Mittwoch, 31. Dezember 2008

Einen guten Rutsch wünsche ich allen Lesern

Ich mach mich jetzt auch auf zu einer Rutschpartie auf der Strasse...

Einen richtigen Artikel gibt es heute von mir nicht, stattdessen möchte ich auf den Ausführlichen Kommentar von Seelenlos zum Artikel Intergender aufmerksam machen, die mit Sicherheit Lesenswert ist und auf die ich nächstes Jahr noch eingehen werde..

Grüsse,
Bad hair days

Dienstag, 30. Dezember 2008

Die selbstherrliche Kaste der schweizer Sexualmedizyniker

Udo Rauchfleisch hat für sein Buch "Transsexualität-Transidentität" gerade unter Betroffenen viel Beifall geerntet, vor allem da er schon auf dem Klappentext klar gestellt wird:

"Udo Rauchfleisch kommt aufgrund seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit Menschen, die sich dem Gegengeschlecht zugehörig fühlen zu dem Schluss, dass Transsexualität keine psychische Krankheit ist, sondern das ganze Spektrum von psychischer Gesundheit bis Krankheit umfasst."

Er beschreibt in dem Buch auch die aktuelle Vorgehensweise der Behandlung in der Schweiz - und treibt mich mit folgendem Satz zur Weissglut:

"Entsprechend dem Vorgehen der meisten Fachleute und Zentren zur Behandlung von Transidenten und in Übereinstummung mit den Standarts of Care der Harry Benjamin International Gender Dysphoria Association (Absatz 5.2.4.) soll die oder der Transidente vor allfälligen(*) hormonellen und chirurgischen Interventionen bereits während ein bis zwei Jahren täglich 24 Stunden in der angestrebten Geschlechtsrolle leben und auf diese Weise den sogenannten "Alltagstest" durchführen."

(Und da sagt man, Frauen würden lange Sätze bilden. (*) Allfällig ist ein sogenannter Helvetismus und steht in etwa für "eventuellen")

Dieser Satz ist schlichtweg gelogen. Seit der Version  der Harry Benjamin Standards of Care for Gender Dysphoric Persons von 1998 ist als Kriterium für die Hormonindikation folgendes fest gelegt:

  • Aged 18 years.
  • Demonstrable knowledge of what hormones medically can and cannot do and their social benefits and risks.
  • Either a documented real life experience should be undertaken for at least three months prior to the administration of hormones,
    or
    A period of psychotherapy of a duration specified by the Mental Health professional after the initial evaluation (usually a minimum of three months) should be undertaken.

 

  • Mindestens 18 Jahre alt.
  • Nachweisbares Wissen was die Hormone Medizinisch bewirken können und was nicht und was ihre sozialen Vorteile und Risiken sind
  • Entweder eine dokumentierte Alltagserfahrung von mindestens drei Monaten vor der Vergabe von Hormonen
    oder eine gewisse Zeitdauer der Psychotherapie, die der Psychotherapeut nach einer ersten Evaluation festlegt (für gewöhnlich ein Minimum von drei Monaten) sollte absolviert worden sein.

Die Version von 2001 wurde aufgrund weiterer Erfahrungen noch einmal etwas überarbeitet und spricht nun auch für die Indikation von Hormonen, wenn der Patient bereits Hormone nimmt.

Rauchfleisch hat zu einem grossen Teil am Aufbau der schweizer Zentren für Behandlung und den Diagnoseanforderungen mitgearbeitet. Er sollte wissen, dass sich die Gatekeeper(*) - ein gewisser Herr Dr. Krämer in Zürich bzw. ein ganzes Gatekeeper Team (aus allen beteiligten Fachrichtungen) in Basel streng nach den sogenannten deutschen Standarts of Care halten. Und die sehen die Sache ganz anderst.

Vor der Indikation zur hormonellen Behandlung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Der Therapeut kennt den Patienten in der Regel mindestens seit einem Jahr.
  • Der Therapeut hat die diagnostischen Kriterien überpüft.
  • Der Therapeut ist zu dem klinisch begründeten Urteil gekommen, daß bei dem Patienten die drei genannten Kriterien der Psychotherapie (die innere Stimmigkeit und Konstanz des Identitätsgeschlechts und seiner individuellen Ausgestaltung, die Lebbarkeit der gewünschten Geschlechtsrolle und die realistische Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen somatischer Behandlungen) geben sind.
  • Der Patient hat das Leben in der gewünschten Geschlechtsrolle mindestens ein Jahr lang kontinuierlich erprobt (sog. Alltagstest).

Für mich gibt es hier zwei ganz grosse Misskonzepte:

Erstens darf die Lebbarkeit der gewünschten Geschlechtsrolle kein Kriterium sein, zumal sie vor Hormonbehandlung überhaupt nicht zu Beurteilen ist, sie grenzt also z.B. Frauen aus die das Pech haben einen zu maskulinen Knochenbau zu haben um jemals glaubwürdig als Frau zu wirken oder je nach Persönlichkeit des Gatekeepers einfach nicht "hübsch" genug sein werden, oder Frauen, die sich zu Jeans und T-Shirts bekennen pauschal ausgeschlossen werden.

Zweitens Ist das Leben in der gewünschten Geschlechterrolle ein Jahr vor Hormonindikation ein gewaltiges Gefahrenpotential. Für den Patienten und für die Behandlung.

Für den Patienten da er mit Beginn des Alltagstests die Gefahr sozialer Zurückweisung von Famillie, Freunden und insbesondere des Arbeitgebers (Und des Arbeitsamts in Deutschland - Transsexuelle werden generell als "unvermittelbar" eingestuft) und wenn die Person dann merkt, dass alles falsch war kommt der selbe soziale Bruch beim zurückkehren noch einmal hinzu. Das Leben ohne Hormone in der entgegengesetzten Rolle bedeutet meist schlechtes Passing, so dass das ganze zu einer Travestie verkommt in der in Wirklichkeit nur eines getestet wird - hat der Patient nach all diesen sozialen Verlusten und der Gefahr, als geschlechtlich unpassend tätlichen und verbalen Angriffen ausgesetzt zu sein, den Durchhaltewillen?

Dadurch entsteht das Gefahrenpotential für die Behandlung: Was hier bewiesen wird, ist das jemand Dickschädlig genug ist, das durchzuhalten und nicht ob jemand Transsexuell ist. Und mit dem Dickschädel kommt die Person anschliessend relativ Problemlos durch die Behandlung - selbst wenn sie sich nur durchmogelt (was übrigens Viele (auch wirklich Transsexuelle) auch in Bezug auf den Alltagstest machen, sie Besuchen den Gatekeeper und den Therapeuten geschminkt und feminin gekleidet und erfinden passende Geschichten für die Zeit zwischen den Besuchen).

Nun wurden ja kürzlich die Behandlungsempfehlungen für transsexuelle Kinder ausgegeben, und dort wird empfohlen mit der pupertätsverzögernden Behandlung zu warten, bis sich erste anzeichen der Pupertät bereits entwickelt haben. Dies hat einen einfachen Grund:  Mit Geschlechtshormonen stellt sich entweder Zufriedenheit mit dem eigenen Körper ein oder die Dissonanz zwischen neurologischem Geschlecht und Phänotyp beginnt.

