Begleitung ein Weg der Selbstfindung. Ich habe diese Fragen ausführlich in meinem Buch "Transsexualität - Transidentität" (2006) behandelt.

Mit freundlichen Grüssen, Udo Rauchfleisch

Aber es gibt ja eben die Studie, die von Rauchfleisch in einem damaligen Interview erwähnt wird und endlich habe ich ein paar Puzzleteile zusammen:
So findet sich in der Studie "Postoperative Ergebnisse bei Transsexualität
unter besonderer Berücksichtigung der Zufriedenheiteine
Nachuntersuchung" von Friederike Johanne Happich folgendes

Die 1998 veröffentlichte Untersuchung von Rauchfleisch et al. umfasst den längsten
Katamnesezeitraum von fünf bis 20 Jahren mit einer durchschnittlichen Katamnesedauer von
14 Jahren. Von 69 Patienten und Patientinnen, die zwischen 1970 und 1990 die Psychiatrische
Universitätsklinik in Basel aufgesucht hatten, konnten 13 Mann-zu-Frau und vier Frau-zu-
Mann Transsexuelle nachuntersucht werden. Das lost-to-follow-up ist –auch verglichen mit
anderen Studien- erheblich

...

Bei den retrospektiven Untersuchungen finden sich
lost-to-follow-up Raten von 21 % (Sörensen 1981) bis 81 % (Rauchfleisch 1998)

Lost-to-follow-up bedeutet hier: Man konnte die ehemaligen Patienten nicht mehr finden und das waren in der Rauchfleisch Studie 81% - und da sind sie. Nicht tot, sondern nicht mehr auffindbar, und das hat zwei Gründe:
1. Wie Rauchfleisch in oben genannten Buch erwähnt, war es lange Praxis, die Personen, die den Prozess durchlaufgen hatten, aus ihrem Umfeld zu lösen und Umsiedeln zu lassen, damit sie ihr Leben praktisch neu Beginnen - ohne Kenntnisse des neuen Umfelds bezüglich ihrer Medizinischen Vergangenheit. Kein Wunder, wenn diese dann "Deep Stealth (*)" sind, nicht mehr auffindbar sind und sein wollen.
2. Das System der schweizer Behandlung ist ziemlich traumatisierend für einige Betroffene - die wollen dann auch nie wieder etwas mit den Schändern zu tun haben.

Und dann wird es noch ganz interessant. Rauchfleisch lieferte in seiner Studie auch Weltweit die schlechtesten Zufriedenheitsdaten ab. Nicht einmal die berüchtigte CAMH / Northwestern Qulique erreichte dermassen schlechte Zufriedenheitsraten.

Ein deutlicheres Zeichen, dass mit dem Schweizer System etwas nicht stimmt, gibt es gar nicht mehr.

(*) Deep Stealth bedeutet, dass nicht einmal die engsten Freunde und teilweise Ehepartner etwas von der medizinischen Vergangenheit wissen.

Freitag, 21. August 2009

Anderst anders

Nett, jetzt werde ich schon über die Referer auf einen Häufig auftretenden Fehler in meiner Rechtschreibung aufmerksam gemacht. Vielen Dank an http://www.gndr.de/item/anderst in Zukunft werde ich anderst anders schreiben.

Donnerstag, 20. August 2009

Sport als Spiegel der Gesellschaft

Im Sport gibt es nur zwei Geschlechter. Und so meint der Tagi, dass die Läuferin Caster Semenya vieleicht ihr wahres Geschlecht nicht kennt. Während im Artikel erklärt wird, das vielleicht eine intersexuelle Konstitution vorliegt, so erklärt die Überschrift doch das ein wahres Geschlecht her muss, eines von zweien. Auch bei der Zeit spekuliert man: Athlet oder Athletin. Wenn sie nicht eindeutig genug Frau ist, muss sie ein Mann sein.

Beim Sport versteht das binäre System keinen Spass, Sarah Gronert, die trotz zwischengeschlechtlicher Genitalien immer ein Mädchen und später eine Frau wahr wird trotzdem wird ihr von den Konkurenntinen vorgeworfen, sie dürfe nicht Spielen, denn sie sei ja keine Frau, und über Ihren Aufschlag mutmassen sie sogar, dass ihn so nur ein Mann bringen würde.

Doch selbst da, wo es nicht um grosse Preise geht, wird es perfide. Eine postoperative Transsexuelle wird bei der Siegerehrung eines Volkslaufs ausgebuht, der Verein wirft ihr vor, sie wolle sich nicht integrieren, weil sie sich wie alle Frauen in der Frauenumkleide umziehen will.

Man muss aber noch nicht einmal medizinisch Betroffen sein. In der Schweiz verlangten kürzlich Eltern von Kindern der gegnerischen Fussballmannschaft, sich auszuziehen. Denn so gut wie die Spielten, mussten es Jungs sein. Was für ein negatives Bild ewiger Unterlegenheit die Eltern ihren Kindern da mit auf den Weg geben, ist ihnen wohl entgangen.

Ändern wird sich wohl nichts, mitspielen darf nur, wer die geschlechtliche Reinheit vorweisen kann. Eben ein Spiegel der Gesellschaft

Montag, 17. August 2009

Erfolgreiche Zwitterdemo am Inselspital Bern

Wie blog.Zwischengeschlecht.info berichtet, gab es ein gutes Medienecho auf eine Demonstration am Inselspital, um auf die nach wie vor an Babys verbrochenen Zwangsoperationen hinzuweisen.

Auch einen Bericht im Tagi, der sich etwas Näher mit Nellas Geschichte befasst ist im Zuge des ganzen veröffentlicht worden. Dabei schaffte er es schnell in die meistgelesenen Artikel, aber da wird es unfreiwillig zynisch:

Freitag, 14. August 2009

Danke, Luther

Durch einen Bericht in der Onlinemedium Zeit.de; “Schwulenhetze, streng wissenschaftlich”, bin ich erneut auf die Seite von “Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft” gestoßen.

Die Seite hetzt nicht nur gegen Homosexuelle, sondern noch viel Heftiger gegen Transsexuelle. Mit falschen Aussagen selbsternannter Experten und sogar einen Link zu einem amerikanischen Artikel des Bekannten Hetzers Dale O’Leary gibt es, in dem er sich dafür ausspricht, Menschen mit vom Körperbild abweichender Geschlechtsidentität gesetzlich keine gleichen Rechte zu zu gestehen.

Für mich sind hier gleich zwei Sünden vertreten:

1. Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen

2. Du sollst nicht töten

Denn eine Kultur zu fördern, welche den Zugang zu Behandlung für transsexuelle Menschen erschwert und sie zu Verrückten deklariert, fordert die sowieso schon hohe Selbstmordrate unter transsexuellen Teenagern (Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr 2/3 aller Betroffenen mit 18 mindestens einen Selbstmordversuch hinter sich hat)

Die Ironie des ganzen? Transsexuelle und Intersexuelle werden in der Bibel erwähnt – und das nicht als Sünder, sondern stellenweise sogar recht Positiv.

