Freitag, 27. Februar 2009

Gute Nachricht

In der Schweiz gibt es ein Gerichtsurteil, das GaOP (Geschlechtsangleichende Operationen) unter 25 Jahren regelrecht verbietet und damit viele Betroffene in schwerste Depressionen bis hin zum Selbstmord getrieben hat (Aussage meiner Therapeutin):

Urteil vom 10. Dezember 1999 - Entscheid: KV 106
Erlass des Eidgenössischen Versicherungsgerichts
Sozialversicherungsabteilung des Schweizerischen Bundesgerichts
Geschlechtsumwandlungsoperation
Die unter dem alten Recht ergangene Rechtsprechung hinsichtlich der Kostenübernahme bei einer Geschlechtsumwandlungsoperation - insbesondere was die Erfüllung einer mindestens zwei Jahre dauernden Beobachtungszeit betrifft - gilt auch unter der Herrschaft des KVG.
...die Operation kann nur ab dem Alter von 25 Jahren in Betracht gezogen werden...

(Autsch, schon alleine der Titel: “Gechlechtsumwandlungsoperation”)

Gestern nun erhielt ich eine doppelt gute Nachricht, eine Freundin von mir, 19 Jahre alt, hat die Genehmigung von der Krankenkasse erhalten und wird relativ bald operiert und es freut mich nicht nur für sie, denn das bedeutet, dass diese dogmatische Regel endlich Risse bekommen hat und dies in Zukunft hoffentlich häufiger vorkommen wird.

Sonntag, 22. Februar 2009

J. Michael Bailey

John Michael Bailey wurde am 2. Juli 1957 in Lubbok in Texas geboren. Er studierte Mathematik an der Washington 1979 und Dr. Dr. in Philosophie in klinischer Psychologie an 1989 an der Universität von Texas in Austin und Lee Willerman, der für eugenische Ansichten bekannt war und verschiedene Zwillingsstudien machte.

Ab 1989 wurde er Professor an der Northwestern Universität. 1990 veröffentlichte er einige Studien zur Vererbbarkeit von Homosexualität anhand von Zwillingsstudien.

Zusammen mit Zucker und anderen führte er Studien zu Kindern mit "geschlechtsauffälligem Verhalten durch bei dem sie zum Schluss kommen, dass dies eine Vorstufe zur Homosexualität darstellt (und solche Kinder in selteneren Fällen zu transsexuellen Erwachsenen heranreifen)

In einem Positionspapier von 2001 spricht er sich eindeutig für Eugenik (*) in Bezug auf Homosexualität aus.

Wahrscheinlich war er zu diesem Zeitpunkt schon Mitglied des Human Biodiversity Institute (HBI), einem rechtslastigen Thinktank (laut Bailey eine Mailingliste) der ganz im Sinne der Eugenik denkt, zu dem auch Ray Blanchard gehört. und dessen Mitglieder, gegenseitig gestützt auch gerne mal entprechende Bücher heraus gebraucht haben:
The Bell Curve von Charles Murray,
Alien Nation von Peter Brimelow,
The g Factor von Chris Brand,
Race, Evolution, & Behavior von J. P. Rushton,
und viele ähnliche, die beliebte Rechte Thesen Pseudowissenschaftlich untermauerten. Schwarze seine generell Dümmer, Immigranten gefährden das Land usw....

Ganz im Sinne dieser pseudowissenschaftlichen Hassschriften veröffentlichte Bailey dann das Buch:

"The man who would be queen - The science of gender-bending".

Wie auch schon der Eugenik Artikel ganz darauf ausgelegt, grosse Wellen zu schlagen. In dem Buch greift er die Theorien Blanchards auf, dass es zwei Arten von Transsexuellen gibt: Homosexuelle Transsexuelle, die meist sehr Jung und Hübsch sind, besonderst geeignet für Prostitution, Ladendiebstahl und "typische" Frauenberufe wie Coiffeur oder Visagistin sind und die, meist ältere Gruppe der Autogynephilen, Fetischisten mit dem Bild als Frau von sich als Fetisch, sexuell nicht an Männern interessiert und meist lesbisch. Die Grundtheorie stammte wie gesagt von Ray Blanchard, der lange Chef der Sexologie am CAMH war und die Theorie, erschuf. Sie hatte keinen Rückhalt bei Internatiolen Wissenschaftlern, denn seine Rückschlüsse durch vorhandene Statistiken wahren nicht schlüssig, und bereits durch die strengen Zulassungskriterien für die Behandlung am CAMH sind die statistischen Daten unzulässig. Autogynophilie schaffte es aber durch seine Beiteiligung und Beziehungen bis in das Diagnosehandbuch DSM IV. Vor Bailey war Dr. Anne Lawrence seine einzige grosse, öffentliche Unterstützerin. Zu ihr werde ich in einem weiteren Artikel mehr zu sagen haben.

Bailey stützte sich in seinem Buch aber nicht auf Wissenschaft - er ging nachts um 3:00 in eine Schwulenbar, um dort seine "Testsubjekte" zu finden. Insgesamt hat er gute 20 Frauen interviewt und ihnen sogenannte Empfehlungsschreiben (für die Geschlechtsangleichende Operation) in Aussicht- und auch aus gestellt. Keine von Ihnen wusste, dass sie als Recherchematerial dienen und reichten Beschwerden gegen ihn ein. Erstens, weil sie ohne ihr wissen Portraitiert wurden, und zweitens auch noch falsch.

Während es bereits in den Kritiken heftig zerissen wurde, bekam es massiven Rückhalt von den Kollegen der HBI - und Anne Lawrence.

Das Buch löste heftige Reaktionen, vor allem bei Betroffenen selbst aus. Aufgrund der Vorwürfe, unter anderem wegen Sex mit einem seiner Versuchsobjekte wurde an der Northwestern eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet. Leiterin dieser Untersuchung war Alice Dreger, was im späteren Zusammenhang noch interessant wird. Es wurden zwar nie Ergebnisse bekannt, aber Bailey trat von seinem damaligen Chefposten zurück und arbeitet heute nur noch als Professor an der Northwestern.