Aus dem selben Grund war auch in der ersten Version der Harry Benjamin SOCs nicht nur ohne Bedinung sondern die Reaktion darauf gerade ein diagnostisches Kriterium:

(aus NHS v Private Treatment for Transsexuals von Dr. Russell Reid)

Principle 11 in the 1979 First Edition states "hormonal sex reassignment is both therapeutic and diagnostic in that the patient requesting such therapy either reports satisfaction or dissatisfaction regarding the results of such therapy"

Punkt 11 in der 1979 veröffentlichten ersten Edition besagt: "Hormonelle Ersatztherapie ist geleichzeitig Therapeutisch und Diagnostisch, da der Patient, der eine solche Behandlung verlangt, entweder Zufriedenheit oder Ablehnung mit den Ergebnissen einer solchen Therapie äussern kann.

und er erzählt aus seiner Praxiserfahrung:

My clinical experience with the use of hormones has led me to conclude that the early use of feminising hormones is useful and appropriate because they have the effect of

  • Reducing the intensity of the gender dysphoria
  • Inducing pleasing feminising body shape changes, and
  • They act as a diagnostic test for Transsexualism by virtue of their feminising and anti-libidinal effects.

 

Meine klinische Erfahrung mit der Verwendung von Hormonen hat mich zu dem Ergebins gebracht, dass frühe Verwendung von Hormonen hilfreich und angemessen ist, das sie folgende Effekte haben:

  • Redzuierung der Intensität der Geschlechtsunstimmigkeit
  • Beginn der angenehmen feminisierung der Körperformen und
  • sie arbeiten als diagnostischer Test für Transsexialität in der Wirksamkeit Ihrer Feminisierung und Anit-Lust Effekte

Man muss allerdings dazu sagen, dass das nur bei Transfrauen geht. Die Effekte von Testosteron bei Transmännern sind zu schnell irreversibel. Aber die Behandlungsempfehlungen (SOCs) Unterscheiden in dem Punkt nicht, egal welche.

Während sich in Deutschland immer weniger Behandelnde die deutschen Standarts of Care anwenden und man Dank freier Arztwahl auch Gegenbefehls einen vernünftigeren Arzt aufsuchen kann, sind die deutschen Standarts of Care in der Schweiz die Bibel der entscheidenden Gatekeeper(-Einrichtungen) stellen, von denen es wie gesagt letztlich nur zwei gibt.

Die Geschichte der Begegnung mit einem dieser Metzger erzähle ich ein andermal. Denn ich wollte darauf hinweisen dass es in der Schweiz noch ein ganz anderes grosses Manko für Transsexuelle gibt, und zwar folgendes Gerichtsurteil:

Urteil vom 10. Dezember 1999, Entscheid KV: 106
Die Krankenkasse muss die Kosten nur übernehmen, wenn auch die folgenden Festlegungen
erfüllt sind: Die Operation darf erst nach dem 25. Lebensjahr in Betracht gezogen werden und
dies nur nach Einhalten einer Beobachtungszeit von mindestens 2 Jahren.

Das führt dazu, dass sich die Gatekeeper unheimlich schwer tun bei Transsexuellen unter 25 Jahren einen Empfehlung für die geschlechtsangleichende Operation auszupsrechen und viele nur hoffen und bangen können, das Ihre Krankenkasse das trotzdem übernimmt.

Die ganze Behandlung in der Schweiz ist darauf ausgelegt, eine Behandlung so lange wie möglich Hinauszuzögern, in der Hoffnung der Patient würde sich doch noch Umentscheiden. Wenn ich dann auch noch höre, dass dies zu unserem Schutz geschieht finde ich das den Gipfel der grausamen Ignoranz. Das ganze ist nicht dazu da Transsexuelle zu schützen, sondern CIS Menschen, die sich selbst aus irgendeinem fehlgeleiteten Grund zu Transsexuellen (denn das währen sie nach der Operation) machen lassen wollen.

Es wird Albert Einstein nachgesagt, er habe folgende Sätze geäussert:

"I want to die in Switzerland. Everything happens ten years later there"

"Ich will in der Schweiz sterben. Alles passiert da 10 Jahre später"

Montag, 29. Dezember 2008

Intergender

Es ist manchmal interessant zu beobachten, wie sich die Themen doch schnell überschneiden. Curtis A. Hinkle, Gründer der OII (Organisation Intersex International) schreibt über die Ausgrenzung von Intergendern, die in der Intersex Community zu spüren ist.

Why the Intergender Community is so Important to Intersexuals

Often those of us who are intersex who also affirm our intergender identity are marginalized not only by society at large but by the intersex community itself....

Warum die Intergender Gemeinschaft so wichtig für Intersexuelle ist.

Oft werden diejenigen von uns, die Intersexuell sind und ebenfalls eine zwischengeschlechtliche Identität bestätigen nicht nur von der Gesellschaft im Ganzen sondern auch bei der intersexuellen Gemeinschaft marginalisiert werden....

Dieselbe Geschichte also, wie bei Transsexuellen vs. Transgender.

Zwei Absätze weiter schreibt Hinkle:

Another disturbing reason why many activists and “experts” dismiss intergender is a direct result of their insistence on a very essentialist definition of intersex. They often appear to have a vested interest in excluding as many people as possible from their “special” class. This seems quite odd for such a marginalized group of people as the intersexed, but it is true.

Ein anderer beunruhigender Grund, Warum viele Aktivisten und "Experten" Intergender ablehnen ist ein direktes Ergebnis ihres beharrens einer sehr Essentialistischen Definition von Intersex. Sie scheine of ein intensives Interesse daran zu haben, so viele Menschen wie möglich von Ihrer speziellen Klasse Auszuschliessen. Das mag sehr komisch für eine dermassen marginalisierte Gruppe von Menschen wie den Intersexuellen klingen, aber es ist wahr.

Auf dem Blog Zwischengeschlecht bekam ich gestern ein Beispiel einer solchen Definition serviert:

"...bitte also nicht einfach "zwitter" mit "zwangsoperiert" gleichsetzen und uns unterjubeln: auch die 5-20% nicht-operierten mit "uneindeutigen" körperlichen geschlechtsmerkmalen sind eindeutige zwitter, zumindest für uns. transsexuelle hingegen eindeutig nicht. auch wenn das manche transsexuelle bekanntlich anders sehen, wie z.b. du auf deinem blog, wo "Transsexualität eine Unterart der Intersexualität bedeutet" (siehe suchfunktion)..."

Hier treffen wir alle Merkmale an. Die Betonung der Uneindeutigkeit der körperlichen Geschlechtsmerkmale z.B.

Mir fallen auf Anhieb mehrere medizinisch als Intersexuell bekannte Phänomene ein, die auf diese Definition nicht zutreffen.

Natürlich fallen auch Transsexuelle nicht in diese Definition, ironischerweise aber Transgender. Denn man kann schlecht das Gehirn als körperliches Geschlechtsmerkmal ausschliessen und bei Transgendern (und Intergendern) ist dessen geschlechtliche Ausprägung uneindeutig. In der Gedankenwelt von Seelenlos funktioniert das aber Wunderbar.

Woher das kommt, hat Kim wunderbar in einem Kommentar zu Divide et imperae dargelegt:

...Mr. Seelenlos definiert hier also Geschlecht über den Penis - Zwitter sind für ihn Menschen mit eben 'uneineindeutigem' Genitale. Klar, dass man bei so einer eingeschränkten Definition Probleme mit transsexuellen Menschen haben muss... wer glaubt, dass ein Penis oder das Fehlen des solchen geschlechtsbestimmend sind, wird vielleicht guter Freund der Psychoanalyse werden können (eine Psychologieform, die für ihr faschistoid anmutendes Menschenbild durchaus kritisiert werden kann, ist diese Denke doch Hauptgrund für das Leid das sowohl TS als auch IS heute noch ertragen müssen)...

Und damit schafft sie die perfekte Überleitung zum zweiten Teil des Absatzes:

However, the threat to the intersex movement is not from the intergender community. It is from the very essentialist ideas about intersex that many activists perpetuate based on faulty biological and pathological definitions which not only erase our existence by being so limited but also justify the elimination of any further “ambiguity” and intersex altogether.