Nun wird sich mancher Bibelkundige allerdings die Augen reiben, denn das wäre ihm wohl aufgefallen?

Dazu ist erst mal etwas Geschichtsunterricht nötig. Im Umfeld des damaligen Israels gab es z.B. den Kult der Cybille, deren Priesterinnen junge Transsexuelle waren, die sich frühzeitig Kastriert hatten – die damals einzige Methode um eine Vermännlichung zu verhindern oder eine Erfolgte zu mildern. Des weiteren gab es die Eunuchen, die aus dem selben Grund aber ohne das Priestertum diese “Operation” an sich durchführten. Reste dieser Kultur gibt es heute noch in Pakistan und Indien. Und eben diese Eunuchen werden explizit erwähnt.

Doch der Bibelfeste Leser wird sich weiterhin wundern – er hat im guten Buch doch gar nichts von Eunuchen gelesen?

Und hier kann er sich nun bei Martin Luther bedanken. Der hat Eunuchen nämlich nicht direkt übersetzt sondern sehr Missverständlich umschrieben.

So findet man z.B. in der englischen Version folgendes:

Matthew 19:12

12For some are eunuchs because they were born that way; others were made that way by men; and others have renounced marriage[a]because of the kingdom of heaven. The one who can accept this should accept it."

Footnotes:

1. Matthew 19:12 Or have made themselves eunuchs

Übersetzt:

Matthäus 19:Vers 12

12 Da einige Eunuchen sind die auf diese Art geboren wurden (Intersexuelle); andere wurden dazu von Menschen gemacht und andere haben der Entsagt [a] für das Königreich des Himmels. Wer dies akzeptieren kann, soll es akzeptieren

Fussnoten:
1. Matthäus 19:12 oder haben sich selbst zu Eunuchen gemacht (Transsexuelle)

In der Lutherbibel, Fassung von 1912 steht:

Denn es sind etliche verschnitten, die sind aus Mutterleibe also geboren; und sind etliche verschnitten, die von Menschen verschnitten sind; und sind etliche verschnitten, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Das war aber vielleicht noch zu deutlich, denn in der mit vorliegenden Buchfassung (revidierter Text 1975) steht:

Denn manche sind von Geburt an zu ehelichem Umgang unfähig; andere sind von Menschen dazu unfähig gemacht worden; und wieder andere haben sich selbst dazu unfähig gemacht um des Himmelreichs willen. Wer es fassen kann, der fasse es!

Bei Jesaja 56:2 findet sich:

Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. Denn so spricht der Herr: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund festalten, denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll.

Auch hier findet sich in der englischen Version der Begriff Eunuch. Hat wohl nicht ganz geklappt mit dem ewigen Namen(*), aber wär ich gläubig, würde ich mich auf die Sonderbehandlung später schon freuen :-)

Weitere nette Zitate:

Galater 3:28

28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus.

5. Buch Mose 23:2

2 In die Versammlung des HERRN darf niemand kommen, dessen Hoden zerquetscht oder dessen Glied abgeschnitten ist.

(Nun ja, andere Frauen durften auch nicht Teilnehmen)

Bei den Aposteln wird die Bekehrung eines Eunuchs beschrieben:

Apostelgeschichte 8:28-38

Philippus und der äthiopische Hofbeamte

26 Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: Mach dich auf und geh nach Süden auf die Strasse, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist menschenleer. 27 Und er machte sich auf und ging. Da kam ein äthiopischer Hofbeamter vorüber, ein Eunuch der Kandake, der Königin der Äthiopier; er war ihr Schatzmeister. Der war nach Jerusalem gereist, um dort zu beten. 28 Nun befand er sich auf dem Heimweg; er sass auf seinem Wagen und las im Propheten Jesaja.

29 Da sprach der Geist zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. 30 Philippus holte ihn ein und hörte, wie er im Propheten Jesaja las, und sagte: Verstehst du, was du da liest? 31 Der sagte: Wie könnte ich, wenn niemand mich anleitet? Und er bat Philippus, auf den Wagen zu steigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Der Abschnitt der Schrift, den er las, war folgender:

Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt;

und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt,

so tut er seinen Mund nicht auf.

33 In seiner Erniedrigung wurde aufgehoben das Urteil gegen ihn;

doch von seinem Geschlecht, wer wird davon erzählen?

Denn weggenommen von der Erde wird sein Leben.

34 Der Eunuch sagte nun zu Philippus: Ich bitte dich, sage mir, von wem spricht hier der Prophet? Von sich oder von einem anderen? 35 Da tat Philippus seinen Mund auf und begann, ihm von dieser Schriftstelle ausgehend das Evangelium von Jesus zu verkündigen. 36 Als sie weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle, und der Eunuch sagte: Schau, hier ist Wasser; was steht meiner Taufe noch im Weg?


28 Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus.

Und zu guter letzt, direkt aus der Genesis 1:27

27 Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.

So viel zu den direkten Erwähnungen. Der Wüstengott war auch unter dem Namen El Shaddai bekannt, was “Brust” bedeutet und für Fruchtbarkeit steht. Da von ihm als Vater gesprochen wir, ist er wohl auch eindeutig Zwischengeschlechtlich.

Die jüdischen gelehrten überlegen, ob Sara, Abrahams erste Frau, Intersexuell war. (Eine Zeit lang wurde denn auch mein Blog häufig mit “Sarah intersexuell” gefunden)

Also ist die Bibel Transsexuellen und Intersexuellen gegenüber eigentlich sehr positiv eingestellt. Kirchen dagegen eher weniger. Das Problem ist, dass sie ihren eigenen Lügen glauben und Transsexualität als eine Art Hyperhomosexuell betrachten und Intersexuelle (meist) ignorieren – es gab aber auch schon mehrere Dokumentierte Fälle, wo das Bodenpersonal Intersexuellen nahe legte, das es bei Ihnen in Ordnung sei, wenn sie sich umbrächten.

Auf welche Art Homosexualität zu einer Art Übersünde erklärt wird besitzt seine eigenen Probleme, allerdings lässt sich nicht leugnen das Homosexuelle und Transvestiten in der Bibel schlecht wegkommen.

(*) Kommentatorin Rahab hat erklärt, dass der Name wohl nicht ganz vergessen war: 'tumtum' (tet-waw-mem-tet-waw-mem)

Donnerstag, 13. August 2009

Christiane Völling gewinnt Prozess wg. genitaler Zwangsoperation

Wie blog.Zwischengeschlecht.info ausführlich berichtet hat, strebte Christiane Völlning wegen einer uneingewilligten Operation, bei der ihr funktionierende Fortpflanzungsorgane entfernt wurden, Klage ein. Den Prozess hat sie nun gewonnen.