Aus Protest trat Ray Blanchard von seinem Posten als Harry Benjamin International Gender Dysphoria Association (HBIGDA) Mitkglied zurück (HBIGDA schreibt auch die internationalen Standarts of Care)

In der New York Times wurde ein Artikel veröffentlicht, der Kritiker Baileys des Angriffs auf die Akademische Freiheit bezichtigten, obwohl Baileys Buch nie den Anspruch erhob, Wissenschaftlich zu sein (ausser im Subtitel, wo Wissenschaft erwähnt wurde) Ausgerechnet Alice Dreger schrieb in "Archives of Sexual Behavior" eine über 50 Seiten lange Verteidigungsschrift, in der Einseitig die grössten Kritikerinnen Baileys, Deirde Mc Closkey, Andrea James und Lynn Conway angegriffen wurden und versucht wurde, diese über Mutmassungen ihrer Psychologie und Sexualität zu diskreditieren.

Solche Aufmerksamkeit muss Bailey ausserordentlich gut gefallen haben, denn er lies er es sich nicht nehmen, kurz darauf eine vertraute, andere Minderheit mit Pseudowissenschaft vor den Kopf zu stossen. 2005 konnten er einen Bericht über eine Studie in der New York Times postieren, welche die Überschrift trug: "Gay, straight or lying" in der er behauptete, Bisexuelle gebe es gar nicht - sie seien selbstverleugnende Homosexuelle. Dazu gab es schon frühere Studien von ihm und Kollegen.
Pseudowissenschaftlich sind sie deshalb, weil beim Versuchsaufbau das Ergebnis schon fest stand:

Zeigt eine Person mehrheitlich sexuelle Reaktion auf Männer wird diese Person als schwul eingetragen.
Zeigt eine Person mehrheitlich sexuelle Reaktion auf Frauen wird diese Person als heterosexuell eingetragen.
Nur wenn eine Person zu gleichen Teilen auf Frauen und Männer reagiert ist sie Bisexuell. Was so gut wie nie vorkommt und sich anhand der Kinsey Skala auf leicht her leiten lässt.

Obwohl diese Studie sich diesmal also Wissenschaftlich gibt, geht er nicht anders vor, als bei seinem Buch "The man who would be Queen" - er nimmt sich bekannte Vorurteile und sucht sich eine passende Vorgehensweise um genau diese zu bestimmen.

Ehrlich, ich frage mich. Wie kann man auf die Idee kommen, Transsexuelle in einer Schwulenbar zu suchen? Doch höchstens wenn man transsexuelle Männer sucht? Die Tauchen bei Bailey allerdings erst gar nicht auf - denn wie hätte er Blanchards Theorien auf Männer (für ihn dann Frauen) projezieren können?

Und da er faszniert von jeder Abweichung der bipolaren Geschlechterwelt zu sein scheint, ist es wenig überraschend, dass er auch am DSD Debakel beteiligt war. Der Umbennenung von Intersexualität in "Disorders of sexual development" (Störungen der geschlechtlichen Entwicklung) als einer der wesentlichen Beteiligten des "Network on Psychosexual Differentiation" an der Penn State Universität (OII).

Es ist nur zu wahrscheinlich, dass die psychologische Störung, die Bailey hier mit Freude transssexuellen andichtet, auch Intersexuellen die mit ihrer ursprünglichen (Zwangs-)Geschlechtszuweisung nicht zufrieden sind. Bei der OII läuten deshalb schon länger die Alarmglocken und man hat sich auch schon näher mit der Pseudowissenschaft hinter dem von diesen "Professionellen" als ultimative Wahrheit gelebten BBL befasst.

Im Kampf gegen das, man dort "Female essence Narrative" nennt, also "Weibleiche Essenz Erzählung" versuchte er die Studie um die Neuronendichte im BSTc Zusammen mit Kiira Triea zu diskreditieren, indem er behauptete, die BSTc Grösse und Dichte ändere sich durch die Hormonersatztherapie. Das konnte Swaab, der an den Studien beteiligt war aber wiederlegen. Eine Grössenänderung bei der HRT für Frauen betrage maximal 6% und bei Männern gäbe es gar keine Veränderung. Zudem führten die Untersuchungen mit fMRT an diagnostizierten, aber noch unbehandelten transsexuellen Frauen zu dem selben Ergebnis: Zum Körper gegengeschlechtliches Gehirn, die "Ausrede" hat also jede Beweiskraft verloren.

Weiter interessant ist, dass immer nur von der "Female essence Narrative" die Rede ist, und nicht von einer "Gendered essence Narrative" oder ähnlichem - auch hier sind also wieder nur transsexuelle Frauen im Blick, was schon deutlich auf den ideologischen Hintergrund zeigt.

(*) Eugenik - eine kurze Erklärung von Wikipedia:
Durch ... Verhindern der Fortpflanzung Kranker - z.B. durch Empfängnisverhütung, Geburtenkontrolle und Zwangssterilisation - sollten die Erbanlagen in der Bevölkerung langfristig verbessert und Erbkrankheiten vermindert werden.

Samstag, 21. Februar 2009

Feminismus und Transsexualität

Eine der Grundtheorien der radikalen, sozialen Feminismus ist die Trennung zwischen Sex und Gender. Sex als Körperliches Geschlecht sei als einziges gegeben, Gender, die Auswirkungen des Geschlechts im Alltäglichen Leben aber ausschliesslich eine Folge der Gesellschaftlichen Umgebung.

"Sex is not destiniy" ist ein der wichtigsten Aussagen.

Das es eine angeborene geschlechtliche Identität gibt, die ja dann im Sex und nicht im Gender zu verorten ist, und entsprechende Forschungen in diese Richtung werden abgelehnt, nicht wenige meinen auf Grundlage der selben Theorien, das auch die sexuelle Orientierung "erlernt" ist.