Wie auch immer, die Bedrohung der intersexuellen Bewegung kommt nicht von der Intergendergemeinde. Sie kommt von den sehr essentialistischen Ideen über Intersexualtität die soviele Aktivisten aufrecht erhalten, begründet in falschen Biologischen und Pathologischen Definition die nicht nur durch ihre Begrenztheit unsere Existenz auslöschen, sondern auch noch die Beseitigung jeder weiteren Uneindeutigkeit und Intersexualität zusammen bedeutet rechtfertigt.

Essentialismus ist die Begrenzung auf eindeutig Mann und eindeutig Frau - eben das binäre System, das Transgendern, Transsexuellen und Intersexuellen (und genaugenommen auf LGB) die Existenz abspricht - und das in der Gesellschaft so verbreitet ist. Und ich Stimme Curtis A. Hinkle mehr als zu wenn er sagt, dass dies die Hauptbedrohung für Intersexuelle ist, die erst zu den Zwangsoperationen führt (genauso wie zum Wiederwillen, Transsexuelle zu behandeln).

Der Feind sind also auch nicht LGBT wie ich, die auf diese Bedrohung hinweisen, und den ganzen Essentialismus gerne mal als Gedankenkonstrukt durchkreuzen, indem wir Intersexualität erwähnen. Selbst wenn wir dabei nicht ausdrücklich auf Zwangsverstümmelung hinweisen, kämpfen wir damit auch für Intersexuelle.

Durch die Augen der Autoren von Zwischengeschlecht.info stellt sich dies jedoch folgendermassen dar:

Zitate von: Unterstützt den Kampf der Zwitter für Selbstbestimmung und gegen genitale Zwangsoperationen! (http://zwischengeschlecht.net/)

Die Instrumentalisierung und Vereinnahmung von „Intersexualität“ durch andere (Rand-)Gruppen reicht von den Anfängen der Homosexuellenbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu Gender Studies und Queer Theory.

Und führt zur Aufforderung:

Wirst Du Zeuge von Vereinnahmung von Zwittern durch LGBTQ oder sonstige Dritte, weise auf das damit verbundene Unrecht hin und auf die Dringlichkeit der solidarischen Unterstützung des Kampfes gegen die Zwangseingriffe an Zwittern!

Der Artikel von Curtis E. Hinkle ist übrigens im ganzen sehr lesenswert, und das entsprechende Blog werde ich in die Blogroll aufnehmen.

Zwei weitere Interessante Ausschnitte möchte ich noch übersetzen und kommentieren:

No one has a problem with the idea that most people with female gender identities are of female sex and do not contest this. Is it not a rational assumption that most people with intergender identities are in fact intersex (i.e. of intermediate sex)? I think so. Should I require some medical proof that they are intersex? That is absurd.

Niemand hat ein Problem mit der Idee das die meisten Menschen mit einer weiblichen Geschlechtsidentität dem weiblichen Geschlecht angehören und stellen dies nicht in Frage. Ist es nicht eine logische Vermutung, das Leute mit Intergender-Identitäten in der Tat Intersexuell (zum Beispiel Zwischengeschlechtlich) sind? Ich denke es. Sollte es einen medizinischen Beweis brauchen dass sie Intersexuell sind? Das ist Absurd.

Ich denke, das war eine ganz deutliche Annäherung an Transgenderpersonen!

Another important contribution that intergender activists bring to intersex activism is their insistence on being viewed as whole people, not just bodies. They force us to take our focus from the body and away from an essentialist idea of who we are to the more basic idea of how we actually perceive ourselves and where we fit. For intersex activists to stay focused primarily on the body and our trauma without incorporating the needs of the actual individual in that body and his/her gender identity serves little purpose in the long run because we are seeking to be an integral part of humanity. One cannot be deemed human and intersex legally. To exist as a human legally, you must be categorized as male or female. By listening to intergender voices, we begin to understand the frustration of being silenced and mutilated psychologically and emotionally within this binary system.

Ein weiterer wichtiger Beitrag den Intergender-Aktivisten dem intersexuellen Aktivismus bringen ist ihr Beharren darauf, als ganze Menschen und nicht nur als Körper wahrgenommen zu werden. Sie zwingen uns den Schwerpunkt vom Körper zu nehmen und weg von einer essentialistischen Meinung darüber wer wir sind hin zu einer gründlicheren Meinung wie wir uns tatsächlich selbst wahrnehmen und wo wir hingehören. Wenn die Intersex-Aktivisten weiter vorrangig ihren Schwerpunkt auf den Körper setzen ohne auf die Bedürfnisse des Individuums in diesem Körper und seine oder ihre Geschlechtsidentität einzugehen, ist es auf Dauer von wenig Nutzen denn wir versuchen, ein integrierter Teil der Menschheit zu sein. Jemand kann rechtlich nicht als Mensch und als Intersexuell erachtet werden. Wenn wir Intergendermeinungen zuhören, können wir die Frustration, in diesem binären System zum Schweigen gebracht und emotional und psychologisch verstümmelt zu werden, verstehen.

Divide et imperae

Eigentlich war mein erster Gedanke für den Titel "Wenn Privileg das Denkvermögen ausschaltet"

Ich habe mich ja bereits ausgelassen darüber das Transphobie ist kein cissexuelles(-) Privileg ist.

Seelenlos hat es tatsächlich geschafft, das umzudeuten, dass ich ihm und Nella Cis-Privileg unterstellt hätte, da ich in einem Kommentar auch darauf auf den von mir übersetzten Artikel Transphobe Worte und Taten verwiesen habe. Das "Sie" (Ich höre immer nur von Seelenlos) Cis wären, unterstellt der Artikel nicht - wohl aber das Ausspielen von Privileg.

Desweiteren Unterstellt Seelenlos mir, ich würde Intersexualität zur Rechtfertigung benutzen, ja sogar behaupten, ich wäre Intersexuell.

Letzteres stimmt vielleicht sogar, nur weis ich, dass dies nicht Seelenlos Definition von Intersexualtität entspricht (er meint ein neurologisch eindeutig weibliches Gehirn in einem eindeutig Männlichen Körper (oder umgekehrt) sei zweifellos zu eindeutig für die Definition Intersexualität). Demnach ist für ihn nur eine Definition nach aktuellen medizinischen Regeln gültig (dieselben die seinem Hauptanliegen entgegen stehen) und wo er mir bitte erklären soll, wo CAIS Frauen eigentlich stehen?

"Divide et Imperae" Teile und Herrsche, das war der Spruch der Römer. Hetze sie Untereinander auf- und geniesse es an der Macht zu bleiben.

Wenn nicht jede Mögliche Quelle auf das verschwiegene Phänomen der Intersexualität und der Zwangsoperationen (deren Unrecht übrigens für die meisten Personen recht schnell zu erfassen ist, wenn sie einer Frau gegenüber steht, die einen Penis hat und ihr die Uneindeutigkeit des physischen Geschlechts somit schnell nahebringen kann) Nur noch Personen und Blogs vorbehalten sind die IMMER auf die diesbezüglichen Menschenrechtsverbrechen (bewusst als Suche eingerichtet, Seelenlos sollte wissen warum) bezogen sind, und zum Beispiel nicht mal in Bezug auf die Papstrede, wo Intersexuelle einfach per Dogma ignoriert wurden, zur Sprache bringen kann - dann werden Intersexuelle sehr Einsam dastehen.

Gottseidank sind nicht alle Intersexuellen noch alle Transsexuellen oder andere angehörige des LGBT Status so seperatistisch - sonst wäre gar keine Hoffnung auf politische Fortschritte da.

"Divide et imerpae" spiele ich nicht mit, und, nachdem ich die Bigotterie (das Bi ist hier sehr wörtlich zu nehmen) aufgezeigt habe nun dies:

Aber lest es im Geist meines Blogs, denn fast alles kann ich unterstützen, nur nicht die Angriffe gegen LGBT

Einen dauerhaften Platz auf meinem Blog kann es nicht bekommen, da ich nicht für einen solchen Link einen ewigen Text voraus schieben kann.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Kommentarsystem rehabilitiert?