Dieser Prozess ist für Intersexuelle sehr wichtig, denn Bislang ist es noch nicht gelungen, Operateure wegen unnötigen Operationen, häufig mit Lügengebilden kaschiert, an zu klagen.

Während viele solcher Operationen noch an Kleinkindern ausgeführt werden, die Erwachsen geworden sind häufig auf Grund von Verjährungsfristen und verschwundenen Akten, aber auch gegenseitige Deckung durch die Medizinerkaste keine Klage einreichen konnte, war es bei Christiane nun endlich Erfolgreich. Ich hoffe, das reist eine Mauer ein, die Berichterstattung selbst wird helfen, das Thema Zwangsoperationen an die Öffentlichkeit zu holen und im besten Fall eine Klagewelle auslösen.

Montag, 27. Juli 2009

Fehlinformationen

Zur Zeit gehen zwei Fehlinformationen gross durch die Presse:

Erstens, das Kim Petras die jüngste Person mit einer geschlechtsangleichenden Operation (die eigentlich immer fehlerhaft als Geschlechtsumwandlung tituliert ist.)

Der britische Dailystar will sich besonderst informiert geben:

Previously, the youngest person to have had a sex change was
Cumbrian-born Angel Paris-Jordan, who had the operation in 2002 aged
just 17.

Zuvor war die jüngste Person, die eine Geschlechtsumwandlung hatte, Angel Paris-Jordan aus Cumbrian, die die Operation 2002 im Alter von gerade mal 17 hatte.

Richtig ist allenfalls, das die beiden die jüngsten transsexuell diagnostizierten waren, die sch je in ihrer jeweiligen Heimat einer Operation unterzogen. Erstens gibt es die Zwangsoperationen an Zwitterkindern, die Teils gar nicht so zwittrig sind (Mikropenis reichte oft schon) die an zarten Babies ausgeführt werden, zweitens gibt es andere Kulturen, wo dies früher Möglich ist und drittens weis ich von mindestens einer Deutschen, die vor zwei Jahren mit 16 bei Dr. Suporn operiert wurde (mit Diagnose und Einverständnis der Eltern operiert Suporn ab 16)

Das entgegengesetzte Extrem ist es, das derzeit über die 77 jährige Renee Ramsey als der ältesten Person gesprochen wird, die eine genitalangleichende Operation erhielt, z.B. hier (man beachte die falschen Personalpronomen).

Wieder falsch. Schon meiner Therapeutin ist eine 85 jährige bekannt, die den Weg gegangen ist. Passt wunderbar ins Bild mit der erfundenen Selbstmordrate von 80% oder der immer wieder falsch angegebenen Betroffenenrate.

Montag, 20. Juli 2009

Ein Experiment

Die Webseite des Printmediums Die Zeit besitzt einen Communitybereich, indem es auch nmöglich ist, Leserbeiträge zu schreiben. Ich habe nun einmal versucht, das Thema Berichterstattung vs. Wahrheit über Transsexualität dort zu platzieren und bin sehr auf die Reaktionen gespannt:

http://kommentare.zeit.de/user/bad-hair-days/beitrag/2009/07/20/transsexualit%C3%A4t-f%C3%BCr-journalisten-ein-tabu


"

Wann immer über betroffene Personen oder den Umgang von Gesellschaften mit Transsexualität berichtet wird, wimmeln die Artikel von faktischen Fehlern und beleidigenden Darstellungen. Warum ist das so?

Die Existenz von Transsexualität durchkreuzt Unmengen von Weltbildern.
- Die biblische Dichtomie in Mann und Frau - Mann und Frau werden nahezu wie zwei unterschiedliche Spezies behandelt. Sie findet sich immer dann gerne in der Öffentlichkeit, wenn über "Familliere Werte" geredet wird.
- Die freudsche Psychoanalyse, welche die Psyche eines Menschen am Vorhandensein eines Phallus definiert (Penisneid)
- Die feministische Grundhaltung, der einzige Unterschied zwischen Mann und Frau sei die Erziehung durch Eltern und Umwelt
- Der Biologische Determinismus, z.H. anhand von Chromosomenpaaren (XX = Frau, XY = Mann)

..."

Mittwoch, 15. Juli 2009

Good girl gone bad

Kim Petras hat sich mit ihrem Auftritt vor einigen Jahren bei Stern TV sehr um das Verständnis von Transsexualität verdient gemacht und vermutlich vielen, wenn auch immer noch viel zu wenigen, Transsexuellen Kindern einen Weg aufgezeigt, das rechtzeitige Hilfe möglich ist.

Für sie bedeutete das jedoch leider, dass sie nun fortan immer mit dem Nimbus der bekannten Transsexualität leben muss. Schon damals wurde ihr ein Superlativ von den Medien vergeben: Deutschlands jüngste Transsexuelle - das war gleich doppelt falsch, den
a) wird man Transsexuell geboren, dementsprechend sind schon Babys transsexuell,
b) befanden sich zu der Zeit einige weitere Kinder in Behandlung, also selbst wenn man einen verschluckten Nachssatz (... in Behandlung) hinzudenkt, ist es falsch.

Was das für sie bedeutet, kann man zum Beispiel aus folgendem Blogpost folgern, ähnliche Aussagen habe ich in der internationalen Blogszene oder in den Kommentaren ihrer Youtubevideos gefunden.

Nun nutzt die Gute aber ihren Bekanntheitsgrad fleissig aus, und da sie nun ein Musikvideo veröffentlich hat, wird dieses auch gleich weiträumig Promotet... mit einem neuen Superlativ - sie wäre die jüngste Geschlechtsumwandlungspatientin. Ich bin ziemlich sicher, dass das auch so in der Pressemitteilung steht, denn exakt das ist es, was die Medien, die etwas bringen, als gemeinsamen Nenner für ihre Artikel haben.

Diesen Sensationseffekt auszunutzen, mag für ihre Karriere gut sein, denn das Musikvideo alleine ist bei weitem nicht gut genug, um für Aufmerksamkeit zu sorgen:



Der Sound ist zum einschlafen, die Umsetzung der Choreographie katastrophal.

Leider macht sie mit dieser Art des Marketings so ziemlich alles Gute, was sie durch ihr frühes Outing geleistet hat, wieder kaputt.
Denn wie erhofft stürzen sich die Boulevard Medien darauf und verwursten das Thema aufs schlimmste.