Die alles einnehmende Rolle des Gender als sozialle Rolle, Rollenverhalten und Identität führt dazu, dass man Transsexuelle nicht als das sieht, was sie sind - ist doch ein entsprechendes Kind von vornherein im Geburtsgeschlecht behandelt wurden und kann sich eigentlich nur zum zugewiesenen Geschlecht hin entwickeln, wer dann das Körpergeschlecht wechseln will muss entweder sexuell motiviert (Transfrauen) oder durch die Verlockungen männlichen Privilegs (Transmänner) verführt worden sein. Oder anderst ausgedrückt, Transsexuelle können nur Verrückte sein, die von ihrem Vorhaben abgebracht werden müssen, ärztliche Massnahmen sind Verstümmelungen, vor denen diese armen Irren geschützt werden müssen - schliesslich weis man es als Feministin ja besser.

Ich dachte eigentlich lange, diese extreme Form des Feminismus wäre ausgestorben, aber wenn ich mir Berichte um Bemühungen im Gender-Mainstreaming ansehe, so sind diese of voll von der Vermischung von Geschlechtsidentität und Gender. Besonderst deutlich wird das hier in einem Bericht von "THE THING" Hamburg , "Freiheit in Unfreiheit" wird dies deutlich:

Für trans- und intersexuelle Menschen könnte dies bedeuten, die praktizierten Heilbehandlungen und gesetzlichen Vereindeutigungszwänge, die physische und psychische Verletzungen zur Folge haben, anzuklagen und zukünftig zu verhindern.

Zwar wird es Intersexuelle freuen, wenn gegen Zwangsbehandlung und Vereindeutigungszwänge gehalten wird, folgt man jedoch dem Argument so werden auch spätere, von manchen betroffenen Intersexuellen gewünschte Behandlungen dann Verboten.

Die Gendertheorie lässt den Gedanken nicht zu, dass es keine gesellschaftlichen Zwänge sind, die femine Männer zur Frau machen sondern diese als Frauen geboren wurden und einen ansonsten Männlichen Körper als regelrechte Verstümmelung betrachten (und umgekehrt) und dafür Heilung suchen, die nur die Medizin bieten kann.

In den letzten Tagen war ich viel in den Kommentarsektionen einiger Blogs unterwegs um mir ein Bild zu machen.

Nach ganz besonderst heftiger Verunglimpfung gegenüber Transsexuellen braucht man nicht lange zu warten.
Im Blogbereich sind dies m Andrea mit ihrem Blog Feminazi, Cheryl Lindsey Seelhoff aka Heart und auch sehr Aktiv beim Hetzen: Dirt.

Aus dieser Ecke kommen meist Anschuldigungen, Transfrauen seien geisteskranke Männer, mit denen sie nichts zu tun haben wollen, geschweige denn sie in reinen Frauenbereichen wie Frauenhäuser, Toiletten oder Ähnlichem zu haben.

Ja, solange transsexuelle Menschen auch von der Medizin wider besseren Wissens einfach zu Geisteskranken erklärt werden, kann man nur noch mit den körperlichen Ursachen argumentieren - und stösst damit bei sozialen, radikalen Feministinnen damit natürlich auf taube Ohren.

In den Printmedien ist Julia Bindel sehr lautstark und fordert "Talking Therapies" (Gesprächstherapien) statt Operation (was nur zeigt, wie wenig sie über TS und die Behandlung weiss).

Aber die meisten Feministinnen in den Blogs waren doch etwas weniger ablehnend, eines zieht sich aber durch jede Diskussion - die Annahme das Transfrauen Männer sind, die Frauen werden wollen (und es natürlich nie sein können) und umgekehrt.

Allerdings bleibt auch zu sagen, dass der Grundton im allgemeinen etwas freundlicher ist. Trotz allem findet man einfach viel Widersprüchliches, insbesondere wenn über Transfrauen und warum sie in Wahrheit Männer sind, offen nachgedacht wird.

Zum Beispiel wird dann ganz schnell die eigentliche Grundhaltung über Bord geworfen, dass Gender unabhängig vom Sex ist:

- Transfrauen hatten nie die Erfahrung von Monatsblutuungen

Richtig, und manch andere Frauen auch nicht.

- Nachdem ich das Neugeborene meiner Schwester im Arm gehalten hatte, hatte ich so ein ziehen in meiner Gebärmutter.

Würde das nicht bedeuten, dass hier über ein angeborenen Instinkt gesprochen wird? Den transsexuelle Frauen übrigens gar nicht selten auch haben?

In die selbe Richtung geht ein anderer Beitrag (135. Kommentar zu diesem Post)

MTF transeccuals therefore have a different growing up eccsperience, whether or not they were ever fully embraced or ‘rewarded’ as males. How did they ’see’ themselves, neccst to girls and women? Does a kind of ‘dominant’ or ‘I am central’ idea of self survive transition, and will it impact on a WBW gathering?

MTF Transsexuelle haben also andere Erfahrungen während sie aufwachsen, ob oder ob sie nun nicht vollständig als Männlich wahrgenommen oder belohnt wurden. Wie haben sie sich selbst "gesehen", unter Frauen und Mädchen? Überlebt eine "Dominante" oder "Ich bin der Mittelpunkt" Haltung des Selbst die Transition, und hat es einen Einfluss auf ein WBW (Womyn born Womyn, d.h. Frauen als Frauen geboren) Treffen?

Das ist extrem harter Tobak. Ich muss dafür vielleicht mal weiter ausholen. Schon als Kleinstkinder neigen wir dazu uns an Personen gleichen Geschlechts zu orientieren - und das sind im Falle von Transfrauen andere Frauen. Die blosse Idee, ich könnte mich, wenn ich mit meinen Freundinnen gespielt habe, jeh für was besseres gehalten haben, ja sogar anzunehmen, das müsse ganz Selbstverständlich so sein ist eine ziemlich bösartige Unterstellung. Aber das ist genau, was gemeint ist, wenn gesagt wird, Transfrauen hätten männliches Privileg genossen und könnten deshalb keine vergleichbaren Erfahrungen wie Frauen gemacht haben. Ich habe im Berufsleben von männlichem Privileg Profitiert, ja, allerdings nie auf eine Art, dass ich einer anderen Frau geschadet habe. Ich habe es im Gegenteil genutzt um anderen Frauen zu helfen, schliesslich war und bin ich froh um jede Frau in diesem Berufszweig, auch gerade deshalb weil dieser schöne Beruf Frauen oft auf subtile Weise vergällt wird.