Nachdem ich die letzte Zeit viel Analyse zum Zeitgeschehen hatte nun wieder etwas ganz Banales. Die Anfangsschwierigkeiten mit dem Kommentarsystem scheinen behoben, sogar der Kommentar-RSS-Feed schein wieder etwas aktueller zu sein.

Ich denke, ich setze die Bewährung erst einaml aus - und lasse das System bestehen.

Samstag, 27. Dezember 2008

Papst hat keinen Einfluss?

Auf dem viel gelesenem Medium Welt.de wird in der Rubrik Politik der Angriff des Papstes auf Gender-Theorien regelrecht bejubelt, und arbeitet dabei mit einer Unwahrheit nach der anderen:

Das ist die Unterscheidung des Menschen in Mann und Frau. Diese grundsätzliche Unterscheidung ist in allen Weltreligionen eine anthropologische Konstante.

Das ist grundsätzlich Falsch, so gut wie alle Religionen, die nicht der Wüstengottreligion aus Israel entstammen kennen zweigeschlechtliche Götter, manche erkennen ein drittes oder mehr Geschlechter an.

Nicht mehr Penis und Vagina oder Bart und Brüste bestimmen demnach das wahre Geschlecht eines Menschen, sondern allein dessen Empfindung und freie Wahl.

Diese Empfindung ist aber gerade keine freie Wahl sondern vor der Geburt Neurologisch festgelegt. Gerade deshalb ist sie die einzig mögliche Definition von Geschlecht (und die muss nicht eindeutig in ein binäres Geschlechtsbild passen).

Zu den fundamentalen Rechten des Menschen soll demnach also auch seine Freiheit gehören, das eigene Geschlecht ebenso wie die eigene sexuelle Orientierung zu wählen und selbst zu entscheiden, ob er/sie/es Mann oder Frau sein will, oder ob schwul, bi- oder transsexuell.

Auch hier wird die Realität falsch dargelegt. Niemand entscheidet sich für eine sexuelle Orientierung oder gar dafür, Transsexuell zu sein. Der Mensch wird damit geboren.

Wenig überraschend ist der Text dann auch gleich mit Bildern von Draq-Queens illustriert.

Es ist faszinierend, wie Leute die "Wahrheit" manipulieren, damit sie in ihr Weltbild passt. Aber wenn so etwas in einem Magazin wie der "Welt" geschieht, ist das Machtmissbrauch.

Freitag, 26. Dezember 2008

Das binäre Geschlechtsdenken und „wahre“ Transsexuelle

In einem anderen Blog bin ich auf diesen Ausschnitt eines Kommentars gestossen:

I have a friend who has lived as a woman for years and just recently had her vaginoplasty who expresses nothing but contempt for transpeople who are open about their status because she thinks they blur the line between the two (and only two) sexes.

Ich habe eine Freundin die seit Jahren als frau lebt und erst kürzlich ihre Scheidenplastik hatte, und nichts als Verachtung gegenüber Trans-Menschen hat, die offen über Ihren Status reden – weil sie denkt dass diese die Linie zwischen den zwei (und ausschlieslich zwei) Geschlechtern verwischen.

Diese Frau ist leider keine Ausnahme. Transsexuelle sind Frau oder Mann (Transgender nicht unbedingt). Das ist eine Tatsache. Und viele wollen, erstmal den ganzen Prozess abgeschlossen, auch nichts mehr mit der transsexuellen Vergangenheit zu tun haben. Nichts unterscheidet sie jetzt mehr von einem Mann oder einer Frau – nur Verrückte reden offen darüber. Für sie gehören Menschen die keine geschlechtsangleichende Operation oder gar eine Hormonersatztherapie wünschen, weil das nicht ihrem neurologischem Körperbild entsprechen würde, so wie so in ein Irrenhaus. Ganz zu schweigen von denen die sich nicht genau dem ein oder anderem Geschlecht zugehörig fühlen.

Solche Frauen verschwinden meist in der Gesellschaft, nicht einmal ein Ehemann weis mehr, das seine Frau einen ganz speziellen Grund hat, ihm keine Kinder schenken zu können.

Wie schlecht ich über Menschen Denke, die diese Haltung haben, ist kaum Vorstellbar. Es gibt ein Zitat von Erich Kästner, das bringt es auf den Punkt:

Niemals darfst Du so tief sinken, den Kakao, durch den man Dich zieht auch noch zu trinken.“

Alle Steine, die Transsexuellen in den Weg gelegt werden, sind der einfachen Ansicht geschuldet, es gebe nur Mann und Frau. Egozentrisch wie diese Menschen sind, denken sie, diese Gesellschaftsregel gelte für alle, nur nicht für sie – weil sie mit einem Lügengebilde eine „heile“ Welt erhalten. Aber das genügt ihnen nicht: Sie müssen sogar andere, die ihnen den Weg geebnet haben, verdammen. Weil das schöne Mann-Frau Weltbild durch sie durcheinander gebracht wird.

Ich habe Neuigkeiten für euch:

Ich BIN eine FRAU

Ich bin eine Frau, die jahrzehnte für einen Jungen und später Mann gehalten wurde, weil mich euer geliebtes Zweigeschlechtsystem zum verstecken in der tiefsten Schublade meines Unterbewusstseins gebracht hat.
Und genau deshalb bin ich AUCH eine TRANSFRAU. Und ich erzähle denen, die wissen wollen, was das denn ist, davon – und was es damit auf sich hat.

Warum?

Ich will die Antwort dieser mir unbekannten Person geben:

Durch Selbstverleugnung erreichst du gar nichts. Sicher warst du nie ein Mann oder Junge, aber nichts ändert das geringste Bisschen daran, dass dich andere in der Zeit als solche wahr genommen haben. Vielleicht hattest du eine Leugnungsphase wie fast alle TS, die nicht den Segen hatten, rechtzeitig (Vorpupertät) behandelt zu werden? Vielleicht hattest du männliche Freunde, mit denen du auch typisch männliche Hobbys genossen hast? Warst Jagen, an Autos schrauben oder Flugmodelle basteln?
Aber plötzlich denkst du, wenn du den Kakao trinkst, nur noch Dinge tust, die fünfziger Jahre Hausfrauen im patriarchischem Sinn tun, und NIE, NIE, Niemals etwas über deine Vergangenheit offenbarst, bist du eine Frau (und Gott behüte, du könntest sexuell auf Frauen fixiert sein, das ist doch nicht weiblich?)

Pfui. Du bist eine Schande für Transsexuelle – aber was noch viel Schlimmer ist: Du bist eine Schande für die Gleichberechtigung der Frau.

Das allerschlimmste ist. Nachdem du die Lüge gelebt hast, allen als Mann zu erscheinen, und dich das in die Verzweiflung getrieben hat, lebst du jetzt die nächste Lüge.

Und das ist der Punkt, an dem meine Wut verpufft und ich einfach nur noch Mitleid habe.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Die Unsichtbarkeit der Intersexuellen im Dogma

Nachdem ich einige wenig erfreuliche Grundsatzdiskussionen mit Seelenlos (der mit Nella das Blog http://blog.zwischengeschlecht.info/ ) bestreitet habe, habe ich mich kaum getraut, das Thema im Zusammenhang mit der Papst Eröffnung zu bringen. Nachdem Sophia von OII das Thema aus sehr persönlicher geistlicher Sicht gestreift hat, Zwischengeschlecht aber nicht - möchte ich es doch kurz aufgreifen.