Den schlimmsten Artikel hat die Sun geliefert:
Pop star Kim used to be Tim
(Pop Stern Kim lebte mal als Tim)
Wobei natürlich von Geschlechtsumwandlung (Sexchange) geprochen wird
und
Teen tranny's deebut video
Teenager Transes Videoprimiere
(Und der URL steht sogar transvestite teen - Transvestiten Teenager)

Und der britische Daily Star gibt Nachschlag:
POP QUEEN USED TO BE A BLOKE
Pop Prinzessin lebte mal als Macker

Die Berichterstattung im einzigen deutschsprachigen Medium, bei dem ich etwas gefunden habe betrifft, ist sie bis auf den Titel fast human:
Neue Single, neues Geschlecht, neuer Star? bei 20min

Erst kürzlich habe ich darüber geschrieben, was diese Art der Berichterstattung für Betroffene bedeutet (Worte, die töten), und hier wird es aktiv von Kim Petras (und der Marketingabteilung ihres Plattenlabels) gefördert.

Ganz abgesehen davon, dass du liebe Kim Petras nicht die jüngste mit einer Geschlechtsangleichung bist. Da können Intersexuelle (angefangen bei Micropenis) oder Menschen wie David Reimer ein negatives Lied von Singen und die Deutsche, die vor zwei Jahren schon mit 16 bei Dr. Suporn war, war wohl im positiven Sinn etwas schneller. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass in anderen Kulturen wie Thailand früherer (eingewilligte) GaOPs schon öfter vorkamen.

Nachtrag: Jetzt berichtet auch Bild.de - für Bild ein erstaunlich ausgewogener Blick, aber sie kommen auch nicht um ein, vermutlich in den Mund gelegtes "Ich war mal ein Junge!" und die grossen Letter "SIE wusste früh, dass ER ein Mädchen ist!" aus... und natürlich redet auch die Bild von "Geschlechtsumwandlung".

Ich bin erstaunt, dass die deutschsprachigen Boulevardmedien sich etwas besser tun. Vielleicht haben die vielen Proteste nach der Berichterstattung über Lorielle London (siehe z.B. Berichte auf Mut23.de bzw Homepage des Vereins Aktion Transexualität und Menschenrecht E.V.) etwas gebracht haben.

Nachtrag 2: Laut "The Lesbian and Gay Foundation" hat die "Queer youth foundation" Zahlreiche Beschwerden wegen der Berichterstattung der Sun eingereicht. Besonderst ging es dabei um eine Kolumne von Jon Gaunt in der er Kim Petras fehlgeleitet, leicht Krank, Unverschämt bezeichnete und von ihrer Operation als schwere Verstümmelung gesprochen hat. Auch ein Vergleich mit Michael Jackson blieb nicht aus "Und sie dachten, er währe seltsam?"

Donnerstag, 9. Juli 2009

Manchmal reagieren die Medien doch...

Ein Interview mit der Kunstfigur Brüno war auf der Webseite der Zeitung "Zeit" mit folgendem Teaser auf der Startseite verlinkt:

http://www.zeit.de/online/2009/28/interview-brueno

Ab heute ist der schwule Modereporter Brüno nicht nur auf den Laufstegen der Welt unterwegs, sondern auch in den deutschen Kinos. Ein Gespräch über Trends und Transen

Transen? Erstens ist im ganzen "Interview" nichts über irgendwelche Trans-Betroffenen zu lesen, zweitens nährt das das Missverständnis, dass sexuelle Orientierung etwas mit Transvestiten, Transgendern oder Transsexuellen zu tun hat. Eine Assozation dieweder Homosexuelle noch Transbetroffene so sehen wollen. In einem Kommentar führte ich diese Bedenken und auch die gegenüber dem Schimpfwort "Transe" aus... und siehe, der Teaser wurde geändert.

Auch wenn es Ärgerlich ist, dass so etwas überhaupt erst passiert ist, gratuliere ich der Zeit doch, dass sie sich so schnell um Korrektur bemüht hat.

Montag, 29. Juni 2009

Worte, die töten.

Es kommt nicht selten vor, dass wenn über transsexuelle Personen gesprochen wird, solche Worte fallen wie: "Sie wurde als Michael geboren." "... als ich noch ein Mann war..." und selbst transidentifizierte Personen wie zum Beispiel Svenja, ist Stolz auf einen Artikel, in dem sie als ehemaliger Mann präsentiert wird.

Nun ist es leicht, die Terminologie zu übernehmen, wenn man in einer cisnormativen Welt aufgewachsen und deren Sprache aufgesogen hat. Nur vermitteln diese Worte ein völlig falsches Bild. Nur weil wir versucht haben, der Rolle, die uns unser äusseres Aufgezwängt hat, waren wir doch letztlich immer die selbe Person, wechseln wir das Äussere und diese Rolle, mag das von aussen ja nach einem Geschlechtswechsel aussehen - tatsächlich ist es aber nur eine Korrektur dieser beiden Punkte. Das jetzt zu Tage tretende Ich ist das wahre Ich und wer die Transition einer transsexuellen Person hautnah miterlebt hat, wird dies bestätigen können.

Aber diese Sprache hält die Leute in dem Glauben Transfrauen seien Männer (und Transmänner Frauen) die so tun, als ob sie etwas anderes wären. Und diese Sichtweise tötet Menschen.

Insbesondere, wenn es zu sexuellem Kontakt kommt, und die andere Partei findet danach heraus, dass die Person eine transsexuelle Vergangenheit hat, kommt es genau Aufgrund dieser Einstellung zu gewalttaten. In den Kommentaren zu der Berichterstattung über den Prozess von Angie Zapatas Mörder wurde Angie sogar immer wieder als Vergewaltigerin bezeichnet - weil sie angeblich dem Mörder einen Geblasen hat, ohne ihren PreOp Status zu verraten: Es heist, Frauen wie sie verführen Männer zu Homosexuellen Handlungen, in einer homophoben Kultur ein grosses Verbrechen.
Und immer wieder kommen Männer, die Frauen ermorden und dann Argumentieren sie hätten sie nicht darüber aufgeklärt, dass sie in Wahrheit Männer seien, vor Geschworenengerichten davon. Wie zum Beispiel beim Mord an Gwen Aujuro - sie wurde von einer Gruppe jugendlicher zu Tode gefoltert und da die Geschworenen sich nicht einigen konnten, ob ein Mord oder Totschlag vorliegt, da die armen Jungs ja getäuscht wurden, kamen sie Frei.

Das Problem ist nicht nur auf transsexuelle Frauen begrenzt, dank der Verfilmung der Leidensgeschichte von Brandon Teena (Boys don't cry) ist auch der Fall eines Mannes recht bekannt, der Vergewaltigt und Totgeprügelt wurde.

Aber es muss noch nicht einmal die Gefahr sein, die von betrunkenen, männlichen Gruppen von Jugendlichen ausgeht - wo die Gruppendynamik freien Lauf hat. Selbst eine Person, die mehrere Jahre mit einer anderen zusammengelebt hat, kann Gewalt bis hin zum Tod erfahren - von dem ach so geliebten Menschen, der nun glaubt, die ganzen Jahre einer Täuschung aufgesessenzu sein.