Was man ebenfalls oft hört, ist dass transsexuelle Menschen Geschlechtsrollen (also Gender) Stärken statt Schwächen.

Da wird transsexuellen Menschen eine ganz schöne Bürde auferlegt. Die deutschen Standarts of Care z.B. verlangen ein eindeutiges Auftreten in der Zielgeschlechterrolle und die Gatekeeper achten auch sehr darauf. Also von meinem Ferrari sollte ich einem solchen lieber nichts erzählen ;-)

Auf der anderen Seite wirft es aber auch ein interessantes Licht auf die Leute, die das Sagen (hier zum Beispiel Holly im 42. Kommentar zu diesem Blogbeitrag):

...how many more people are getting the “why is it fair to single trans people out for criticism on these grounds when we don’t even think about everyone else doing the same things.” It might also be good to ask why this does happen; maybe the answer is because trans people’s existence brings the subject up when otherwise it would remain relatively invisible. If that is not an important step in challenging gendered expectations, I would be surprised. All the more shame that trans people get punished for causing the problem with gendered behavior to be noticed in the first place, whether or not they are committed to playing a gendered role — which of course not all trans people are

... wie immer mehr Leute das "Warum ist es fair ausschliesslich Transmenschen auf Grund dessen kritisieren, während wir nicht einmal darüber Nachdenken das Jeder von uns die gleichen Dinge tut." Es wäre auch gut zu Fragen warum das massiert. Es könnte sein das die Antwort ist: Weil die Existenz von Transmenschen das Thema heraufbeschwört während es sonst relativ unsichtbar ist. Wenn das nicht ein wichtiger Schritt darin ist, Geschlechtserwartungen herauszufordern, wäre ich überrascht. So ist es eine noch grössere Schande das Transmenschen in erster Linie dafür bestraft werden, das Problem des geschlechtsspeziefischen Verhaltens aufzuzeigen, ob sie nun überhaupt eine Geschlechtsrolle spielen oder nicht - was natürlich nicht alle Transmenschen tun.

In der Hinsicht auch nicht unpassend dass entsprechende Argument das einzige Mal, dass ich es im deutschsprachigen Raum gehört habe, ausgerechnet von "Feminin Lesbians" kam - also Frauen die sich ganz bewusst für eine besonders feminine Frauenrolle entschieden haben - so etwas nennt man Projektion.

Tatsächlich versuchen viele transsexuelle (und tg) Menschen, etwas zum Feminismus beizutragen, was nicht zuletzt daran liegt dass sie Gender tatsächlich von zwei Seiten erlebt haben, aber durch die immanente Gehässigkeit geben viele auf. Emily, die hier auch schon Kommentiert hat, hatte etwas ähnliches angekündigt und tatsächlich ist ihr Blog nun nicht mehr erreichbar und Bird of Paradox, die ein fantastisches Blog hat, will nun mindestens für einige Zeit zurücktreten.

Es ist schade, das die Gender-Theorien so dogmatisch sind, das sie keinen Platz mehr für die Realitäten lassen, denn sie haben definitv viel für die Gleichberechtigung bewirkt - aber hier wird Philosophie zum Glauben und in Bezug auf Transsexuelle geht der Feminismus eins zu eins im Gleichschritt mit ihrem grössten Feind, den konservativen Gruppierungen, die Transsexualität verneinen, weil es nur Mann und Frau gibt.

Freitag, 20. Februar 2009

Flirt

Auch wenn ich hier ein Blog führe, habe ich es doch bislang ziemlich gut geschafft, auch Online nicht jeden gleich darauf zu stossen, das ich ein körperliches Problem habe.

Vorletzte Woche hatte ich denn auch einen netten Flirt via MSN Messenger, aber wie immer, wenn ich denke, es kann auf ein Treffen ausserhalb des Internets hinauslaufen, habe ich meinen medizinischen Zustand offenbart. Meist läuft das darauf hinaus, das Leute einfach verschwinden, manchmal auf ein "Lass uns Freunde bleiben" (oft gefolgt von langsamen Ausklingen der Chats und anschliessenden Löschungen) oder, in seltenen Fällen, eine Person ist neugierig genug Tatsächlich weiteres zu unternehmen.

Dieses mal hatte ich eine andere Reaktion. Der Betroffene machte Gender so sehr am Schwanz fest, dass er mich danach einfach Kumpelhaft als Mann ansprach, nach dem Prinzip "Hast mich echt getäuscht, ich dachte du wärst ne Frau", "Kannst mich nicht mir einer deiner (Cis-)Freundinnen verkuppeln? Darfst auch dabei zu sehen (nur Spass)"

Das war echt Entwürdigender als jedes "Ich muss gehen" dass ich zuvor erlebt hatte.

Montag, 16. Februar 2009

Es gibt Tage...

... da habe ich meine Stimme gut im Griff und an Tagen wie gestern und heute geht es ganz schief. Das führte zu einem interessanten Erlebnis. Während ich vergangenene Woche 4-5 Stunden am Tag Zug fahren musste, beobachtete ich ein wenig meine Umgebung, und konnte nur sagen dass es angenehm war, so unauffällig zu sein. Wenn ich meinem Passing einen Prozentwert verpassen müsste, hätte ich es auf 95% + eingeordnet, auch und gerade da, wo ich sprechen musste.