Die Papstrede spricht von Mann und Frau, und das dazwischen ist komplett Gender-Theorien geschuldet. Das auch die ach so hoch gehaltene Natur der Schöpfung eine Rolle spielt, und äusserlich erkennbare Merkmale der Uneindeutigkeit mit sich bringt, wird dabei Totgeschwiegen.

Seelenlos wird jetzt sicher ziemlich sauer sein, weil ein Thema, das wohl gegen LGBT gerichtet ist, hier von mir wieder mit Intersexualität (als Argument) durchkreuzt wird. Aber dieser logische Fehler in der ganzen Dogma Geschichte sollte doch beleuchtet werden. Der Zwang, gesellschaftkonformierende Operationen mit ganz bösen Nebenwirkungen an nicht zustimmenden Babys auszuführen, hat letztlich genau in der aus der monotheistischen Kultur entsprungenen Geschlechtsbinarität ihren Ursprung.

Und Chirurgen fühlen sich moralisch sicher bei der Verstümmelung von Kindern - ihre moralische Instanz steht ja hinter ihnen (egal ob das die auf christlichen Werten basierte Gesellschaft oder tatsächlicher Glaube an die Autorität des Papstes ist)

Dunkle Tage nicht nur für LGBT, auch für den Feminismus

Wenn der Papst auch hauptsächlich die LGBT Community angegriffen hat, so sind seine Aussagen doch durch und durch gegen die Gleichstellung von Mann und Frau, denn er hat sich nicht direkt gegen Transgender ausgesprochen, sondern gegen Gender-Theorie.

Aus der offiziellen Pressemitteilung des Vatikans:

the Holy Father said that it must also "protect the human being against self-destruction. It is necessary to have something like an ecology of the human being, understood in the proper manner. It is not a surpassed metaphysics when Church speaks of the nature of the human being as man and woman, and demands that this order of creation be respected. ... That which is often expressed and understood by the term 'gender', is definitively resolved in the self-emancipation of the human being from creation and the Creator"

Der Heilge Vater sagte es müsse auch „die Menschheit gegen Selbstzerstörung geschützt werden. Es ist Notwendig, so etwas wie eine Ökologie der Menschheit, verstanden in einer Massgeblichen Art geben. Es ist keine überhebliche Metaphysik, wenn die Kirche offen über die Natur von Menschen als Mann und Frau spricht und verlangt diese Ordnung der Schöpfung zu repektieren... Das was oft als unter dem Begriff Gender(*) ausgedrückt und verstanden wird, definitv entschlossen in der Selbstemanzipation der Menscheit von Schöpfer und Schöpfung liegt.

Die Gender Theorien haben ihren Ursprung in der Emanzipation, fest auf der Unterdrückung der Frau durch das Patriarchat durch eben diese zugewiesenen Geschlechterrollen basiert. Noch bevor man hier also auf einen Angriff auf Transgender ausgehen sollte (nur weil das Wort Gender darin vorkommt) sollte man dies vor allem als expliziten Angriff auf die Gleichberechtigung der Frau sehen.

Nun meinen viele, dass alles sei ja nicht so wichtig, wer hört schon auf den Papst? Nunja, vielleicht sind es im deutschsprachigen Raum bei weitem nicht mehr so viele, aber zum Beispiel im lateinamerikanischen Raum ist der Katholizismus extrem verbreitet und wesentlicher Bestandteil der jeweiligen Kultur und dem Selbstverständnis der Menschen. Wenig überraschend, dass dort kaum Gleichberechtigung herrscht und LGBT Personen einen extrem schweren Stand haben. Gewalt gegen Frauen, Homosexuelle und Transgender sind ganz klar an der Tagesordnung, mit Tätern, die sich in Ihrem Glauben an die (katholische) Schöpfungsordnung dazu gerechtfertigt fühlen.

Aber nicht nur die Katholische Kirche ist Frauenfeindlich. Gemeisam mit der christlichen Rechten in den USA kämpft sie ja gegen sexuelle Aufklärung, Verhütung und Abtreibung – wichtige Punkte für die Selbstbestimmung der Frau. Die Busch Administration hat jetzt im Sinne dieser „Christen“ gehandelt und ein Gesetz erlassen, dass es Ärzten erlaubt, eine Behandlung zu verweigern, wenn dies gegen Ihre religiösen oder moralischen Ansichten verstösst.

Zum Beispiel:

  • Keine Verhütungsmittel verschreiben
  • Keine Auklärung zur Option der Abtreibung leisten
  • Keine „Pille danach“ für Opfer einer Vergewaltigung
  • Aber auch: Keine Behandlung einer LGBT Person

Leider ist gerade letzteres in USA häufig vorgekommen. In einer Dokumentation über Transsexuelle in den USA wurde zum Beispiel ein Mann gezeigt, der keinen Arzt fand, der seinen Gebährmutterhalskrebs behandelt hat. Bis er daran Starb.

Oder die Preop Transfrau, der nach einem Unfall kurz nach der Entdeckung ihres Penis nicht mehr geholfen wurde und die Sanitäter sich stattdessen über sie lustig machten. Auch später im Krankenhaus verweigerten Ärzte ihr die notwendige Behandlung. Auch diese Frau musste sterben. Ihr Name war Tyra Hunter

Während in ihrem Fall noch Klagen wegen unterlassener Hilfeleistung eingingen, ist dieses Verhalten jetzt völlig Legal. Vor allem, wenn ein Notfallarzt katholisch ist.

(*) Der Begriff Gender ist von John Money geprägt worden und meint das soziale Geschlecht im Gegensatz zum biologischen Geschlecht (englisch: sex)

Schönheit im Ausverkauf

Nachdem ButchBitch gerade auf ein Video aufmerksam gemacht hat, dass vor eineinhalb Jahren einigen Wirbel verursacht hat. Deswegen hier ein leicht veränderter Repost eines Blogeintrags von mir aus der Zeit:

Zum Ersten


Bitte bei Was Nu ansehen


Zum Zweiten



und zum Dritten




Dienstag, 23. Dezember 2008

Kommentarfunktion auf Bewährung

Nachdem ich die Kommentar Funktion eingebaut habe und mir ein paar Leute beim Testen geholfen haben (danke an Andrea, Kim und Emily) nun ein vorläufiges Fazit:

Wàhrend Kims Beitrag als Test eher unfreiwillig war, tauchte ihr Kommentar in meinem Kommentar-RSS Feed, aber nicht im in der Kommentarsektion zum Beitrag auf (ich habe ihn später manuell nachgeführt). Ich erhielt für diesen Post meine letzte Freischaltaufforderung.

Emilys Post lief eigentlich sehr gut, aber es ist mir bislang ein Rätsel warum er nie im Kommentar-RSS aufgetaucht ist.

Der bislang Einzig in allen Belangen erfolgreiche Kommentar war der von Andrea - und zeigte doch gleich einen Nachteil. Als Blogspotbloggerin hat sie bislang immer darauf vertrauen können, dass ihre Identität, so denn angemeldet, bereits eingetragen ist. Das neue System kennt zwar OpenID (aber nicht für Blogspot?) und Facebook sowie eine eigene Benutzerverwaltung - aber den alten Komfort lässt das für die Blogspot User doch missen.

Zwar muss ich nach wie vor alle Kommentare freischalten, aber die Benachrichtigung über neue Kommentare an mich funktioniert nicht.

Dennoch ist das System in vielen anderen Punkten so gut, dass ich es gerne noch eine Weile testen will - es ist sozusagen auf Bewährung.