Nachdem zwei Polizisten in Australien Vertrauensbruch begangen und die transsexuelle Vergangenheit seiner Freundin einem Verdächtigen verrieten, um diesen zu verhöhnen "Hey, du fickst einen Kerl" ging dieser Schnurstracks nach Hause, wo er seine Freundin Brigitte Fell derart verprügelte, dass sie eine Lippe verlor. Was sagt ein Vertreter der christlichen, demokratischen Partei Australiens dazu?
"Mr Jacobson was deliberately deceived into believing that Mr Fell was a woman" Mr. Jacoobsen wurde vorsätzlich betrogen, zu glauben Mr. Fell sei eine Frau."

Und gerade kürzlich verstarb wieder eine Frau an ihrem Freund. Er machte ihr einen Heiratsantrag, sie lehnte ab, und er spionierte Eifersüchtig in ihrem Emailpostfach, weil er dachte, es müsse einen anderen geben. Auf diese Art erfuhr er von ihrer medizinischen Geschichte. Auch er fühlte sich getäuscht und Betrogen, so sehr, dass er sich die Pulsadern aufschnitt - nachdem er Melissa mit einem Kopfschuss ermordet hatte. Er hat überlebt, aber dennoch einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er ihr die Schuld zuweist, und das sie ihn getäuscht hat. Getäuscht? Die einzigen Leute, die sich hier getäuscht haben, sind die Täter und nicht darin, dass sie über das Geschlecht ihres Opfers getäuscht wurden, sondern dahingehend, dass ihre Opfer eigentlich etwas anderes sind, als sie von ihnen glaubten, zu sein - nämlich das, was sie kannten.

Ein tödlicher Irrtum, der mit jeder Erwähnung von "Ich wurde geboren als...", "Als ich noch ein Mann war...", "... früher als Frau hätte ich..." aufs neue ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gehämmert wird.

Transwitze

Ich hab in letzter Zeit mal ein paar Witze zum Thema gesammelt:

Was ist an einer Geschlechtsumwandlung zur Frau am schmerzhaftesten?
Ist doch logisch: Das Gehirn absaugen!

Hier ist der Beweis, dass Frauen dümmer sind als Männer. Denn dort, wo Männer ihr Gehirn haben, haben Frauen ein Loch.

Ein Mann hat sich zur Frau um operieren lassen. Er trifft einen guten Freund, der ihn fragt: "Und, wie kommst du zurecht mit der Kleidung?"
"Wunderbar! Es gibt ja so tolle Sachen!"
"Und was ist mit Kochen?"
"Ganz toll! Da bin ich ja so was von kreativ!"
"Und wie sieht es mit dem Schminken aus?"
"Ganz fantastisch!"
"Also hast du überhaupt keine Probleme?"
"Doch - beim Einparken."

Sohn zum Vater: "Warum hat meine Mutter eigentlich keine Berge wie die anderen?"
Vater: "Frag Horst doch selber!"

Zwei alte Freunde sahen sich nach vielen Jahren wieder. Der eine hatte bei sich eine Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen. "Trauerst du irgend etwas nach?", erkundigte sich sein Freund. "Ja, schon", antwortete der/die Andere. "Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern, wie man rückwärts einparkt."

Vor dem Traualtar:
"Reicht euch die Hände!" sagt der Pfarrer. "Von nun an seid ihr Mann und Frau."
Fragt der junge Bräutigam irritiert: "Ach nee, was waren wir denn vorher?"

Frau: "Das wir jetzt den zweiten Ferrari kaufen ist mir egal, das unsere Wohnung und unser Haus rot angestrichen sind, ist mir auch egal. Rote Bettwäsche, rote Kleidung, Urlaub in Italien, alles egal. Aber das unsere beiden Mädchen Michael und Ralf heissen sollen, das geht zu weit"

Ein Luxusliner sinkt im Meer. Alle sind tot, bis auf Cindy Crawford und einen eher hässlichen Mann. Die beiden retten sich, wie sollte es anders sein, auf eine einsame Insel. Naja, nach ein paar Tagen findet man mangels anderer Gelegenheit halt doch zueinander und treibt es mehrmals täglich miteinander. Das geht ein paar Wochen so, doch dann verliert der Mann merklich die Lust. Eines Abends am Lagerfeuer kommt Cindy zu ihm und flüstert ihm ins Ohr. Sie fragt, ob sie denn etwas Besonderes machen solle, etwas was sie noch nicht gemacht habe. Der Mann denkt kurz nach, gibt Cindy ein Hemd und eine Hose von sich und meint: "Hier sind ein paar Klamotten von mir. Gehe in unsere selbstgebaute Hütte und verkleide Dich als Mann. Dann komm raus und quatsch mich an." Cindy findet das zwar komisch, aber was soll´s - sie macht den Gag mit. Sie kommt raus, geht zu dem Mann und meint mit dunkel verstellter Stimme: "Hallo, ich heiße Peter!" Der Mann steht auf, schüttelt ihr die Hand und meint: "Peter, alter Junge, setz dich hin und nimm Dir ein Bier, ich muss Dir was erzählen. Rate mal, wen ich die letzten Wochen gebumst habe!"

Er fragt Sie nach dem Sex: "Du Liebling, wärst Du gerne manchmal ein Mann?" Sie: "Nein, und du??"

Ein typischer Dialog im Bett irgendwo in Deutschland: Er : Ich liebe Dich. Sie : Ich Dich auch. Er : Ich begehre Dich. Sie : Ich Dich auch. Er : Ich heiße Jürgen. Sie : Ich auch. Er : ...umpf.

Als Eva den Apfel aus dem Paradies stahl sagte Gott zu ihr: "So Eva, dafür wirst du bluten."
Darauf fragte Eva: "Kann ich das in Raten abbezahlen?"

