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Mittwoch, 23. Juni 2010

Hobbyaufgabe Ferrari 308 GTB

Die letzten zwei turbulenten Jahre kam ich nicht dazu, mich überhaupt gross mit dem Auto zu befassen, und so trenne ich mich nun von meinem Oldtimer:


Mehr Informationen gibt es bei Ebay

Freitag, 16. April 2010

Bad Hair

Leider wurde der Name meines Blogs in letzter Zeit Programm. Wie sich regelmässige Leser meines Blogs vielleicht erinnern können, hatte ich mir Extensions einsetzen lassen, als ich in Thailand war. Und war richtig Happy damit. Ich sprach davon, dass mir das 2 Jahre Haarwachstum ersetzt. Und das Tat es auch, etwa ein halbes Jahr lang. Und hat dafür gesorgt, dass ich von jenem Zeitpunkt 2 Jahre zurückgesetzt bin. Da ich die Haare nicht mehr durchkämmen, sondern nur noch mit einer flexiblen Bürste pflegen konnte, passierte etwas, das mit peinlich ist: Mein natürliches Haar darunter verfilzte. Und zwar dermassen, dass die einzige Lösung ist, es ganz herunter zu schneiden. Der einzige Vorteil daran ist, dass danach meine Haare wohl grossflächig gleichlang nachwachsen und ich in geschätzten zwei Jahren eine ernsthafte Frisur mein eigen nennen kann. Denn meine Haarwurzeln haben sich mittlerweile recht gut erholt, auch dank Regaine (Medizin).

Mittwoch, 7. April 2010

Profilbild

Irgendwann habe ich mich ja doch mal entschlossen, ein Profilbild zu verwenden. Dabei ist es eines, das schon länger nicht mehr für ich steht. Ich habe mich mittlerweile noch sehr verändert und in dem Bild erkennt man noch viel Altlast, es wirkt noch sehr Maskulin.
Auf der anderen Seite habe ich aber wegen des Wiedererkennungswertes keine Lust, ein Aktuelleres einzustellen.

Es macht mir aber auch ein schlechtes Gewissen. Blogge ich mit meinem Google Profil oder manchmal auch einfach so, wird dieses Bild meinen Kommentaren beigefügt. Und vermittelt dadurch das selbe Bild wie die Dokumentationen, die stets nur Frauen in der körperlichen Übergangsphase zeigen.

Es macht mir also auch ein wenig ein schlechtes Gewissen.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Der Soundtrack meines Lebens

Brandy Carlile

Ich will nur die Textzeilen heraus stellen die mich berühren:

All of these lines across my face
Tell you the story of who I am
So many stories of where I've been
And how I got to where I am
But these stories don't mean anything
When you've got no one to tell them to
...

I climbed across the mountain tops
Swam all across the ocean blue
I crossed all the lines and I broke all the rules
...
And all of my friends who think that I'm blessed
They don't know my head is a mess
No, they don't know who I really am
And they don't know what
...
All of these lines across my face
Tell you the story of who I am
So many stories of where I've been
And how I got to where I am
But these stories don't mean anything
When you've got no one to tell them to

Übersetzt:

Alle Falten meines Gesichts,
erzählen dir, wer ich bin.
So viele Geschichten, wo ich war,
und wie ich hier angekommen bin.
Aber diese Geschichten bedeuten Nichts,
wenn ich sie Niemandem erzählen kann.
...
Ich bin über Berggipfel gestiegen,
durch blaue Meere geschwommen,
Ich habe alle Grenzen überquert und alle Regeln gebrochen
...

Alle meine Freunde meinen ich seie gesegnet.
Sie wissen nicht um die Unordnung in meinem Kopf
Nein, sie wissen nicht wer ich bin...(*)
Sie wissen nicht.
....
Alle Falten meines Gesichts,
erzählen dir, wer ich bin.
So viele Geschichten, wo ich war,
und wie ich hier angekommen bin.
Aber diese Geschichten bedeuten Nichts,
wenn ich sie Niemandem erzählen kann.

(*) So unordentlich ist es ja nicht... ich habe immer "yearsome mess"
"Jahrelange Zerissenheit" rausgehört.

Donnerstag, 5. November 2009

Erstaunlich

Was Themenfremde, wenn sie mit dem Thema konfrontiert sind, immer wieder gerne wollen, sind Vorher / Nachher Vergleiche. So Verständlich das ist und so unglaublich, und damit sensationell die Metamorphose auch ist, für transsexuelle Menschen ist das aus zwei Gründen nicht so toll.
1.) Viele Betrachter deuten das so, dass das alte Bild den wahren Menschen zeigt, das Aktuellere das Ergebnis eines künstlichen Eingriffs. Die Idee, dass Menschen automatisch ihr somatisches Geburtsgeschlecht sind und tatsächlich das Geschlecht gewechselt wurde, natürlich nur Optisch, ist eine unterbewusste Schlussfolgerung.
2.) Für viele sind die alten Bilder einfach nur Zeugen einer Zeit großen Leides, eine Zeit, an die sie nicht erinnert werden wollen.

Vor einer ganzen Weile sah ich mir selbst einige Fotos im Internet an, die an einem Event in Österreich aufgenommen wurden... das war irgendwie total seltsam. Ich wusste ja dass das ich auf dem Bild bin (und so viel Alkohol war nicht im Spiel, dass ich mich an die jeweilige Situation nicht mehr erinnerte) aber ich konnte mich in den Bildern nicht wirklich erkennen, wiederfinden.