Heute dagegen hats nicht geklappt... Ich lief so meines Weges, da sehe ich, wie drei Kinder Schneebälle ballen und mich schon ganz Vorfreudig anschauen. Als ich auf ihrer höhe war, sprach mich einer der Jungen an:
"Dürfen wird Schneebälle auf sie werfen?"
"Habt ihr keine anderen Ziele"
(anderes Kind) "Nicht aufs Gesicht".
Ich guck an mir runter,
"Ne..."
"hmmm?"
"Neiiiiiiin" (Ziemlich hochgezogen)
"Darf ich ihnen noch eine Frage stellen?"
Ich schau ihn neugierig an:
"Sind Sie eine Transe?"
Ich muss ein ziemlich beleidigtes Mienenspiel gezeigt haben...
"OK, OK, war nur ein Scherz..."
dann bin ich gegangen. Es flogen keine Schneebälle in meine Richtung.

Irgendwie weis ich nicht, wo ich das ganze Einordnen soll... einerseits war mein Passing offensichtlich schlecht genug, um einen Verdacht aufkommen zu lassen (wohl gerade wegen der Stimme) andererseits scheint sich der Junge nicht sicher gewesen zu sein. Ich habe sicher keinen agressiven Gesichtsausdruck gehabt, als ob ich gleich explodiere. Der Grund warum er zurück getreten ist, war also wohl eher, dass er dachte, er hätte mich mit der Frage beleidigt, weil ich eben doch eine Frau bin. (Ein wenig Frage ich mich, ob ich den Augenblick nicht lieber für ein wenig Aufklärung benutzen hätte sollen)

Aber was mich total verwirrt war das mit den Schneebällen: Seit wann wird ein Opfer vorher gefragt, ob es mit dem Beschuss einverstanden ist?

Northwestern / CAMH Connection - Ein Krimi

Ich habe vor deutlich mehr als einer Woche versprochen, einen Artikel im Rahmen meiner Northwestern / CAMH Charaktere zu schreiben. Das schiere verfügbare Material über die ungereimtheiten Missetaten und Untersuchungen gegen die Beteiligten haut mich einfach um. Während mein Ziel ist, akkurat über die Beteiligten und evt. Ihre Motivation zu sprechen, ist das soviel Konspiration und Machtmissbrauch über das Leben anderer im Spiel, dass man daraus durchaus einen Krimi machen könnte. Ich habe heute mit dem Artikel zu Bailey angefangen, aber das ist keine Aufgabe, die ich an einem einzigen Tag beenden kann.

Ich setze hier auch einmal das Label "Intersexualität" weil diese Gruppe wohl deutlicher durch den genannten Mob betroffen sein wird, als diese sich aktuell gewahr ist.

Ach ja, zum Guten: Die APA Untersucht mittlerweile die gemeldeten Missbrauchsvorwürfe gegen Zucker.
Natürlich folgten schon entsprechende Drohungen in Richtung der OII
Und nicht nur die OII und Lynn Connway, wie man diesen Aussagen einer betroffenen Entnehmen kann:

I have been theatened legally myself and also have recieved a few calls from someone I don't know who mentions that accidents will happen,

Ich wurde selbst juristisch bedroht und habe einige Anrufen angenommen, von jemand, den ich nicht kenne, der sagt: "Unfälle werden passieren."

Gute Berichterstattung

Es muss auch mal erwähnt werden, wenn die Berichterstattung über Menschen, die zufällig auch ein Problem mit ihrer Geschlechtsidentität haben, mal gut verläuft.

Spiegel schreibt über Sänger Anthony Hegarty und seine Identitätsfragen als Transgender kommen erst im 7. Absatz. Nicht TS /TG prägt die Person, sondern seine Leistung, über die Berichtet wird.

So wünsche ich mir das. Auch für Transfrauen.

Freitag, 13. Februar 2009

(Prä-Op)-Transsexuelle = Transvestiten?

Kim von ATME hat reichlich Beschwerden an den Presserat bezüglich unhaltbarer Beleidigungen in der Berichterstattung um Lorielle geschrieben.

Dort allerdings war man der Ansicht, dass Transsexuelle als Transvestiten (Männer, die sich aus verschiedenen Motivationen heraus gerne mal als Frau verkleiden) zu bezeichnen, "nicht herabwürdigend" ist. Eine Frau öffentlich als Mann zu bezeichnen, der sich Verkleidet, ist also keine Denunzation?

Ich will dazu sagen, dass ich nichts gegen Transvestiten habe, ich konnte ein paar in ihrer Rolle kennenlernen, und oft genug sind es einfach nur wahre Spasskanonen, deren Fröhlichkeit ansteckt - aber eben Männer, die sich Verkleiden, dies auch so verstehen (*), und keine Frauen, die das Pech hatten mit Penis und Hoden geboren zu werden.

Bezeichnet man Transsexuelle als Transvestiten, sagt man nichts anderes aus, als das Geschlecht einer Person nicht als das Anerkennt, was sie ist.

Und das ist nicht herabwürdigend?

(*) Netter Kommentar von einem TV in Bezug, ob er TV, TG oder TS ist: "Ich bin doch nicht Schwul!" Naja, auch nicht verstanden, setzen, Sechs (Eins in der Schweiz). Vielleicht hätte ich ihn sonst aufgeklärt, dass man den Lippenstift nach dem Auftragen ersteinmal mit einem Taschentuch wieder etwas entfernt, statt beim Ritual Küsschen Links Rechts Links die anderen Dazu zu zwingen, sich diesen von der Backe zu wischen. Übrigens fragte mich der selbe, ob es ein bestimmtes Bordell in meiner Heimat noch gibt - Woher, um Himmels Willen, soll ich das Wissen?

Freitag, 6. Februar 2009

Viel Arbeit - und Belangloses

Mit Zucker habe ich ja angefangen, über die Leute zu schreiben, die Tatsächlich derzeit das Bild von Transsexualität (und zum Teil Intersexualität) bestimmen. Es folgen mindestens noch J. Michael Bailey, Anne Lawrence, Ray Blanchard und Alice Dreger, sowie deren Wirkungsstätten, das CAMH und die Northwestern Universität, so wie die Behauptungen, mit denen sie Transsexuelle stigmatiesieren (übrigens Behauptungen, die in Europa kaum ein Wissenschaftler ernst nimmt, die aber dennoch die Internationalen Diagnoskriterien bestimmen) und einer detaillierten, belegten Auseinandersetzung zu diesen Behauptungen.