Der letzte ist etwas bitter für mich, ich musste wohl vorletzten Sonntag ein paar versäumte Raten Nachzahlen und hab so etwa 1/4 bis einen halben Liter Blut verloren

Dienstag, 16. Juni 2009

Wieder zuhause und Gesund

Seit gestern bin ich nun wieder zu Hause und feierte am abend mit zwei meiner besten Freundinnen. Allerdings musste ich in Chon Buri viele neue Bekanntschaften zurücklassen. So viele direkt und indirekt (Verwandte, Freunde) transsexuell Betroffene hatte ich zuvor noch nicht kennen gelernt. Es tat gut, unter Menschen zu sein, die keine Fragezeichen in den Augen haben, wenn sie mit dem Thema kofrontiert sind.
Allerdings hatten ich mit ein paar anderen noch eine interessante Erfahrung in Thailand. Am letzten Tag war ich noch mit zwei anderen in einem ausserhalb gelegenen Einkaufszentrum. Und da wir als riesige weisse Personen eh schon auffallen, mehrere transsexuelle zusammen immer mehr auffallen usw. hatten wir kein Passing mehr. Katoe mögen in Thailand akzeptiert sein, das bedeutet aber nicht, dass nicht manche Leute lachten und andere regelrecht vor uns zurückschreckten. Reaktionen, die auch so aus Europa auch kenne, wenn das Passing nicht stimmt. Auf dem Rückflug war es dann allerdings eine Wohltat, ganz selbstverständlich als Miss angesehen zu werden. Nach 12 Stunden Flug hatte ich das Glück in der Schweiz dann erstmal nicht mehr. Der Taxifahrer dachte erstmal ich wäre ein Mann und hätte einen Schockenrock an. Ein neutraler Hinweis von und er guckte mir erstmal genau ins Gesicht und entschuldigte sich dann. So gut war meine Stimme leider nicht mehr. Hab doch zu viel geraucht in letzter Zeit.

Freitag, 12. Juni 2009

Good Hair Days

Nachdem ich nur noch wenige Tage in Chonburi habe und weitere grossartige Personen kennen lernen durfte - eine davon feierte heute einenn unvergesslichen Geburtstag - kam ich dank einer der Frauen, die sich die Haare färben wollte, auf die Idee, mal nach Extensions zu fragen. Die können mein Bad Hair zwar nicht beseitigen - aber immerhin das Vorhandene verlängern. Also sass ich zwei Stunden geduldig vor dem Spiegel, der mir meine männliche Haarlinie zeigt - gepaart mit irritierten Blicken anderer Kundinnen. Als ich nach 2 1/2 Stunden aber fertig war, meine Mütze wegen die nicht wirklich geschickt mögliche Haarverdichtung und meinen Schal umlegte, waren nicht nur die "bezahlten" Frisösen, sondern sogar die Kundinnen begeistert. Der Abschied war äusserst Herzlich :-)
Die Extensions sparen mir definitv mindestens 2 Jahre Eigenwachstum und ich bin so Happy wenn ich in den Spiegel (mit Mütze) schaue. Ein perfektes Abschiedsgeschenk dass ich mir da gemacht habe.

In Bezug auf Post Op(eration) hatte ich heute mein Abschlussgespräch und obwohl ich eigentlich nicht wollte, liess ich mir Bilder von der Operation zeigen. Eines zeigte, dass mit meiner Penislänge (knapp über Mikropenisdefinition) keine Penile Inversion möglich gewesen wäre. Schon das nächste zeigte meine Hoden - ausserhalb. Weitere Beschreibungen von Bildern der OP möchte ich selbst geneigten Lesern ersparen... das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr gut, und in dieser Hinsicht möchte ich einmal den aktiven Kühen danken (Betroffene und Hasser wissen wen ich meine) für den Tipp Progesteron weiter zu nehmen. Alte Narben schwinden und natürlich hatte ich auch einen aussergewöhnlichen Heilfolg, der nur deshalb aussergewöhnlich ist, weil nicht einmal Suporn selbst Progesteron für eine gute Idee hält - angeblich würde es Entzündungen der Scheide fördern.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Sonntag geht es Heim.

Nachdem ich hier in Chonburi viele tolle Menschen kennen lernen durfte, geht es am Sonntag nacht wieder Richtung heimat und am Dienstag werde ich wieder bei meinem Arbeitgeber vorstellig - an einen neuen Tagesrythmus muss ich mich allerdings gewöhnen, mit den zweimaligen Dilationen am Tag. Ansonsten verläuft die Heilung bislang absolut wünschenswert und das bei mir Risikomenschen, Übergewicht und Rauchen.

Ich freue mich Wahnsinnig, meine Freunde und Famillie zu hause wieder zu sehen, die ich hier sehr vermisst habe, gleichzeitig konnte ich hier neue Bekanntschaften knüpfen, die ich sicher auch ein wenig vermissen werde :-)

Abteilung gute, allgemeine Nachrichten:
- Thomas Beattey hat einen gesunden Jungen entbunden :-)
- In USA wurde eine Radiosendung wegen massiver Proteste abgesetzt, nachdem bösartige Kommentare bis hin zum Aufruf zur Gewalt gegen trans* Kinder aufgerufen wurde.

Samstag, 6. Juni 2009

Chonburi Flap (Suporn) vs. penile Inversion

Achtung, nicht beim Essen lesen.

In den Anfängen der geschlechtsangleichenden Operation (GaOP) wurde mehr oder weniger die Eichel entfernt, der Penis entkernt (also die sensible Haut vom inneren getrennt, dann eine Höhlung geschaffen und mit der Penishaut ausgeglichen. Später fing man in Kairo, damals eine Hochburg für geschlechtsangleichende Operationen die Eichel nicht zu Entfernen, sondern daraus eine Klitoris zu Bilden. Dr. Daverio aus Lausanne zum Beispiel ist sehr stolz darauf, die Sensitivität der Eichel vorllständig zu erhalten (Operiert aber nur Privatpatienten)

Diese Technik nennt sich "Penile Inversion"

Um etwa 2000 herum entwickelte Dr. Suporn aus Thailand eine völlig alternative Methode. Wer ein wenig Biologie kennt, weis das jeder Embrio weiblich beginnt, und dann verschieden stark maskulinisiert wird. Dr. Suporn entwickelte eine Technik die sich sehr stark daran orientiert, welches Gewebe (daher auch bei transsexuellen Frauen mit Bodymap entsprechend verdrahtet) denn letztlich verwendet wird. So so wird zum Beispiel wird die Penishaut zu Schamlippen die Hodenhaut zur Vaginahaut. Eine Ausnahme besteht darin, dass die eigentliche Klitoris ja sehr klein ist gegen die Eichel und er einen netten Trick für seine Patientinnen entwickelt hat: Der Rest der Eichel wird mit in die Scheide eingebaut. Für die eigentliche Scheide wird mit der Hodenhaut ausgekleidet - erstens entspricht dies dem entprechendem Gewebe und der Verdrahtung, zweitens steht selbst bei Leuten mit Mikropenis genügend Gewebe zur Verfügung. Diese Haut ist sensitiv und Orgasmusfähig - gerade weil es der natürlichen Entwickluing entspricht.

Dr. Schaff in Deutschland ist gerade dabei diese Technik auch in Deutschland (auf Krankenkasse) einzufügenn (*) - so dass die Wahl zwischen beiden Methoden zumindest für Deutsche keine Geldfrage mehr ist.