Da ich schon seit gut einem halben Jahr keine aktuelleren Photos von mir hatte, habe ich gestern eine Freundin gebeten, doch mal eines von mir zu machen. Und bin erstmal erschrocken, Gott, hab ich zugenommen! Dann fischte ich ein eineinhalbjähriges Bild raus, als ich noch 30 kg weniger hatte. Und zeigte es der Freundin zum Vergleich. Die meinte nur trocken: "Das neue gefällt mir trotzdem besser" und zeigte auf das Gesicht. Und tatsächlich, in den 1 1/2 Jahren hatte sich viel getan, erstaunlich viel. Ich bastelte dann tatsächlich einen kleinen vorher / nachher vergleich, aber nur für gute Freunde, die mit der Situation vertraut sind. Aber das Staunen wollte ich dann doch teilen.

Zu dem Zeitpunkt der alten Aufnahme war ich auch schon eine weile auf Hormonen (meine Hormongeschichte ist eigentlich ein eigenes Thema) und um so mehr hat es mich überrascht, wie die Zeit wirkt.

Einen Tip möchte ich noch geben, seit 1 1/2 Monaten verwende ich eine Progesteroncreme, Darstin (zu beziehen z.B. über www.goldpharma.com ) im Gesicht und konnte beweisbar feststelllen, dass es sich sehr positiv auswirkt.

Freitag, 16. Oktober 2009

Der fröhliche Beitrag

Im einem Beitrag kürzlich machte ich auf fehlende fröhliche Meldungen aufmerksam und erklärte auch warum. Nun ja, dass ein Teil meiner mangelnden Juhuschreie auf meine Gallensteine zurückzuführen ist, war mir da noch nicht bekannt. Wie auch immer - ich schrieb, dass ich gerade eine (netterweise bezahlte) Pause nutze, um über meine beruflichen Ziele nachzudenken. Die erste Erkenntnis deutete ich bereits an. Ich will mehr Team, auch gerne mehr Verantwortung (nicht zum ersten mal), also versuche ich nun verstärkt Team- oder Projektleitung zu übernehmen. Angenehmerweise wird sich das auch in einer finanziellen Verbesserung deutlich machen.
Aber ich habe noch etwas anderes für mich heraus gefunden. Durch eine Entscheidung meiner Mutter kam ich nicht auf das Gymnasium, was vom Notenspiegel her möglich gewesen wäre. Meine spätere berufliche Laufbahn war dann sehr gemischt, was auch mit meiner medizinischen Kondition und Verdrängungsbemühungen zusammen hing. Ich fing später an, das Abitur nachzuholen, wurde aber von meinem eigenen beruflichen Erfolg in der Informationstechnologie sozusagen Rechts überholt, und ich hatte schnell eine Position, die letztlich auch mit einem Informatikstudium im Hintergrund nicht besser hätte sein können (das hat sich die letzten 12 Jahre durchgängig gehalten). Den Kurs zum Erlangen der Reifeprüfung habe ich dabei längst vergessen. Jetzt, wo die wichtigsten Dinge in meinem Leben geklärt sind, nagt es jedoch etwas an mir.
Und so war ein Teil meiner Überlegungen doch noch einmal in Richtung Studium. Das würde Bedeuten, jetzt noch einmal das Abitur nach zu machen und dann auf jede Menge Einkommen verzichten um zu studieren. Und Informatik wäre natürlich total unsinnig. Nach so langer Zeit in der IT ist die Praxis Qualifikation genug. Und jetzt geht es eigentlich auch gar nicht um die Karriere. Wenn ich jetzt etwas Studieren will, dann doch bitte das was mich auch reizt. Und was für ein Fach das ist, das habe ich heute heraus gefunden: Kulturanthropologie
Das ist der Begriff für etwas, dass ich in letzter Zeit ständig gemacht habe, eine Forschung über die ich auch hier, auf Zeit.de oder in den Brainlogs geschrieben habe - natürlich immer mit Fokus auf (m)ein Thema.
Ich zitiere einmal die Berufsberatung der Schweiz:

Worum geht es in der Kulturanthropologie: Die Wissenschaft von den europäischen Kulturen

Kulturanthropologie beschäftigt sich damit, wie Menschen in Europa ihren Alltag gestalten. Wie gehen sie miteinander um, wie verständigen sie sich? Wie denken sie über Gegenwart, Geschichte und Zukunft nach? Die Vielfalt kultureller Phänomene ist enorm, und sie sind im Fluss: Das Verhalten der Menschen und ihr Denken über die Welt verändern sich. Das kann abrupt geschehen, über die Generationen hinweg oder eher kontinuierlich, langsam. So ist das Konsumverhalten der Jugendlichen heute sicherlich anders als vor zwanzig Jahren. Ebenso wandeln sich ethische Massstäbe und die Bedeutung verschiedener Rituale. Begleitet werden solche kulturellen Prozesse vielfach von Konflikten – zwischen Generationen, sozialen Schichten, Geschlechtern und Interessensgruppen.
...
Anforderungen
Offenheit gegenüber der Vielfalt unserer Gesellschaft, Kontaktfreude, eine grosse Portion Neugier sowie Toleranz gegenüber dem Denken und Empfinden anderer Menschen sind Grundvoraussetzungen, die man für ein Studium der Kulturanthropologie bzw. der Populären Kulturen mitbringen sollte.

Erledigt, abgehakt. (Allerdings werde ich keine anthropologische Studie unter Germanys Next Top Model Kandidatinnen machen können ;-) )

Ausserdem müssen Studierende bereit sein, viel zu lesen. Es wird nicht nur mit volkskundlichen Büchern gearbeitet, sondern auch mit Fachliteratur aus der Geschichte, Pädagogik, Psychologie, Soziologie usw. Erwartet wird auch die Fähigkeit, Texte in europäischen Fremdsprachen lesen zu können.

Hat jemand auf meine Freizeitgestaltung geschaut und dann die Anforderungen geschrieben?

Auch wenn das natürlich auf diesem Blog ein Muss ist, ich interessiere mich generell für die ganze Bandbreite, schon in der Schule war ich "der Experte" für Allgemeinwissen. Noch ein wenig Geschichte und Psychologie dazu und ich kann als Expertin in Zukunft das alles einbringen wo genau so etwas gesucht wird - am direktesten wohl in den Medien. Und was mache ich gerne? Darüber schreiben. Aber dabei muss es ja nicht bleiben.