Weihnachts(Apero)Impressionen

Heute veranstaltete die Firma ein Apero anslässlich eines letzten Zusammenkommens vor Weihnachten.
Das war bislang das schönste Apero für mich, dass ich jeh mitgemacht habe. Warum?Alle dort haben mich nur so kennen gelernt wie ich bin, und selbst die, welche Bescheid wussten (Führungshierarchie und HR) haben mich nur als Frau behandelt. Ganz besonderst die, welche eben nicht Bescheid wussten. Neben verschiedenen Merkmalen der Körpersprache ergab sich das auch aus ganz Pragmatischen (und Geschlechterrollenklischee Spezifischem). Als ein Fässchen Felfdchlösschen (so eine fünf Liter Dose) aufgestellt wurde, wusste ich genau, was die Leute gerade falsch machen (zwei Männer) aber wurde mit meinen Hinweisen kaum ernst genommen. Als ich mir später auch ein Bier zapfte (von fast jedem anderen alkoholischem Getränk wie z.B. Champagner bekomme ich fürchterliches Sodbrennen) meinte plötzlich jemand anerkennend: Schau mal: Die weis, wie man Zapft. (In der maskulinen Rolle hätte man das wohl eher als Selbstverständlich hingenommen)
Und ich hatte auch meinen Spass unter den Frauen, davon gibt es in der Firma (IT) allerdings nicht so viele, die meisten in der Administration, und daher weis die Hälfte eh Bescheid, aber: Es war kein Problem, kein Vorbehalt zu spüren.
Allerdings, einen Kollegen (oder externe Kraft, der viel für uns Arbeitet) glaubte ich zu erkennen. Irgendwann hatte ich schon mal was mit ihm zu tun. Ich kam nur nicht darauf. Und fragen wollte ich ihn auch nicht. Er hat mich definitv nicht wieder erkannt, und da wollte ich auch nicht wirklich mit der Nase auf meine Vergangenheit stossen.
Das sind so Punkte, wo eine späte soziale Transition wirklich seltsame Stilblüten treibt.

Montag, 22. Dezember 2008

Erst wollen sie uns tot sehen, dann ganz auslöschen

Wie Reuters gerade verkündet, vergleicht der Papst den Schutz der Gesellschaft vor Homo- und Transsexualität mit der Wichtigkeit des Schutzes des Regenwaldes:
Pope likens "saving" gays to saving the rainforest

Zitate der Meldung:
Pope Benedict said on Monday that saving humanity from homosexual or transsexual behavior was just as important as saving the rainforest from destruction.
Papst Benedikt sagte am Montag, die Menschheit vor homosexuellem oder transsexuellen Verhalten zu schützen ist genauso wichtig, wie den Regenwald vor Zerstörung zu schützen.

„The tropical forests do deserve our protection. But man, as a creature, does not deserve any less."
The Catholic Church teaches that while homosexuality is not sinful, homosexual acts are. It opposes gay marriage and, in October, a leading Vatican official called homosexuality "a deviation, an irregularity, a wound."
Der tropische Regenwald verdient unseren Schutz, Aber Menschen, als Lebewesen, verdienen nicht weniger
Die katholische Kirche lehrt, dass Homosexualität keine Sünde ist, aber homosexuelle Akte. Sie steht gegen homosexuelle Heirat und im Oktober nannte ein führender Vatikanvertreter Homosexualität: „ Eine Abschweifung, eine Unregelmässigkeit, eine Wunde“.

He also defended the Church's right to "speak of human nature as man and woman, and ask that this order of creation be respected."
Er verteigte das Recht der Kirche von der “Menschlichen Natur als Mann und Frau zu sprechen, und zu verlangen, dass diese Ordung der Schöpfung zu respektieren sei.”

Samstag, 20. Dezember 2008

Kommentarfunktion überarbeitet

Nachdem ich bei Emily "CommentLuv" entdeckt hatte, dass unter einen Kommentar auch noch auf den letzten Blogbeitrag eines Kommentators mit eigenem Blog verweist, wollte ich das auch einbauen.

Dazu musste ich aber gemäss der Einbauanleitung meine ganze Kommentarfunktion zu JS-Kit auslagern, was einen ganzen Haufen neuer Spielereien für Kommentatoren einbringt. Aber nachdem ich alles streng nach Anleitung gemacht habe, bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob die CommentLuv Funktion selbst funktioniert.

Ich würde mich freuen, wenn jeder, der zufällig über diesen Beitrag stösst, irgendeinen Kommentar abzugeben (muss ja nicht sinnvoll sein, ein "Test, Test, Test - Autogramme gibts später" reicht). Feedback wäre auch nicht schlecht :-)

Danke im Voraus.

Freitag, 19. Dezember 2008

Arte Filmabend gestern

Gestern habe ich mir die Zeit genommen, und mir den Film "Mein Leben in Rosarot" anzusehen, war meine Reaktion darauf wohl nicht unbedingt die des typischen Zuschauers. Ich fand den Film gut, auch wenn er für meinen Geschmack ein wenig zuviel auf Geschlechtsrollenklischees (das typische Vorurteil Rosarot/Pink steckt ja schon im Titel) anspielt. Und der Junge, der damals Ludo gespielt hat, hat dies wirklich fantastisch und die Rolle bis in kleinste Details der Körpersprache umgesetzt.


Aber geniessen konnte ich den Film dennoch nicht. Er erinnerte mich zu mehr an meine eigene Kindheit, an Schuldgefühle, Mobbing, verprügelt werden und Isolation.


Der Film hat offen geendet, und ein wenig wird der Zuschauer in der Erwartung zurückgelassen, dass jetzt alles gut wird.


Wird es nicht, es wird alles nur noch schlimmer. Ludo ist eine Filmfigur, aber ich kann euch aus der Erfahrung dieses Transkindes


sagen, was als nächstes kommt. Der eigene Körper wird einen verraten, wird immer unerträglicher und weil zu den Qualen, die die Natur ohnehin schon für Kinder in der Pupertät bereithält auch noch die Dissonanz zwischen neuronaler Erwartung und phyischer Ausprägung dazukommt, neigt man letztlich zu psychosomatischen Erkrankungen oder selbstverletzendem Verhalten. Auch Ludos Zukunft hätte wohl ähnlich ausgesehen:


Und die Schäden, die zu dieser Zeit entstehen, können nie wieder richtig geheilt werden. Deshalb mein Flehen an die Ärzteschaft der Schweiz: Führt die Pupertätsverzögerung für transsexuelle Kinder ein, anstatt auf dem Standpunkt zu stehen: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf.", oder noch zynischer, "Lassen wir sie erstmal die Pupertät durchmachen, vorher können sie sich ja noch gar nicht sicher sein."

Im Anschluss kam noch eine Dokumentation über Bisexualität, die ein Phänomen aufzeigt das extrem ist: Die Leute (alle) können ein dazwischen nicht ertragen. So wie in der Transcommunity Transgender einen ganz schlechten Stand haben, so ist auch Bi im Schulen und Lesbischen Umfeld teils verachtet. Gar nicht gefallen, hat mir eine Szene in der gesagt wurde dass man Bisexualität nicht mit Transexuellen (und anderen Ts) durcheinanderbringen darf, reichlich Bebildert mit Draq-Queens.
Für mich ist dieses Entweder/Oder in der Gesellschaft absolut unverständlich - Binarität hat ihren Platz in Computern - im Biologischen ist immer alles eine Variante.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Veränderungen

Körpersprache, Aussehen, Namen, Personalpronom, ja sogar Stimme – alles ändert sich an mir. Während ich mich frei fühle wie nie zuvor und endlich ein Leben ohne ständige Selbstkontrolle und Selbstmassregelung kennen lerne, stellt sich das für Leute, die mich seit längerem kennen, natürlich anderst dar. Die kannten nur die Rolle, die ich gespielt habe. Wenn ich mir heute einige Bilder aus der Zeit ansehe, ist es komisch. Ich weis, dass ich da war, meist auch dass ich meinen Spass hatte. Aber die Person auf den Photos, dass soll ich sein? Meiner Ansicht nach merkt man schon auf den Bildern, dass was mt der Person nicht stimmen kann. Auf den einen bin ich total in mich gekehrt, habe oft meine Augen geschlossen oder zusammengekniffen, auf wieder anderen immer genervt. Nur Bilder, die während Konversationen aufgenommen wurden zeigen mich mal lächelnd oder wirklich gut gelaunt.