Deshalb ist es vielleicht keine schlechte Idee sich mal Vor- und und Nachteile der Methoden anzusehen

Chonburi Flap:
Vorteile:
- Sehr natürliche Optik
- Sehr Nahe an der eigentlichen sensitiven Struktur
- Erhalt von Drüsen die das Scheidengewebe mit mehr natürlicher Feuchtigkeit versorgen
Nachtteile:
- Sehr lang andauernde Heilung
- Entweder unerfahrener Arzt oder selbst zu bezahlende Operation (etwa 10.000 Euro)
- In den ersten 6 Monaten täglich bis zu 2 Stunden Dilation, die unangenehm bis Schmerzhaft ist
- Diletation ist ein Leben lang nötig, wenn sich auch die Zeit reduziert (**).

Penile Inversion
Vorteile:
- sehr verbreitete und von vielen Chirurgen praktizierte Methode
- Durchaus ebefalls hohe Satisfaktionsrate, die meisten geben an, Orgasmusfähig zu sein.
- Weniger Dilation, die auch nach einiger Zeit eingestellt werden kann.
- kürzere Heilzeiten
- wird in den meisten Ländern von der Krankenkasse bezahlt.
Nachteile
- Neuronal nicht dem Sinn entsprechend, stimuliert wird bei Sexualität eigentlich nur, was früher Penis war, was nicht ganz der weiblichen Sexualität entspricht.
- Optisch sieht es nicht unbedingt sehr natürlich aus. Bei männlichen Sexualpartnern dürfte das aber ziemlich egal sein, die sehen eh nur einen Schlitz.

Aus meinem persönlichen Bekanntenkreis kenne ich einbe Freundin die nach zwei Monaten peniler Inversion absolut Begeistert und Orgasmusfähig ist - das wird mir als Suporn Patientin nicht passieren. Gerade der 2. und 3. Monat der Heilung sollen mit die schmerzhaftesten sein. Richtig "Einsatzbereit" ist das ganze wohl erst nach 6 Monaten.

(*) wie mir mitgeteilt wurde, entspricht das nicht ganz der Wahrheit, offensichtlich versucht Schaff beide Varianten zu kombinieren.
(**) Obwohl es so empfohlen wird, haben mir mittlerweile mehre langjährig postoperative Supornpatientinnen versichert, dass es nicht so ist, natürliche Dilation, sprich aktiver Sex, ist ausreichend.

Achtung: Nachtrag 8.1.2010:
Schaff macht keinen Chonburi Flap... im Gegenteil ist, was mir an OP Ergebnissen von ihm zugetragen wurde, eine einzige Katastrophe.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Tag 7 - zurück ins Hotel

Heute ist endlich der 7. postoperative Tag und die Suporn Klinik hat mich denn heute auch entlassen und ich schreibe aus dem Hotelzimmer. Auch die Vaginalpackung ist heute entfernt worden und die ersten zwei Diletierungen (Diletationen?) habe ich auch bereits hinter mir. Mit dem glatten Dilator und dem Gleitgel ist da noch nicht viel zu spüren, aber laut Handbuch ist eine Suporn-Scheide auch erst nach zwei Monaten zur sexuellen Benutzung empfohlen (deutlich längere Heilungszeit als bei peniler Invertation)

Wer eimal im Chon Inter Hotel verweilt (es gibt ja auch noch andere Gründe) dem empfehle ich auf jeden Fall den gebackenen Lachs (Baked Salmon).

Dienstag, 2. Juni 2009

Post Op Tag 4

Heute konnte ich erstmals wieder ein paar Schritte gehen.

Nach den kurzen Notizen dich noch hier geschrieben hatte, ging es dann recht schnell in die Chierurgie - durchs ganze Haus gefahren, und das ohne Kappe (bin manchmal doch auch ein wenig Eitel). Interessanterweise meinte eine der Frauen die mich begleiteten, "You have a face like a genetic woman". Die Wissen wie man Leute aufbaut ;-) Andererseits glaube ich den Satz in etwa so sehr, wie; es wäre leicht in Tailand passende Kleidung für mich zu finden.
Da ich ziemlich Feige vor Nadeln bin war das "Anstechen" für den Tropf usw. meine Hauptsorge - was wohl gezeigt hat wie Naiv ich bin. Der Anästhesist hat dann doch etwas mehr als 2-3 Sekunden gebraucht (ich kam auf 10) bis ich weg war, danach wars erst mal gar nicht mehr schön.
Ich fühlte mich als währe ich nach einer Alkoholvergiftung aufgewacht (hatte ich leider auch schon, oder war zumindest knapp dran) nur doppelt so schlimm.

Das dominante Gefühl aus meiner Körpermitte war etwas unerwartet - da fühlte sich alles so an wie wenn man Stunden nicht auf die Toilette kann. Das war die ersten zwei Tage prägend. Einmal hatte ich das Gefühl etwas währe bei gerissen, wurde aber beruhigt, Tatsächlich verläuft die Heilung recht gut.

Gestern kam nun die obere Verpackung herunter und alles Äussere wurde Befreit, mein neues Organ wurde mir Erklärt und mir angekündigt dass dank Schwellungen die kommende Woche das ganze noch viel schlimmer Aussehen wird als jetzt. Das war auch der Tag der grössten Schmerzen bislang. Und diesmal waren es echte Wundschmerzen. Das meine Klit funktioniert, konnte ich zuvor schon feststellen, aber unter der Dusche (und nach sehr vielen Schmerzen um da hinzu kommen) zeigte mir der Duschstrahl das endlich alles stimmt - nach den ganzen Schmerzen so Herrlich dass er noch mal ran musste...

Donnerstag, 28. Mai 2009

OPs

Jetzt sind es nur noch Stunden die mich von der OP, und vermutlich Tage, die mich von einem Kaffee trennen. Einlauf, rasieren usw. kams gestern schon und meine morgendlichen, vorbereitenden Massnahmen sind auch erledigt.

Sonntag, 17. Mai 2009

Die Zeit wird kommen...

... nur wird es nicht der 20. sein. Der Termin für die eigentliche OP um ein paar Tage.

Von der Suporn Klinik wird man umsorgt wie eine VIP Person, nur dass das für jede gilt. Gestern meinte eine Frau zu mir, es wäre das erste mal in ihrem Leben gewesen, dass sie es bedauert hätte ein Krankenhaus zu verlassen. Aber auch in der Zeit vor und nach dem Klinikaufenthalt wird man schon grossartig betreut.