Von so einem Studium wusste ich bislang nichts. Wenn ich über das Thema nachgedacht habe, landete ich oft bei Geschichte (aber ich will keine Daten über Schlachten auswendig lernen) und Antrophologie (die Erkenntnisse werden doch kaum mit unserer Kultur abgeglichen). Aber mit einer Kombination von Anthropologie und spezialisierter Geschichte oder Psychologie als Nebenfach kann ich meine Interessen genau abdecken.

Und damit habe ich ein echtes Ziel. Und das macht mich wirklich Fröhlich. Schade nur, dass ich so lange dafür gebraucht habe... im Post und im realen Leben ;-)


Samstag, 19. September 2009

Im Krankenhaus

Ich hatte jetzt schon länger immer wieder starke Magenschmerzen... also bin ich von einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) ausgegangen. So etwas hatte ich schon einmal. Letzten Freitag wollten die Schmerzen aber dann bis Montag mittag gar nicht mehr aufhören und waren stark genug, mir die Luft zum Atmen zu nehmen. Ich bin am Montag gleich zum Arzt, habe aber erst einen Termin für Dienstag bekommen. Da wurde mir dann Blut abgenommen, am Mittwoch dann erneut hin zur "Auswertung" und von da aus wurde ich gleich weiter geschickt zur Ultraschalluntersuchung. Da die Sache mit Namens- und Personenstandsänderung für mich nicht so einfach ist, läuft meine Krankenkasse noch auf meinen alten Namen, das war bei der Anmeldung schon peinlich. Erfasst wurde es dann erstmal mit meinem "Rufnamen" in Klammern. Als ich dann aber von der Ultraschallabteilung gleich zur Notfallabteilung weiterverwiesen wurde, waren sie dort erstmal recht gefordert. Ich musste meine Daten noch einmal angeben und als es dann um meine Versicherung ging und da dann mein alter Name Stand (wie auch in den Ausweispapieren) fragte mich die Empfangsdame verwirrt: "Wie kommt denn das?" Tja, Transsexualität gibts nicht nur im Fernsehen. Ich wurde gleich auf ein Zimmer in der Notfallabteilung verlegt, wo ich noch mehr Blut abgeben musste und mir dafür gleich eine Infusion gelegt wurde. "Sie sind noch Nüchtern?" Äh ja... moment, ich bin seit 2 Tagen Schmerzfrei und jetztgleich Notoperation? Meine Gallenblase und Steine zwischen Leber und Darm mussten dringend entfernt werden. Derweil gab mein Name immer noch ein Problem her. Rechtlich und Versicherungstechnisch hätte ich in ein Mehrbettzimmer mit Männern verlegt werden müssen. Die elegante Lösung war dann ein EInzelzimmer. Gott sei dank konnte ich aber noch mal nach Hause, die wichtigsten Sachen vorbereiten, allen Bescheidgeben und mein Notebook einpacken. Operiert wurde am nächsten Tag. Alle Beteiligten hier sind grossartig, trotz zwangsläufigen Vorwissens werde ich durchgängig als Frau angesprochen und auch behandelt. Gleich Donnerstag früh war die Operation, jetzt werden die entzündeten Bereiche noch mit heftigerer Antibiotika behandelt. Im Augenblick gehe ich davon aus, dass ich Montag entlassen werden.
Dass ich so schnell wieder einen OP-Saal von innen sehen würde, hätte ich auch nicht gedacht.

Donnerstag, 10. September 2009

Svenja und eine noch nicht erfüllte Anforderung

Als ich vor der OP die Hormone und Nikotin absetzen musste habe ich eine Harte Zeit durch gemacht.

Svenja meinte damals:

Ich freu mich schon jetzt auf deine fröhlichen Beiträge aus der Zeit nach deiner OP. Ganz sicher wird es dir dann viel, viel besser gehen und du könntest vielleicht die ganze Welt umarmen.

Kopf hoch. Die imaginäre Gemeinde der Internet T-Girls steht hinter dir und stärkt dir gedanklich den Rücken.


Eigentlich war ich da recht undankbar, denn in der Zwischenzeit habe ich fast nur politische Beiträge geliefert.

Der Grund dafür ist aber einfach der, das für mich ein Problem behoben wurde. Ich hab meine neuen Freunde aus Chon Buri und meine alten in der Heimat Umarmt (nahezu mit Freudentränen) aber die Welt umarme ich nicht, die mag uns nicht...

Es ist alles gut. Es ist nur ein körperliches Problem behoben, aber alleine schon dass ich jetzt nicht mehr unter Druck stehe, irgendwem irgendwas beweisen zu müssen sorgt dafür, das ich viel entspannter durchs Leben gehe. Leider liegt es vermutlich am CPA (Androcur) aber die sexuelle Seite ist bei mir noch nicht zurück, auch wenn die Physik recht dominant sagt, es wäre mal an der Zeit.

Es passt jetzt - aber es ist auch eine Phase der Neuorientierung. Ich habe 1 1/2 Jahre nur mit dem Ziel verbracht, meinen Körper in Ordnung zu bringen, alles andere war Sekundär. Im Augenblick bin ich am Aufarbeiten, was ich verpasst habe. Sehr viele von meinen eigentlichen Interessen (und Pflichten) standen hinten an. Und mein Oldtimer in der Garage nimmt es mir sehr übel, dass ich ihn mehr als ein Jahr nicht bewegt habe. Beruflich bin ich in einer Reorientierung... macht mir mein alter Job noch Spass? Jetzt wo ich mehr denn Je menschliche Interaktion will und nicht die Ablenkung, die mir das Programmieren gegeben hat?
Ich brauchte eine Pause und das Schicksal war gnädig mit mir. Ich hab sie gerade und nutze sie.