So bleibt mir nur, bis diese fertiggestellt sind, belangloses zu erzählen: Heute hatte ich ein Photoshooting :-) Nein, ich werde nicht zum Fotomodell, ich habe einen BMI deutlich über 30 und bin einige Jahre zu alt dafür. Aber um professionell verwertbare Bilder der Mitarbeiter (auch für Werbezwecke) zu haben, lässt das Unternehmen, bei dem ich Arbeite, jeweils professionelle Fotografien machen. In diesem Sinne lächle ich vielleicht tatsächlich demnächst von Werbeplakaten.

Es ist etwas schade, dass der Troll Keinzwitter nicht mehr mitspielt - blieb ich ihm doch die Antwort Schuldig, was ich mir denn unter weiblichen Privilegien verstehe. Er meinte die grössere Freiheit bei der Kleidung sei das einzige, das er sich vorstellen könne. Und was er nicht gesagt hat, was aber mit Sicherheit korrekt ist: Männliche schlagen Weibliche nach wie vor, was sich besonders im Gehaltsspiegel und beruflichen Chancen wiederspiegelt. Dennoch gibt es weibliche und ein ganz kleines hat mir heute besonderst geschmeichelt. Der Raumpfleger hielt mir nicht nur die Tür auf (das ist im Gegensatz zu Deutschland in der Schweiz sowieso Klassen- und Geschlechtsunspeziefisch üblich) sondern er öffnete sie auch für mich und schloss sie hinter mir. Und mein Dank hat wiederum ihn erfreut. Ich würde es auch als Privileg bezeichnen, von den Hahnenkämpfen verschont zu bleiben, allerdings machen das ja Männer ganz gerne, das gehört wohl zu den angeborenen Geschlechtszügen.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Journalisten - Hüter der Wahrheit?

Um zu sehen, wie wenig sich Journalisten um Wahrheit und Recherche kümmern, muss man nicht unbedingt Transthemen analysieren.

Heute ist mir auf der Welt.de ein Artikel über Viktora Beckham aufgefallen, in dem der Autor einen Satz sagt, der direkt Leben kosten kann:

...Wenn junge Mädchen allerdings ihretwegen magersüchtig werden, sollten sie sich vielleicht noch Victoria Beckhams eiserne Disziplin abschauen.

Das ist in etwa so, als würde man einem Heroinabhängigen eine grössere Dosis empfehlen, denn ein Zeichen der Anorexia Nervosa ist es, dass für die Betroffenen Disziplin zum Lebensinhalt wird.

Einige Zitate (und Links zu guten Artikeln zum Thema)

http://de.wikipedia.org/wiki/Anorexia_nervosa
Die Kontrolle über den eigenen Körper (z. B. durch Kalorien-Zählen) ist eine Form der Ohnmachtsbewältigung im Prozess der Adoleszenz.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,489275-2,00.html
Magersüchtige leiden unter extremem Erfolgsdruck: Nur wer diszipliniert hungert, ist etwas wert.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,449253,00.html
Häufig seien die Patientinnen sehr zielstrebig und besonders willenstark. Wer seinen Körper bei einer Größe von über 1,70 Metern auf ein Gewicht von rund 40 Kilogramm hungert, der muss sehr diszipliniert sein.

Und das ist die Vierte Macht im Staat?

Nein wirklich, dass ist keine Polemik, wenn man betrachtet, wass die deutsche Delegation zu CEDAW in Genf geäussert hat:

Artikel über Transsexualität in Zeitungen zeigten, das Transsexuelle nicht länger als Abnormal betrachtet werden, wie es noch vor wenigen Jahren der Fall war.

Interessant. Für die Politik ist das Bild von Transsexualität nicht etwa durch die Ansichten von Betroffenen, Psychologen, Neurologen, Biologen oder anderen Experten geprägt? Nein, der Grundton der allgemeinen Berichterstattung ist entscheident.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Glauben heißt nicht wissen.

Aber das man das bei der Römisch-Katholischen Kirche gleich so ernst nehmen muss? Neben üblichen Unterstellungen an Homosexuelle, z.B. sie hätten eine kürzere Lebenserwartung, nur kurze Beziehungen und dürften deshalb keine Kinder adoptieren - und der Forderung, sie sollen sich gefälligst vor der Gesellschaft unsichtbar machen (hm etwas ähnliches habe ich kürzlich in den Blogkommentaren hier gelesen) wird über Homosexuelle jetzt auch noch folgendes gesagt:

(Bischof Heinz Josef Algermissen)
Die "Propagierung von Homosexualität" führe Algermissen zufolge dazu, dass "geschlechtsvariable Menschen" geschaffen werden würden – und das gelte es zu verhindern.

Was damit wohl gemeint ist? Öffentliche Homosexuelle Akte wie ein Kuss unter Männern, der werdende Mütter so erschreckt, dass sogar die Gene ihrer Kinder durcheinandergewürfelt werden, so dass es zur Geburt intergeschlechtlicher Menschen kommt?

Transsexuelle? Selbst die asbstruseste Theorie geht davon aus, dass Transsexuelle homophobe Homosexuelle sind, die also transistieren, um wieder die richtige Geschlechtsausrichtung zu haben - eine breitere Öffentlichkeit und Anerkennung von Homosexuellen würde Transsexualität also sogar verhindern.

Oder sind Transvestiten gemeint? Die sind aber im allgemeinen Heterosexuell und haben mit den Homosexuellen gar nichts gemein?

Naja, gucken wir lieber dabei zu, wie ein in den Schoss der Kirche zurückgekehrter Weihbischof sich öffentlich strafbar macht:




Ja, so ist sie, die Religion der Nächstenliebe.

Dienstag, 3. Februar 2009

Kenneth J. Zucker

Dr Zucker ist Pschologe und Sexologe. Er leitet die "Child and adolescent gender identity clinic" (Geschlechtsidentitäts-Klinik für Kinder und Jugendliche) am Centre for Addiction and Mental Health (Zentrum für Sucht und Geistige Gesundheit) CAMH in Toronto, Kanada.

