Samstag, 27. Dezember 2008

Papst hat keinen Einfluss?

Auf dem viel gelesenem Medium Welt.de wird in der Rubrik Politik der Angriff des Papstes auf Gender-Theorien regelrecht bejubelt, und arbeitet dabei mit einer Unwahrheit nach der anderen:

Das ist die Unterscheidung des Menschen in Mann und Frau. Diese grundsätzliche Unterscheidung ist in allen Weltreligionen eine anthropologische Konstante.

Das ist grundsätzlich Falsch, so gut wie alle Religionen, die nicht der Wüstengottreligion aus Israel entstammen kennen zweigeschlechtliche Götter, manche erkennen ein drittes oder mehr Geschlechter an.

Nicht mehr Penis und Vagina oder Bart und Brüste bestimmen demnach das wahre Geschlecht eines Menschen, sondern allein dessen Empfindung und freie Wahl.

Diese Empfindung ist aber gerade keine freie Wahl sondern vor der Geburt Neurologisch festgelegt. Gerade deshalb ist sie die einzig mögliche Definition von Geschlecht (und die muss nicht eindeutig in ein binäres Geschlechtsbild passen).

Zu den fundamentalen Rechten des Menschen soll demnach also auch seine Freiheit gehören, das eigene Geschlecht ebenso wie die eigene sexuelle Orientierung zu wählen und selbst zu entscheiden, ob er/sie/es Mann oder Frau sein will, oder ob schwul, bi- oder transsexuell.

Auch hier wird die Realität falsch dargelegt. Niemand entscheidet sich für eine sexuelle Orientierung oder gar dafür, Transsexuell zu sein. Der Mensch wird damit geboren.

Wenig überraschend ist der Text dann auch gleich mit Bildern von Draq-Queens illustriert.

Es ist faszinierend, wie Leute die "Wahrheit" manipulieren, damit sie in ihr Weltbild passt. Aber wenn so etwas in einem Magazin wie der "Welt" geschieht, ist das Machtmissbrauch.