Gruss, Ich

Dienstag, 16. Juni 2009

Wieder zuhause und Gesund

Seit gestern bin ich nun wieder zu Hause und feierte am abend mit zwei meiner besten Freundinnen. Allerdings musste ich in Chon Buri viele neue Bekanntschaften zurücklassen. So viele direkt und indirekt (Verwandte, Freunde) transsexuell Betroffene hatte ich zuvor noch nicht kennen gelernt. Es tat gut, unter Menschen zu sein, die keine Fragezeichen in den Augen haben, wenn sie mit dem Thema kofrontiert sind.
Allerdings hatten ich mit ein paar anderen noch eine interessante Erfahrung in Thailand. Am letzten Tag war ich noch mit zwei anderen in einem ausserhalb gelegenen Einkaufszentrum. Und da wir als riesige weisse Personen eh schon auffallen, mehrere transsexuelle zusammen immer mehr auffallen usw. hatten wir kein Passing mehr. Katoe mögen in Thailand akzeptiert sein, das bedeutet aber nicht, dass nicht manche Leute lachten und andere regelrecht vor uns zurückschreckten. Reaktionen, die auch so aus Europa auch kenne, wenn das Passing nicht stimmt. Auf dem Rückflug war es dann allerdings eine Wohltat, ganz selbstverständlich als Miss angesehen zu werden. Nach 12 Stunden Flug hatte ich das Glück in der Schweiz dann erstmal nicht mehr. Der Taxifahrer dachte erstmal ich wäre ein Mann und hätte einen Schockenrock an. Ein neutraler Hinweis von und er guckte mir erstmal genau ins Gesicht und entschuldigte sich dann. So gut war meine Stimme leider nicht mehr. Hab doch zu viel geraucht in letzter Zeit.

Freitag, 12. Juni 2009

Good Hair Days

Nachdem ich nur noch wenige Tage in Chonburi habe und weitere grossartige Personen kennen lernen durfte - eine davon feierte heute einenn unvergesslichen Geburtstag - kam ich dank einer der Frauen, die sich die Haare färben wollte, auf die Idee, mal nach Extensions zu fragen. Die können mein Bad Hair zwar nicht beseitigen - aber immerhin das Vorhandene verlängern. Also sass ich zwei Stunden geduldig vor dem Spiegel, der mir meine männliche Haarlinie zeigt - gepaart mit irritierten Blicken anderer Kundinnen. Als ich nach 2 1/2 Stunden aber fertig war, meine Mütze wegen die nicht wirklich geschickt mögliche Haarverdichtung und meinen Schal umlegte, waren nicht nur die "bezahlten" Frisösen, sondern sogar die Kundinnen begeistert. Der Abschied war äusserst Herzlich :-)
Die Extensions sparen mir definitv mindestens 2 Jahre Eigenwachstum und ich bin so Happy wenn ich in den Spiegel (mit Mütze) schaue. Ein perfektes Abschiedsgeschenk dass ich mir da gemacht habe.

In Bezug auf Post Op(eration) hatte ich heute mein Abschlussgespräch und obwohl ich eigentlich nicht wollte, liess ich mir Bilder von der Operation zeigen. Eines zeigte, dass mit meiner Penislänge (knapp über Mikropenisdefinition) keine Penile Inversion möglich gewesen wäre. Schon das nächste zeigte meine Hoden - ausserhalb. Weitere Beschreibungen von Bildern der OP möchte ich selbst geneigten Lesern ersparen... das Ergebnis ist auf jeden Fall sehr gut, und in dieser Hinsicht möchte ich einmal den aktiven Kühen danken (Betroffene und Hasser wissen wen ich meine) für den Tipp Progesteron weiter zu nehmen. Alte Narben schwinden und natürlich hatte ich auch einen aussergewöhnlichen Heilfolg, der nur deshalb aussergewöhnlich ist, weil nicht einmal Suporn selbst Progesteron für eine gute Idee hält - angeblich würde es Entzündungen der Scheide fördern.

Mittwoch, 10. Juni 2009

Sonntag geht es Heim.

Nachdem ich hier in Chonburi viele tolle Menschen kennen lernen durfte, geht es am Sonntag nacht wieder Richtung heimat und am Dienstag werde ich wieder bei meinem Arbeitgeber vorstellig - an einen neuen Tagesrythmus muss ich mich allerdings gewöhnen, mit den zweimaligen Dilationen am Tag. Ansonsten verläuft die Heilung bislang absolut wünschenswert und das bei mir Risikomenschen, Übergewicht und Rauchen.

Ich freue mich Wahnsinnig, meine Freunde und Famillie zu hause wieder zu sehen, die ich hier sehr vermisst habe, gleichzeitig konnte ich hier neue Bekanntschaften knüpfen, die ich sicher auch ein wenig vermissen werde :-)

Abteilung gute, allgemeine Nachrichten:
- Thomas Beattey hat einen gesunden Jungen entbunden :-)
- In USA wurde eine Radiosendung wegen massiver Proteste abgesetzt, nachdem bösartige Kommentare bis hin zum Aufruf zur Gewalt gegen trans* Kinder aufgerufen wurde.

Mittwoch, 13. Mai 2009

Ein Jahr

Vor einem Jahr folgte ich dem durch meine Therapeutin herbeigeführten Entschluss, den Alltagstest doch an zu gehen, eigentlich wollte ich erst lange Hormone und eine FFS.

Meine Kollegen in der damaligen Firma reagierten absolut wünschenswert und es gab viel Unterstützung, wenn wir auch manchmal überlegten, ob eine Kasse für die falsche Ausdrucksweise in 3. Rede nicht die nächste Betriebsfeier bezahlen könnte. Zu allem Überfluss wäre ein Teil davon von mir selbst beigesteuert worden. Sprachgewohnheiten legt man nicht so leicht ab, Auch König Aragorn war noch der "Streicher" für ein paar Hobbits.