Seine Klinik hat wahrscheinlich mehr Diagnosen für Genderidentity Disorder in Childhood (Geschlechtsidentitätsstörung in der Kindheit)  GDIC, ausgestellt als jede andere Einrichtung der Welt.

Er ist ebenfalls Professor der Abteilung für Psychiatrie und Psychologie and der Universität von Toronto. Er ist seit 2001 Chefredakteur der "Archives of Sexual Behavior". 2007 wurde Zucker ein Mitglied der Arbeitsgruppe TaskForce on Gender Identity, Gender Variance, and Intersex Conditions (Geschlechtsidentität, Geschlechts Varianz  und interesexueller Konditionen) der American Psycological Associtation (Amerikanische psychologische Vereinigung), APA, an. 2008 wurde er zum Vorsitzenden der APA Arbeitsruppe für "Sexual and Gender Identity Disorders" (Sexuelle und Geschlechtsidentitätsstörungen) für die Ausgabe 2012 des Diagnose Handbuchs DSM-V, das von Psychologen, Psychoanalytikern und Psychiatern weltweit verwendet wird. Sein Freund J. Michael Baily ist ebenfalls Teil dieser Arbeitsgruppe.

Diese und weitere Ernennungen haben grosse Proteste hervor gerufen, Alleine eine Onlinepetition sammelte 9.535 Stimmen dagegen. Unter den Unterzeichnern sind Betroffene, Therapeuten sowie Freunde und Angehörige von Betroffenen. Viele Therapeuten sagten, sie könnten das DSM V nie ernst nehmen, wenn die Zusammensetzung des Komitees nicht geändert wird.

Der erste Grund ist, das Zucker für reparative Psychotherapien (Aversionstherapien) an GDIC diagnostizierten Kindern bekannt ist, die an der Abteilung der CAMH ausführt. Er und seine Vorgängerin Susan Bradley verbieten z.B. den Kindern, die als Jungen mit GDIC diagnostiziert wurden alle "weiblichen" Spielzeuge wie Puppen, ja sie nehmen den Kindern sogar Zeichenstifte weg, wenn sie anfangen, Mädchen zu Zeichnen, verbieten Freundschaften zu Mädchen und erzwingen die Sozialisierung unter Jungen.

Studien von Green und eine weitere Studie von Zucker und Baily (auch weitere Studien von europäischen Sexologen) haben gezeigt, dass die wenigsten Kinder, die mit GDIC Diagnostiziert wurden, zu transsexuellen Erwachsenen heran reifen, sondern meist Homosexuell sind. Zucker behauptet, er würde diesen Kindern helfen, indem er sie mit ihrem Körpergeschlecht versöhnt, und Bradley in Bezug auf Zucker zitiert, dieser sehe Transsexualität als schlechtes Folge. Bislang weist nichts darauf hin, dass den Kindern damit geholfen wird, im Gegenteil.

Der Zweite Grund ist, dass Zucker, wie alle Mitglieder der CAMH (laut deren Aussagen), der Blanchard, Baily, Lawrence (BBL) Theorie anhängt, nach der Transsexualität entweder die äusserste Form von Homosexualität ist oder Transsexuelle Autogynephil, daher auf sich selbst als Frau als Fetisch sexuell fixiert sind.

Zucker hat eine Abmahnung gegen Dr. Lynn Conway eingereicht, die in Artikel zu Zucker auf die auf den Seiten der OII veröffentlichen Anklage einer ehemaligen Patientin Zuckers verweist.

Curtis E. Hinkle, Gründer der OII hat eine Untersuchung bezüglich der Verstösse Zuckers gegen die APA Ethik Kodecs gefordert und begründet.

(Dieser Artikel enthält übersetzte Teile aus dem englischsprachigen Wikipedia Artikel zu Dr. Zucker)

Montag, 2. Februar 2009

UNO - Vorstellung des deutschen Berichts zu CEDAW

Heute stand Deutschland der UNO Rede und Antwort. Eine schlechte Nachricht gleich vorweg. Die dringenden Anliegen der Intersexuellen fanden kaum Erwähnung. Aus dem Protokoll der Sitzung:

Eine der ersten Fragen von Experten an die Vertreter Deutschlands:

But the Committee had received a lot of reports stemming from intersexual women organizations and it seemed that they had not received any responses by the Government, why was it so? Regarding the issues of intersexuality and transsexuality, these needed further attention from the German Government. Persons with intersex conditions should not be forced into a category, without prior informed consent.

Aber das Komitee hat viele Berichte erhalten, die von Intersexuellen Frauen Organisationen stammen und es scheint, dass sie keinerlei Antworten von der Regierung erhalten haben. Warum ist das so?
Bezüglich der Themen Interxsexualität und Transsexualität braucht es weitere Aufmerksamkeit von der deutschen Regierung. Personen mit Intersexuellen Konditionen sollten nicht in eine Kategorie gezwungen werden, ohne vorherige, Informierte Zustimmung

In der Antwort der Delegation ist dann lediglich noch von Transsexualität die Rede:

On the subject of transsexual people, the delegation said that they had come to see that this was a subject that had gained a lot of public attention in the last years in Germany. Articles on transsexuality in newspapers showed that transsexuals were no longer seen as abnormal, as had been the case only a few years ago. It had taken time to recognize the special features of this group of people and the delegation felt that the situation was now better. Also, the Act on transsexuals, which regulated the change of name and status and which came under the competence of the Ministry of Interior, was to be amended this year as there were issues that had been raised. The Ministry of Interior was in contact with the different advocacy groups and they were taking up work for an amendment. This was a very complex issue and it required very careful scrutiny.

