Freitag, 10. Oktober 2008

Keine 80% Selbstmordrate - Erfindung des Journalisten?

Udo Rauchfleisch hat sich auf meine Anfrage bezüglich des 1997er Beitrags über Coco gemeldet und kann so etwas nicht im geringsten Bestätigen. Leider war mir da allerdings sein Interview noch nicht bekannt, so dass ich ihn dazu nicht befragen konnte. Ich habe den Beitrag aber im Dankesschreiben verlinkt und ihn gebeten, seine (sympathische) Antwort vollständig zitieren zu dürfen - da aber zuletzt mehrere Wochen zwischen Frage und Anwort lagen, kann das noch eine Weile dauern.

Herr Rauchfleisch hat noch am selben Tag geantwortet und ich darf seine Antwort zietieren:

Sehr geehrte Frau XXX, nach meiner über 35jährigen Erfahrung mit der Begutachtung und therapeutischen Begleitung von transsexuellen Menschen ist Coco keineswegs "exemplarisch für Transsexuelle". Zum einen gibt es nicht "die transsexuelle Persönlichkeit", sondern es sind Menschen mit den verschiedensten Lebensgeschichten und Persönlichkeitsausformungen (wie auch sonst in der Bevölkerung). Zu anderen stimmt die Angabe von einer Selbstmordrate von 80% nicht. Der Weg transsexueller Frauen und Männer ist zwar schwierig, aber keineswegs eine Gratwanderung, sondern bei entsprechender Begleitung ein Weg der Selbstfindung. Ich habe diese Fragen ausführlich in meinem Buch "Transsexualität - Transidentität" (2006) behandelt.

Mit freundlichen Grüssen, Udo Rauchfleisch

Der Link auf das Buch ist vo mir hin zu gefügt