Als meine Kolleginnen, vermutlich sogar extra Aufgrund dieses Anlasses, einen "Womans-Only" Abend, gennant Hexetreff, veranstalteten, gab mir das ein gutes Gefühl, aber ich stach mit meinem Äusseren einfach aus der Gruppe hervor und als später am Abend viel geflirtet wurde, hatte ich einen Nervenzusammenbruch - weil ich das Gefühl hatte, dass es noch Ewigkeiten geht, bis ich wirklich an diesen zwischengeschlechtlichen Spielen zugelassen bin.

Ich dachte, das beste wäre es zu Handeln statt zu Jammern und trug mich in Online Foren mit Flirtbezug ein. Und so hatte ich tatsächlich nur wenige Monate später ein heterosexuelles Erlebnis - allerdings letztlich doch zu Einseitig, meine falsche Anatomie konnte der Partner dann doch nicht verwinden.

Da mir das ganze auch nicht so viel gebracht hat (ein Schicksal, das wohl viele Frauen bei lockerem Sex teilen) begrub ich die Sache erstmal auf meine Post Op Zeit, die auch jetzt noch bevor steht.

Mein Arbeitgeber kündigte wahrhaft Betriebsbedingt, ich fand einen Neuen, alles unter sehr guten Vorzeichen. Und ich konnte es geniessen, in diesem Kreis erstmal nur Frau zu sein, auch wenn das Wissen um mich sich verbreitet hat, kam es bislang z.B. nur zu zwei Fällen., wo die Betriebsfeierkasse hätte gestützt werden können und ich sage gar nichts mehr, dass auf das Thema stösst, weil ich merke, dass das die Leute trotz Vorwissen verunsichert.

Im Restalltag habe ich eigentlich ein gutes Passing, kaum jemand schaut mich zu lang oder zwei mal an, aber ich kenne auch die Gegenseite, jetzt, ohne Hormone.

Nun habe ich ja lange meine TS an den gefühlten körperlichen Unstimmigkeiten festgemacht, und manche meinen, dass sei das entscheidende Kriterium, einige gehen sogar so weit, zu behaupten, so etwas wie eine Geschlechtsidentität gebe es nicht.

Kann ich nicht bestätigen. Ich bin sicher nicht die stereotype Frau (vielleicht aus Männersicht?) die Gender zum Extrem auslebt. Ich wollte Ich sein. Und genau das ist nach dem sozialen Umstieg auch eingetreten.

Ob man es wahrhaben will oder nicht, der granze Grund, warum man so genau wissen will, ob man es mit Mann oder Frau zu tun hat, ist die Tatsache, dass man sich fast komplett unterschiedlich verhält, je nachdem welches Geschlecht man vor sich hat. Und so ist alles was Unnatürlich war an mir, jetzt natürlich in den Augen anderer. Und wenn es eine Geschechtsidentität nicht geben sollte, wieso bedeutet mir das so viel?

Ich bin Frau, das ist der Kern meiner Identität, solange ich mit der festgeschweisten Maske der Maskulinität herum gerannt bin, musste ich dieser Rolle entsprechen - ich habe versucht der beste Mann zu sein, den eine Frau geben kann als ich das verstanden habe - und so schlecht war ich darin gar nicht. Aber das war nicht ich, so konnte ich auf Dauer nicht leben. Mein wahres Ich hat viel mehr Fehler, und diese wurden nicht reflektiert und ich habe daran gearbeitet, dieses ich das ist jetzt Frei. Ein Ich das auch Fehler hat - und neu daraus lernen muss.

Einen Alltagstest, wie es vielerorts genannt wird, gab es für mich nie.
Eine Alltagserfahrung ist es mit Sicherheit - eine, die sich für den Rest meines Lebens fortsetzen wird. Nicht mehr auf seltsame Art getrennt von der Aussenwelt, sondern mittendrin.

Freitag, 8. Mai 2009

O weh...

... So nah mein OP Termin liegt, gut geht es mir gerade nicht.

Ich musste ja Nikotin und Hormone abesetzen und habe davor schon mit einer leichten Rückkehr von Depressionen (möglicherweise durch das früher erfolgte Weglassen von Androcur) zu kämpfen gehabt. Dann ist auch noch eine Freundin von mir vergangene Woche überraschend gestorben. Jetzt konnte ich vergangene Nacht auch noch kein Auge zudrücken, und fühle mich einfach nur noch gerädert - und das alles wird sicher nicht so schnell bessser. Aber da muss ich durch.

Die Umwelt reagiert erstaunlich sensibel darauf und so ist im Augenblick auch Passing zum ersten mal seit langem ein Problem und jeder kleine Vorfall (vom Pförtner auf die falsche Toilette geschickt, Betrunkene sieht mich an und kann sich ein Lachen nicht verkneifen) wirkt jetzt sowieso verstärkt negativ auf mich :-(

Donnerstag, 9. April 2009

Am 13. Mai...

...gibt es eine kleine Feier. Dann werde ich ein Jahr sozialen Umstieg feiern. Der war in gewisser Hinsicht um so erfolgreicher, da ich den Arbeitgeber wechseln musste und die neuen Kollegen, wenn es sich auch mittlerweile etwas herumgesprochen hat, doch nur so kennen gelernt haben. Und letzterem bin ich auch sehr Dankbar.
Ursprünglich wollte ich im kleinem Kreis am 13. nur dieses eine Jahr feiern, aber jetzt feiere ich auch meine Abreise nach Thailand (wenn nichts dazwischen kommt) um Dr. Suporn zu besuchen. Und nach etwa einem Monat wiederkommen. Heute kam das OK von meinem Arbeitgeber, also steht dem eigentlich nichts mehr im Weg. Ach ja, um das anzumerken, Leute die den dSOCS Prozess durchlaufen haben mögen sich die Augen reiben, denn ich hab erst ein Jahr Psychotherapie... aber
1. stellt Suporn niedrigere Ansprüche,
2. erfülle ich alle Ansprüche nach den internationalen Standarts of Care, was meine Therapeutin auch mit Vergnügen Bescheinigt, die hat sich schon regelrecht Sorgen gemacht, weil ich eigentlich so verbohrt darauf bestanden habe erst die FFS zu machen.
Aber ich halts wirklich nicht mehr aus.
3. War meine Therapeutin (ganz im Sinne der internationalen Behandlungsrichtlinien) schon nach drei Monaten überzeugt, dass ich eine ärztlich verordnete HET bekommen sollte.