Aber diese Person haben Verwandte und alte Freunde nichts desto trotz als meine Persönlichkeit kennen gelernt. Während es natürlich für mich ein klarer Fortschritt ist, sind sie um meine alte Persönlichkeit beraubt. Vor kurzem rief mich meine Mutter an und musste zwei mal Nachfragen, ob ich es bin. Die Stimme hat sich einfach zu stark verändert .

Das gibt mir schon zu denken und macht mir eben klar, wie schwer es für andere sein muss, mein altes (zwar gefälschtes) und mein neues Ich unter einen Hut zu bringen. Gottseidank arbeiten die meisten dran. Aber ein wenig Verständnis habe ich auch für die, die es nicht schaffen. Aus den Geschichten von anderen weiss ich dass dies leider oft die nahestehendsten und wichtigsten Personen sind. Schön ist das nicht. Für beide Seiten nicht.

Montag, 15. Dezember 2008

Filmtipp

Arte strahlt am Donnerstag, 18.12. um 21:00 den Film: "Mein leben in Rosarot" aus.

In der Geschichte geht es um ein junges Transmädchen und den Schwierigkeiten denen Sie und ihre Famillie begegnet.

Passend zum Thema habe ich gerade Erfahren, dass Kim Petras vergangenen Monat ihre langersehnte GaOP hatte. Ich gratuliere und freue mich sehr für sie.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Transabend auf Pro7

Heute kam unter Gallileo eine längere Dokumentation über Thomas Beattie. Natürlich war das ein fixer Termin für mich, aber da davor die Simpsons kommen und ich die Sendung auch mag, schaltete ich etwas früher auf Pro7

Eine interessante Folge: Aus der Beschreibung auf Pro7.de:

Gleichung mit einem Unbekannten

Rektor Skinner wird suspendiert, weil er sich öffentlich despektierlich über die Intelligenz von Frauen äußert, indem er behauptet, dass Jungs in allen naturwissenschaftlichen Fächern besser seien. Eine neue Schulleiterin, Mrs. Upfoot, wird eingesetzt, und diese beschließt, derartige Vorkommnisse zu unterbinden, indem sie eine strikte Geschlechtertrennung in der Schule durchführt. Lisa fühlt sich im "Mädchen-Mathe-Unterricht" allerdings völlig unterfordert ...

... Lisa holt sich auf anraten Ihrer Mutter nun das neu erschaffene männliche Privileg, indem sie sich als Junge verkleidet und in die Jungens-Klasse geht.

Was das mit Trans zu tun hat? Was Lisa da so erlebt, hat mich unglaublich an das Erleben des Zwangsaufenthalt in der Jungenswelt erinnert, gerade so, als ob sie genau das zeigen wollten. Wie ich nach dem Buch "True Selves" weis, ist das eine weit verbreitete Erfahrung unter transsexuellen Kindern.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Danksagung

Ich habe bislang eigentlich eine sehr stressfreie Transition gehabt. Ich habe meine Familie nicht verloren, ich habe die meisten meiner Freunde behalten, ich kann weiterhin in meinem Beruf arbeiten und konnte sogar in der schwierigen Zeit der Transition eine neue Stelle finden.

Dabei stehe ich auf den Schultern unzähliger Transsexueller und Transgender.

Ich möchte all denen Danken, die sich trotz der Gefahr von schweren Fehlbehandlungen an Ärzte gewandt haben, trotz der Gefahren ärztlicher Misshandlung von Einsperren in Anstalten bis hin zur Lobotomie – so lange bis diese gelernt haben, dass bestehende Geschlechtsidentität nicht zu ändern ist.

Ich möchte all jenen Danken, die sich trotz der Gefahren in den Medien geoutet haben. Und teilweise hohe Preise dafür bezahlen mussten. Aber in Form stetiger Tropfen grosse Löcher in Vorurteile graben konnten, da sie zeigen und zeigten, dass es nicht „die“ Transpersonen gibt, sondern vielmehr ganz verschiedene Menschen mit Ideen und Vorstellungen wie jeder andere auch.

Ich möchte all jenen Danken, die Selbsthilfegruppen, Foren, Webseiten, Blogs und Videoblogs zum Thema erstellt haben.

Ich möchte allen Danken, die Organisationen gegründet oder in diesen Mitgearbeitet haben, die sich um Rechte für Trans-Personen eingesetzt haben.

Ich möchte auch denen Danken, die mich heute durch Ihre Freundschaft stützen.

Ich hoffe, ich unternehme die richtigen Dinge, damit auch auf meinen Schultern künftige Generationen Platz haben.

Montag, 8. Dezember 2008

Thomas Beattie bei Günter Jauch

Im Rahmen des Jahresrückblicks auf RTL war auch Thomas Beattie mit seiner Famillie zu Gast. Leider wurden nur wenige Fragen ausführlich beantwortet und ich hatte Teilweise auch das Gefühl, dass die Intention der Frage wohl bei der Übersetzung verloren gegangen war.

Unfreiwillig komisch fand ich dabei, das Jauch Beattie fragte, ob er denn schon Wisse, was das Kind wird, Mädchen oder Junge?

Woher soll er dass denn Wissen, bevor das Kind selbst eine Aussage dazu machen kann? Gerade Beattie weis ja aus eigener Erfahrung, dass das Äussere nicht so Aussagekräftig ist. Aber naja, soweit hat er wohl nicht gedacht, die Antwort war auf jeden Fall, dass sie auf einen Jungen hoffen.

Ein Mädchen (ja, jetzt mach ichs wohl auch ;-) ) haben sie ja schon und sie ist jedenfalls ziemlich süss.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Vergangenheit

Meine Psychotherapeutin ist recht sauer auf mich, weil ich nicht irgendwelchen Details aus meiner Vergangenheit mit ihr sprechen will. Als Psychoanalytikerin ist sie es gewohnt, aktuelle Probleme auf etwas in der Vergangenheit zurückzuführen und ihre Klienten auf diesen Punkt zu stossen, um eine Heilung herbei zu führen.


Der Punkt, dass ich mein Ich eigentlich mein gesamtes Erwachsenenleben unterdrückt habe und erst jetzt in der Lage bin, zu erforschen wer ich eigentlich bin, welche Persönlichkeit ich habe usw und das es viel interessanter für mich ist, diesen Bereich zu erforschen, das passt nicht in ihre berufliche Ethik.


Nichts desto trotz bin ich 37 und natürllich lässt sich nicht Leugnen, dass zwischen dem Punkt, als ich Ich sein Konnte, und als ich mich zu einem ständig kalkuliertem Schauspiel degradiert habe also dem Punkt als ich noch emotional Missbraucht wurde, weil ich nicht in die Konventionen passte (eigentlich ist der Beginn der Phase etwas später, ich musste erstmal lernen Männerverhalten zu immitieren) doch einige Zeit vergangen ist, in der ich nicht einfach nur Tod war.


Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch. Wenn ich auch die Tatsache, dass ich Deutschland wehrdienstleistete schon in der Grundausbildung für einen grossen Fehler hielt, so habe ich doch zwei Jahre als Soldat auf Zeit gemacht, da ich auf diese Art einen sehr guten Nettoverdienst herein holen konnte. Aber sich zu verplichten bedeutet mehr als nur ein weiteres Jahr zu machen – es bedeutet, dass man zu einem Kriegseinsatz nicht mehr nein sagen kann. Und ich war in einer Krisen Reaktions Kraft (KRK) das bedeutet im Einsatzfall kamen wir dran (und die Einheit kam es tatsächlich kurz nach meinem Ausstieg).