Mein zukünftiges Werkzeug für die weitere Pflege habe ich bereits übergeben bekommen und das persönliche Beratungsgespräch mit Dr. Suporn hatte ich auch bereits. Er war zwar etwas skeptisch, da ich Beschnitten wurde (eine Zwangsverstümmelung, die hoffentlich bald mal aus unserer Kultur verschwindet) aber im wesentlichen war er zufrieden mit dem vorhandenen Baumaterial :-)

Interessant ist auch was er in Bezug auf Garantien gesagt hat. Da die Tiefe in der Zukunft von der eigenen Pflege abhängt gibt es dafür keine Garantien - für die Ästethik jedoch schon. Allerdings meint er, bevor man in diesem Punkt einschreitet, sollte man ein Jahr Postoperativ sein.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Ein Jahr

Vor einem Jahr folgte ich dem durch meine Therapeutin herbeigeführten Entschluss, den Alltagstest doch an zu gehen, eigentlich wollte ich erst lange Hormone und eine FFS.

Meine Kollegen in der damaligen Firma reagierten absolut wünschenswert und es gab viel Unterstützung, wenn wir auch manchmal überlegten, ob eine Kasse für die falsche Ausdrucksweise in 3. Rede nicht die nächste Betriebsfeier bezahlen könnte. Zu allem Überfluss wäre ein Teil davon von mir selbst beigesteuert worden. Sprachgewohnheiten legt man nicht so leicht ab, Auch König Aragorn war noch der "Streicher" für ein paar Hobbits.

Als meine Kolleginnen, vermutlich sogar extra Aufgrund dieses Anlasses, einen "Womans-Only" Abend, gennant Hexetreff, veranstalteten, gab mir das ein gutes Gefühl, aber ich stach mit meinem Äusseren einfach aus der Gruppe hervor und als später am Abend viel geflirtet wurde, hatte ich einen Nervenzusammenbruch - weil ich das Gefühl hatte, dass es noch Ewigkeiten geht, bis ich wirklich an diesen zwischengeschlechtlichen Spielen zugelassen bin.

Ich dachte, das beste wäre es zu Handeln statt zu Jammern und trug mich in Online Foren mit Flirtbezug ein. Und so hatte ich tatsächlich nur wenige Monate später ein heterosexuelles Erlebnis - allerdings letztlich doch zu Einseitig, meine falsche Anatomie konnte der Partner dann doch nicht verwinden.

Da mir das ganze auch nicht so viel gebracht hat (ein Schicksal, das wohl viele Frauen bei lockerem Sex teilen) begrub ich die Sache erstmal auf meine Post Op Zeit, die auch jetzt noch bevor steht.

Mein Arbeitgeber kündigte wahrhaft Betriebsbedingt, ich fand einen Neuen, alles unter sehr guten Vorzeichen. Und ich konnte es geniessen, in diesem Kreis erstmal nur Frau zu sein, auch wenn das Wissen um mich sich verbreitet hat, kam es bislang z.B. nur zu zwei Fällen., wo die Betriebsfeierkasse hätte gestützt werden können und ich sage gar nichts mehr, dass auf das Thema stösst, weil ich merke, dass das die Leute trotz Vorwissen verunsichert.

Im Restalltag habe ich eigentlich ein gutes Passing, kaum jemand schaut mich zu lang oder zwei mal an, aber ich kenne auch die Gegenseite, jetzt, ohne Hormone.

Nun habe ich ja lange meine TS an den gefühlten körperlichen Unstimmigkeiten festgemacht, und manche meinen, dass sei das entscheidende Kriterium, einige gehen sogar so weit, zu behaupten, so etwas wie eine Geschlechtsidentität gebe es nicht.

Kann ich nicht bestätigen. Ich bin sicher nicht die stereotype Frau (vielleicht aus Männersicht?) die Gender zum Extrem auslebt. Ich wollte Ich sein. Und genau das ist nach dem sozialen Umstieg auch eingetreten.

Ob man es wahrhaben will oder nicht, der granze Grund, warum man so genau wissen will, ob man es mit Mann oder Frau zu tun hat, ist die Tatsache, dass man sich fast komplett unterschiedlich verhält, je nachdem welches Geschlecht man vor sich hat. Und so ist alles was Unnatürlich war an mir, jetzt natürlich in den Augen anderer. Und wenn es eine Geschechtsidentität nicht geben sollte, wieso bedeutet mir das so viel?

Ich bin Frau, das ist der Kern meiner Identität, solange ich mit der festgeschweisten Maske der Maskulinität herum gerannt bin, musste ich dieser Rolle entsprechen - ich habe versucht der beste Mann zu sein, den eine Frau geben kann als ich das verstanden habe - und so schlecht war ich darin gar nicht. Aber das war nicht ich, so konnte ich auf Dauer nicht leben. Mein wahres Ich hat viel mehr Fehler, und diese wurden nicht reflektiert und ich habe daran gearbeitet, dieses ich das ist jetzt Frei. Ein Ich das auch Fehler hat - und neu daraus lernen muss.

Einen Alltagstest, wie es vielerorts genannt wird, gab es für mich nie.
Eine Alltagserfahrung ist es mit Sicherheit - eine, die sich für den Rest meines Lebens fortsetzen wird. Nicht mehr auf seltsame Art getrennt von der Aussenwelt, sondern mittendrin.

Freitag, 8. Mai 2009

O weh...

... So nah mein OP Termin liegt, gut geht es mir gerade nicht.

Ich musste ja Nikotin und Hormone abesetzen und habe davor schon mit einer leichten Rückkehr von Depressionen (möglicherweise durch das früher erfolgte Weglassen von Androcur) zu kämpfen gehabt. Dann ist auch noch eine Freundin von mir vergangene Woche überraschend gestorben. Jetzt konnte ich vergangene Nacht auch noch kein Auge zudrücken, und fühle mich einfach nur noch gerädert - und das alles wird sicher nicht so schnell bessser. Aber da muss ich durch.

Die Umwelt reagiert erstaunlich sensibel darauf und so ist im Augenblick auch Passing zum ersten mal seit langem ein Problem und jeder kleine Vorfall (vom Pförtner auf die falsche Toilette geschickt, Betrunkene sieht mich an und kann sich ein Lachen nicht verkneifen) wirkt jetzt sowieso verstärkt negativ auf mich :-(

Sonntag, 3. Mai 2009

Kindermund

Bei Frau Rage, einem beliebten Zürcher Blog, gefunden:

und schon nach dem ersten bissen fragte der sohn seinen papi: «du, warum hast du ein zipfeli?» «weil ich ein mann bin», antwortete der papi. «hat der mann da (nackter fingerzeig auf angezogenen mann) auch ein zipfeli?»

Frau Rage war das peinlich...
Dabei ist Junior einfach noch unverdorben und kennt das soziale Konstrukt des körperliches Geschlechts noch nicht. Hier steckt die Weisheit im Kind, in den Erwachsenen verdorben durch "kulturelles Wissen", dass man dann wieder zur Basis der Natürlichkeit erklärt.

Auch wenn es ein Tabuthema ist, es gibt Männer, die haben kein Zipfeli - Also einfach ausgedrückt: Kindermund tut Wahrheit kund.