Was vielleicht noch entscheidender ist - meine Therapeutin hilft den Klienten, sich selbst zu finden, nicht einfach einen Standartweg zu gehen. Wir sind uns in ein paar Dingen nicht einig, aber in dieser Hinsicht ist sie die bislang Beste, die ich kenne, und meistens hört man ja nur von den Katastrophen.

und in dieser Hinsicht habe ich eine gute Nachricht an alle Norddeutschen, sie will zukünftig auch in Kiel praktizieren.

Freitag, 6. März 2009

Stimme – Fortschritte und Rückschläge

Eine Freundin von mir, der ich das Konzept mit der Kopfstimme, wie es im amerikanischen mittlerweile recht verbreitet ist, anhand der Videos von CandyFLA (Suchbegriff auf Youtube “Transgender Voice”) ziemlich gut angenommen und klingt nicht mehr wirklich maskulin. Als sie das letzte mal vor einer Woche zu Besuch war hatte ich da fast schon ein schlechtes Gewissen. Ich bekomme es nämlich auch ganz gut hin, zwei Tage davor zum Beispiel ging es sehr gut, sogar als ich mit ihr telefonierte. Als sie zu Besuch war, hatte ich nur meine Notfall-“klassische Stimmtheapie” Stimme zur Verfügung. Allerdings habe ich die ganze vergangene Woche meine Kopfstimme zur Verfügung gehabt, und das Trotz einer Erkältung mit Halsschmerzen. Und auch als mich meine Mutter anrief. Wie meine Freundin am Freitag musste sie allerdings verunsichert Nachfragen, ob ich es bin.

Es ist wohl ein Teil der Transition, den man Bezahlen muss(*). Man verändert sich nach Aussen so stark, dass man häufig nicht wieder Erkannt wird. Wenn dann noch die FFS dazukommt? Ich muss dringend meinen Onkel und seine Frau besuchen, sonst fehlt denen ohne Übergang vielleicht jeder Bezug zwischen dem was sie von mir kannten und dem was ich bin.

In Bezug auf Passing ist das alles natürlich toll. In der Firma wissen manche Leute Aufgrund ihrer Funktion ja Bescheid, aber während ich unglaublich viel, wie soll ich es sagen Frau zu Frau Interaktion oder auch Mann zu Frau Interaktion in Bezug auf mich erkenne, fällt mir auf dass selbst die, die es Wissen, gar nicht ständig im Kopf haben. Allerdings hatte ich auch schon das Gefühl dass es inzwischen Rum ging, kann aber auch Paranoia sein. Ein Kollege sagte mal in dritter Rede er, genauso wie ein Kellner. Aber sonst ist nicht gerade so extrem viel passiert, was es vermuten lässt.

(*) Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde von transsexuellen Menschen nach Abschluss des Transitionsprozesses gefordert, ein völlig neues Leben in einer unbekannten Umgebung zu beginnen und alle alten Kontakte abzubrechen. Klar, um als das gelebte Geschlecht anerkannt zu werden sicher das beste, aber ich glaube ich muss niemandem Erzählen, was passiert, wenn man von Freunden und Famillie, selbst “alten Bekannten” auf einen Schlag getrennt wird?

Donnerstag, 5. März 2009

Witze

Nein, ich werd jetzt keine erzählen, aber ein Witz ging vor kurzem im Büro rum. In Bezug auf "Out of office" Nachrichten (Abwesenheitsmeldungen) im bevorzugten Emailprogramm.

10 // I will be out of the office for the next two weeks for medical reasons. When I return, please refer to me as 'Kate' instead of Dave.

Punkt 10 (sozusagen die über Pointe) war
10. Ich werde die nächsten zwei Wochen aus medizinischen Gründen nicht erreichbar sein. Wenn ich zurück komme, nennt mich bitte "Kate" statt "Dave".

Der Witz hatte für mich eine besondere Ironie, denn mein "Coming Out Mail" mein Offenbarungs Mail in der Firma war schliesslich ähnlich. Nein, selbstvertändlich greift das Vorurteil der plötzlichen Entscheidung nicht - ich hatte keine OP, sondern einen sehr schönen Urlaub mit meiner Mutter - aber der Grundgedanke war der gleiche *G*
Übrigens haben ein paar Leute, die nur solche Witze kennen tatsächlich geglaubt ich wäre mal urz aus medizinischen Gründen abwesend, unter anderem der damalige HR-Verantwortliche, den ich erstmal einen Grundkurs geben musste ;-)

Ich werde meine damaligen Chefs nochmal Anfragen, denn mein Mailing (bzw, ein Mailing der Geschäftsleitung) kam sehr gut an, vielleicht kann ich es anonymisiert veröffentlichen.

Das so ein Witz rum gehen konnte, zeigt mir allerdings, das ich in der neuen Firma noch nicht geoutet bin :-)

Hier die anderen Optionen für Abwesenheitsnachrichten, für die, die Englisch können:
Please choose from the below message accordingly…. ?.


1 // I am currently out of the office at a job interview and will reply to you if I fail to get the position. Please be prepared for my mood.