Wenn mir heute eine Freundin von romatischen Vorstellungen über das „Killer“-Leben erzählt muss ich daran denken, für sie ist das ein Gedankenspiel, für mich war es Realität. Ich habe gewusst was sein kann, nämlich dass ich im Rahmen meines Berufes jemanden töten müsste – und ich habe mir ernsthaft Gedanken gemacht, ob ich unter diesen Bedinungen bereit bin, für zwei Jahre zu unterschreiben. Und ich kam zu dem Schluss, ich bin es. Wenn ich auch nie einen Menschen töten musste – und ich habe die leeren Augen derer gesehen, die es tun mussten – ich war damit Konfrontiert.


Die Situation war allerdings beruflich auch verführerisch. Hätte ich 12 Jahre Verpflichtung in Kauf genommen (Offizierslaufbahn), hätte ich ein Studium bei vollem Gehalt finanziert bekommen – ebenfalls eine Option, die ich mir sehr genau überlegt hatte – und verworfen, da ich mir meiner Situation auch damals vollkommen bewusst war. In der Bundeswehr währe eine Transition niemals ohne extremes Mobbing möglich gewesen, zu dem zu meiner Zeit Frauen nur im Sanitätsdienst und im Musikdienst erlaubt waren.


Ich kam nie in die Lage, jemanden töten zu müssen (meine Kameraden im Einsatz soweit ich weis auch nicht) aber der Punkt geht mir nach. Ich denke heute würde ich mich anderst entscheiden.

Samstag, 6. Dezember 2008

Hoffnung für Transkids

Die Endocryne Society hat Behandlungsempfehlungen für transsexuelle Kinder und Jugendliche herausgegeben. Das vollständige Dokument ist hier zu finden:
http://www.endo-society.org/_MDDocReviewFiles/Transgender%20Guideline%20(1st%20Draft%2011.17.08).pdf
Die vorgeschlagene Vorgehensweise ist es, die Pupertät zu verzögern nachdem ganz kurz die ersten Wirkungen der Pupertät eingesetzt haben. Es gibt eine Studie das nur 20% der Kinder, die nach den Diagnosekriterien der aktuellem DSM (Diagnosehandbuch) mit „GID in Childhood“ d.H. Geschlechtsidentitätsstörung in der Kindheit auch im Erwachsenenalter noch unter GID leiden. Die meisten sind schlicht Homosexuell (was ihnen vor dem Erwachen des Geschlechtstriebs durch die Pupertät natürlich noch nicht bekannt ist).

Leider richten sich die Diagnosekriterien für „GID in Childhood“ ausschliesslich nach gesellschaftlichen Erwartungen. So ist ein Junge der mit Puppen spielt oder ein Mädchen dass keine Röcke anziehen will und auf Bäume klettert schnell GID Diagnostiziert – was aber an der Realität transsexueller Kinder vorbei geht. Dazu hatte ich vor kurzem ja einen Rant (einen emotional geladenen Kommentar) geschrieben.

Das macht es Ärzten leider leicht, diese Behandlungen erst gar nicht in Betracht zu ziehen, dennoch hoffe ich, dass das sich möglichst schnell als Behandlung in Betracht zu ziehen. Es gibt Möglichkeiten prehomosexuelle Kinder von transsexuellen Kindern zu Unterscheiden, das Geheimnis leigt eigentlich schon in einfachen Grundlagen: Ein prehomosexulles Kind will ein Kind des anderen Geschlechts spielen, ein transsexuelle eines sein oder insistiert, dass es nicht dem Geschlecht angehört, als das man äusserlich sieht, oft kommen auch instinktiver Habitus des Geschlechts hinzu (mir wurde Beispielsweise hüftbetonter Gang als vermeintliches Watscheln abgewöhnt und mir wurde dauernd gesagt, das mein Lachen so künstlich klingt). und das insistieren darauf im Stehen (bei transexuellen Jungen) oder Sitzen (bei transsexuellen Mädchen) zu Urinieren. Aber natürlich ist das sehr vereinfacht.

Dennoch hoffe ich darau, das die nächste Generation die jeweilige Körperliche Verunstaltung durch falsche Geschlechtshormone und der Hölle durch das Einsperren in das Gefängnis, das Gegenteil der eigenen Identität nach aussen darstellen müssen.

Im Grunde sollte man an alle Spezialisten diese schicken, die haben ja eine lange Historie darin, Neuerungen zu verweigern oder wissenschaftliche Ergebnisse nicht wahr zu nehmen.

Freitag, 5. Dezember 2008

Knigge für Frauen?

Vieles, das nicht kulturell in der Geschlechterrolle festgelegt ist, ist für mich nur natürlich. So überraschte es mich auch nicht, beim Besuch eines gehobeneren Restaurants durchgehend als die Dame behandelt zu werden: Nur stellte mich das für ein Problem: Ich kenne grösstenteils die Höflichkeitsregeln für Männer, aber wie sieht es für uns Damen aus?

Nun ja eine Google Recherche scheint zu ergeben, dass ich nichts falsch gemacht habe. Erstens wird bei Frauen eh davon ausgegangen, dass alles richtig läuft (solange sie sich den Ritualen anschliessen(*)), zweitens scheinen die ganzen Gesellschaftsregeln nur auf Männer ausgerichtet zu sein. In welcher Richtung das jetzt sexistisch ist (Männer können sich ohne Anleitung nicht benehmen?) sei dahin gestellt.

(*) Ich habe meinen Mantel selbst ausgezogen - das hätte ich wohl der Angestellten Überlassen müssen. Anziehen durfte sie ihn mir dann.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Haarige Tage einmal anderst

Mein bisschen Haar zuviel an diversen Stellen (und an anderen zu wenig) ist natürlich nichts gegen das "Werwolfsyndrom".

Auf 20min.ch gibt es derzeit eine interessante Artikelserie zu seltenen Gesundheitsphänomenen und Krankheiten.

Katholische Kirche für LGBT-Todesstrafe

Emily hat in Ihrem Blog auf etwas Interessantes hingewiesen:

In nicht wenigen Ländern der Welt gibt einige, in der LGBT (Lesbian Gay Bi Transgender) zu sein mit Gefängnis oder dem Tod bestraft wird.

Die EU, geführt von Frankreich will nun eine Resolution der UNO erreichen um diese Kriminalisierung weltweit zu unterbinden.

Dagegen hat sich nun der Vatikan ausgesprochen, aus Sorge, dies könne der erste Schritt in Richtung der weltweiten Durchsetzung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Emily fasst das so zusammen: Der Vatikan will uns lieber Tod als Verheiratet sehen.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Stu

In Silverton wurde ein Bürgermeister gewählt, der offen Transgender ist. Er will wie eine Frau aussehen (Er will hübscher sein als seine Freundin). Er identifiziert sich ganz klar männlich, lebt aber 24 Stunden am Tag als Frau.

Da mögen sogar einige Transsexuelle aufmucken, "Fake", "schlechtes Beispiel" oder "Damenwäscheträger".

Tatsache ist, dass die Einwohner der Stadt viel aufgeschlossener sind, als selbst diese "Betroffenen".

Also vier selbsternannte Gottesvertreter in die Stadt kamen um gegen diese Abschäulichkeit und offen zur schau gestellte Homosexualität (Hat Stu nicht gesagt er sieht sich als Mann und hat eine Freundin?) zu demonstrieren, hielten 150 Bewohner dagegen. Manche Männer hatten sich extra Röcke geliehen um Ihren Standpunkt klar zu machen.

So stelle ich mir das vor. Erst kommt der Mensch, Dann seine Fähigkeiten (Im Falle eines Amtes eher umgekehrt) - und dann kommen so Dinge wie Geschlecht, Identität usw. Stu ist der Beste. Und seine Gemeinde ein leuchtendes Vorbild.