2 // You are receiving this automatic notification because I am out of the office. If I was in, chances are you wouldn't have received anything at all.


3 // Sorry to have missed you, but I'm at the doctor's having my brain and heart removed so I can be promoted to our management team.


4 // I will be unable to delete all the emails you send me until I return from vacation. Please be patient, and your mail will be deleted in the
order it was received.


5 // Thank you for your email. Your credit card has been charged $5.99 for the first 10 words and $1.99 for each additional word in your message.


6 // The email server is unable to verify your server connection. Your message has not been delivered. Please restart your computer and try sending again.


7 // Thank you for your message, which has been added to a queuing system. You are currently in 352nd place, and can expect to receive a reply in approximately 19 weeks.


8 // Hi, I'm thinking about what you've just sent me. Please wait by your PC for my response.


9 // I've run away to join a different circus.

Freitag, 20. Februar 2009

Flirt

Auch wenn ich hier ein Blog führe, habe ich es doch bislang ziemlich gut geschafft, auch Online nicht jeden gleich darauf zu stossen, das ich ein körperliches Problem habe.

Vorletzte Woche hatte ich denn auch einen netten Flirt via MSN Messenger, aber wie immer, wenn ich denke, es kann auf ein Treffen ausserhalb des Internets hinauslaufen, habe ich meinen medizinischen Zustand offenbart. Meist läuft das darauf hinaus, das Leute einfach verschwinden, manchmal auf ein "Lass uns Freunde bleiben" (oft gefolgt von langsamen Ausklingen der Chats und anschliessenden Löschungen) oder, in seltenen Fällen, eine Person ist neugierig genug Tatsächlich weiteres zu unternehmen.

Dieses mal hatte ich eine andere Reaktion. Der Betroffene machte Gender so sehr am Schwanz fest, dass er mich danach einfach Kumpelhaft als Mann ansprach, nach dem Prinzip "Hast mich echt getäuscht, ich dachte du wärst ne Frau", "Kannst mich nicht mir einer deiner (Cis-)Freundinnen verkuppeln? Darfst auch dabei zu sehen (nur Spass)"

Das war echt Entwürdigender als jedes "Ich muss gehen" dass ich zuvor erlebt hatte.

Montag, 16. Februar 2009

Es gibt Tage...

... da habe ich meine Stimme gut im Griff und an Tagen wie gestern und heute geht es ganz schief. Das führte zu einem interessanten Erlebnis. Während ich vergangenene Woche 4-5 Stunden am Tag Zug fahren musste, beobachtete ich ein wenig meine Umgebung, und konnte nur sagen dass es angenehm war, so unauffällig zu sein. Wenn ich meinem Passing einen Prozentwert verpassen müsste, hätte ich es auf 95% + eingeordnet, auch und gerade da, wo ich sprechen musste.

Heute dagegen hats nicht geklappt... Ich lief so meines Weges, da sehe ich, wie drei Kinder Schneebälle ballen und mich schon ganz Vorfreudig anschauen. Als ich auf ihrer höhe war, sprach mich einer der Jungen an:
"Dürfen wird Schneebälle auf sie werfen?"
"Habt ihr keine anderen Ziele"
(anderes Kind) "Nicht aufs Gesicht".
Ich guck an mir runter,
"Ne..."
"hmmm?"
"Neiiiiiiin" (Ziemlich hochgezogen)
"Darf ich ihnen noch eine Frage stellen?"
Ich schau ihn neugierig an:
"Sind Sie eine Transe?"
Ich muss ein ziemlich beleidigtes Mienenspiel gezeigt haben...
"OK, OK, war nur ein Scherz..."
dann bin ich gegangen. Es flogen keine Schneebälle in meine Richtung.

Irgendwie weis ich nicht, wo ich das ganze Einordnen soll... einerseits war mein Passing offensichtlich schlecht genug, um einen Verdacht aufkommen zu lassen (wohl gerade wegen der Stimme) andererseits scheint sich der Junge nicht sicher gewesen zu sein. Ich habe sicher keinen agressiven Gesichtsausdruck gehabt, als ob ich gleich explodiere. Der Grund warum er zurück getreten ist, war also wohl eher, dass er dachte, er hätte mich mit der Frage beleidigt, weil ich eben doch eine Frau bin. (Ein wenig Frage ich mich, ob ich den Augenblick nicht lieber für ein wenig Aufklärung benutzen hätte sollen)

Aber was mich total verwirrt war das mit den Schneebällen: Seit wann wird ein Opfer vorher gefragt, ob es mit dem Beschuss einverstanden ist?

Freitag, 6. Februar 2009

Viel Arbeit - und Belangloses

Mit Zucker habe ich ja angefangen, über die Leute zu schreiben, die Tatsächlich derzeit das Bild von Transsexualität (und zum Teil Intersexualität) bestimmen. Es folgen mindestens noch J. Michael Bailey, Anne Lawrence, Ray Blanchard und Alice Dreger, sowie deren Wirkungsstätten, das CAMH und die Northwestern Universität, so wie die Behauptungen, mit denen sie Transsexuelle stigmatiesieren (übrigens Behauptungen, die in Europa kaum ein Wissenschaftler ernst nimmt, die aber dennoch die Internationalen Diagnoskriterien bestimmen) und einer detaillierten, belegten Auseinandersetzung zu diesen Behauptungen.

So bleibt mir nur, bis diese fertiggestellt sind, belangloses zu erzählen: Heute hatte ich ein Photoshooting :-) Nein, ich werde nicht zum Fotomodell, ich habe einen BMI deutlich über 30 und bin einige Jahre zu alt dafür. Aber um professionell verwertbare Bilder der Mitarbeiter (auch für Werbezwecke) zu haben, lässt das Unternehmen, bei dem ich Arbeite, jeweils professionelle Fotografien machen. In diesem Sinne lächle ich vielleicht tatsächlich demnächst von Werbeplakaten.

Es ist etwas schade, dass der Troll Keinzwitter nicht mehr mitspielt - blieb ich ihm doch die Antwort Schuldig, was ich mir denn unter weiblichen Privilegien verstehe. Er meinte die grössere Freiheit bei der Kleidung sei das einzige, das er sich vorstellen könne. Und was er nicht gesagt hat, was aber mit Sicherheit korrekt ist: Männliche schlagen Weibliche nach wie vor, was sich besonders im Gehaltsspiegel und beruflichen Chancen wiederspiegelt. Dennoch gibt es weibliche und ein ganz kleines hat mir heute besonderst geschmeichelt. Der Raumpfleger hielt mir nicht nur die Tür auf (das ist im Gegensatz zu Deutschland in der Schweiz sowieso Klassen- und Geschlechtsunspeziefisch üblich) sondern er öffnete sie auch für mich und schloss sie hinter mir. Und mein Dank hat wiederum ihn erfreut. Ich würde es auch als Privileg bezeichnen, von den Hahnenkämpfen verschont zu bleiben, allerdings machen das ja Männer ganz gerne, das gehört wohl zu den angeborenen Geschlechtszügen.

Dienstag, 13. Januar 2009

Transe kaputt

Nein, nein, keine Angst, weder mir noch einer meiner trans* Freunde ist etwas passiert. Kaputt war mein Auto, dass wegen des eher selten verbauten Transaxle Prinzips (Motor vorne, Getriebe hinten, dazwischen eine Welle, die man Transaxle nennt) diesen Spitznamen in Fachkreisen besitzt. Mein Auto spielte Känguru , was mit einem Heckgetriebenen Fahrzeug auf vereisten Strassen eine besonderere Freude ist. Und dennoch schaffte ich es bis vor die Haustüre der Freundin, mit der ich für den Abend ausgemacht hatte (*)

Aber die Hoffnung auf Heilung durch Kontakte putzen hatte nicht funktioniert und so verbrachte ich die Nacht bei der Freundin und rief gleich am nächten Tag beim Kundenzentrum in Bern an. Die hatten aber keinen Abschleppdienst - aber es gab mir ein Erfolgserlebnis, man verabschiedete eine Frau. Aber meine noch viel zu untrainierte Stimme genügte den nächsten beiden Dienstleisterinnen, ADAC (ein Erbe aus deutschen Zeiten) bzw TCS (für Deutsche- ist so in etwa das Gegenstück zu dem, was der ADAC in Deutschland ist) nicht mehr - wäre auch blöd gewesen - denn dort musste ich ja meine Personalien angeben. Wie in der Versicherung angegeben. So kam denn eine dreiviertel Stunde später jemand vom TCS angefahren und ich bin gleich runtergestürmt. Nur wurde ich erst gar nicht von dem TCS-Mechaniker wahr genommen. Der hielt ja nach einen Mann Ausschau, hatte er doch meinen alten Namen in seinen Unterlagen. Als ich ihm dann aber mit Zeichensprache (er sass im geschlossenen Auto bei der Kälte) zu verstehen gab, dass der Rote mein Auto ist, kam er leicht Grinsend heraus. Das Grinsen behielt er die ganze Zeit war aber die ganze Zeit Freundlich und es kam sogar zu ein wenig Smalltalk (also eher Lob hier für den Kundendienst). Der Wagen lief besser an als am Vortag und er meinte, dass sei der (überleg) Zusatzluftschieber, der Verschmutzt sei. Nach einem Kaffee mit meiner Freundin fuhr ich dann Richtung Arbeit (Basel) los merkte aber schnell, dass das Problem nicht wirklich gelöst ist. Jetzt weis ich so langsam warum bei alten BMWs die Hauben nach Vorne öffnen, da sieht man wenigstens beim Anlassen und Gas geben ob und was der Mech macht.

Da ich mir die Anfahrt zum lokalen Zentrum nicht aufgeschrieben hatte, beschloss ich mit dem dennoch fahrbaren Auto nach Lörrach zu fahren, wo ich mit dem Fahrzeug Stammkunde bin. Wer mich lieber geschüttelt als gerührt mag hätte seine Freude gehabt, ich hätte beinahe den Boden geküsst, nachdem ich ausgestiegen bin, entschied mich dann aber für eine Zigarette.

Nun kennt mich der Kundenbetreuer dort aber nur in der alten Rolle, und man sah es dem Mienenspiel an: "Wer ist die Frau? Kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie nicht einorden?". Als wir dann um die Ecke zum Auto sind war davon nichts mehr zu merken, die Kombi kannte er - und druckte auch gleich den passenden Auftrag. Während ich diesen Unterschrieb bat ich ihn gleich doch den Vornamen schnell im System zu ändern. Auch das machte er gerne (der Service war überhaupt hervorragend und der Marke angemessen). Dennoch dauerte das ganze gute zwei Stunden. Lieber TCS, es war der Luftmengenmesser, nicht der Zusatzluftschieber. Da Lörrach in Deutschland liegt und ich ja in der Schweiz lebe und es da Regelungen mit der Mehrwertsteuer gibt, musste ich die Rechnung auch verzollen... Interessanterweise wollte dort niemand meinen Ausweis sehen und die Schweizer Seite nicht mal Geld von mir. Gutes Zeichen, gutes Passing :-)

Die vom Zoll abgestempelte Rechnung muss nun zurück an das Kundenzentrum, und was sah ich da: Herr [mein richtiger, weiblicher Name]

Das, mein lieber hochgelobter Kundendienst, gibt dann doch Abzüge in der B-Note ;-)

* ich bin schon zu lange in der Schweiz, um jetzt genau herauszufinden wo da der Helvetismus liegt, aber ich kann ihn spüren - ah, jetzt: "...mit der ich mich am Abend verabredet hatte" wäre es in Hochdeutsch)