Zum Thema der transsexuellen Menschen sagte die Delegation, dass sie erkannt haben dass dies ein Thema ist dass in Deutschland eine Menge von öffentlicher Aufmerksamkeit erhalten hat. Artikel über Transsexualität in Zeitungen zeigten, das Transsexuelle nicht länger als Abnormal betrachtet werden, wie es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Es hat Zeit gebraucht, speziellen Besonderheiten dieser Gruppe Menschen zu erkennen und die Delegation den Eindruck hat, die Situation sei nun besser. Auch das Transsexuellengesetz, dass Namens- und Statusänderung regelt und dass jetzt unter die Verantwortung des Innenministeriums gestellt wurde, soll dieses Jahr geändert werden, da Probleme damit aufgezeigt wurden. Das Innenministerium sei in Kontakt mit verschiedenen Interessegruppen und seien und arbeiten an Änderungen. Dies sei ein komplexes Thema und es bräuchte sehr vorsichtige Prüfung.

In der Schlussfolgerung wird verlautbart:

Further the Committee would be able to benefit from a number of excellent planned studies in Germany, such as those on stereotypes, early marriages and on transsexual cases.

Desweiteren würde das Komitee fähig sein, von einer Anzahl exzellenter geplanter Studien in Deutschland profitieren, wie solche über Stereotypen, frühe Heiraten und zu transsexuellen Fällen.

Ob die Expertenfrage zu den Themen Intersexueller nicht beantwortet wurde oder nur in dem Protokoll nicht erwähnt wurde, ist mir nicht bekannt, vielleicht können andere dazu eine Aussage machen.

Sonntag, 1. Februar 2009

Phatologisierung

Keinzwitter hat sich in den Kommentaren gegen die Selbstpatholotgisierung von Transsexuellen ausgesprochen. Sie (Ich hoffe das ist nicht wieder eine falsche Geschlechtszuweisung?) meinte damit wohl, dass wir Irre das gefälligst anderen zu überlassen hätten.

Was dann dabei herauskommt, hat Tina hervorragend auf Ihrer Website dargestellt.

Zitat:
Ich möchte hier besonders auf die Namen „Gooren“ und „Cohen-Kettenis“ hinweisen, welche beide an den bekannten niederländischen Studien zum Teil beteiligt waren, die zeigen, dass transsexuelle Frauen tatsächlich biologisch weibliche Gehirne haben! Hinter der Verunglimpfung transsexueller Frauen als „male“ und der Unterstellung einer Geschlechtsidentitätsstörung liegt also keinesfalls Unwissenheit verborgen, sondern das absichtliche Pathologisieren transsexueller Menschen, gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis.

Besonderst Nett ein Zitat von ihrer Seite:
Wie auch Harry Benjami bereits 1966 in „The Transsexual Phenomenon" festhielt:
„I have even met transsexuals who would not "dress" at all."What good is it?" they said; "it does not make me a woman. I am not interested in her clothes; I am only interested in being a woman." That is the true transsexual sentiment.“

"Ich habe Transsexuelle kennengelernt, die sich nicht überhaupt nicht "Kleiden". Sie sagten "Das macht mich nicht zu einer Frau, ich bin nicht daran interessiert, Kleidung zu tragen, ich bin nur daran interessiert eine Frau zu sein."

*wink* (oder um es für die weniger Internet vertrauten im Internet zu sagen, "Hallo, hier bin ich!")

Sprachliche Unterdrückung von trans* Männern

Blogger ReLaxed hat in seinem Blog My-Dentity, angeregt durch eine kurze Diskussion in meinem Bericht über die UN-Anhörung ein Phänomen angesprochen, das nicht zu übersehen ist:

Sobald über Transsexualität und Transgender gesprochen wird, geht es fast ausschliesslich um trans* Frauen.

In meinem Blog kann ich es ja noch damit verteidigen, dass ich nur das Thema nur aus meiner Perspektive, also der einer transsexuellen Frau, beurteilen kann.

Liegt es an der scheinbaren Unsichtbarkeit von Transmännern oder folgt diese daraus?

Schaut man sich die Medienberichterstattung in letzter Zeit an, so sind dort mehr Transmänner als Transfrauen aufgetaucht.

Balian Buschbaum machte Schlagzeilen, da er für seine Transition erst einmal seine sportliche Karriere aufgeben musste.

Thomas Beattie kam wegen seiner Schwangerschaft als "erster Schwangerer Mann" in die Medien.

Und in der Schweiz machte Alecs Recher einige Schlagzeilen als erster transsexueller Politiker (einige Politikerinnen mit der Eigenschaft gibt es bereits in der Schweiz)

Auf der Seite der transsexuellen Frauen fällt mir da nur Lorielle London ein.

Mangelnde Öffentlichkeit ist also nicht die Ursache. Ab hier sollten meine Überlegungen als Diskussionsgrundlage verstanden werden:

Die Ursache liegt darin, dass unserer Gesellschaft tief, sehr tief immer noch im Patriarchalen verwurzelnden Sichtweise von den Wertigkeiten der Geschlechter vorherrscht.

Tatsächlich gelten Männer und als typisch angeblich männlich definierte Eigenschaften als das Rollenmodell.

Dazu gehören:
Selbsbewusstsein, Karrierestreben, Agressivität, Risikobereitschaft, Logik

Betrachtet man als typisch weiblich angegebene Eigenschaften, so sind dies:
Bescheidenheit, Fürsorglichkeit, die Bereitschaft zurückzustehen, Brav sein, Mütterlich sein und auf der anderen Seite ein Hang für verschönernde Massnahmen und Ausübung von Macht durch Sex.

Selbst der Feminismus der zweiten Welle hat sich daran bedient und hat nie versucht, eigentlich positive Eigenschaften hervor zu heben, sondern Frauen zu besseren Männern zu machen, in ihnen all die männlich typisierten Eigenschaften zu fördern und die typisch weiblich genannten abzuwerten, ja Frauen, die sich für eine eigene Famillie entschieden sogar regelrecht als "Überläuferinnen" stigmatisiert. Das Idealbild dieser Form des Feminismus ist die lesbische Butch. Streng nach ihrem Held John Money ist Geschlechtsidentität für sie ein Teil vom Gender - dem sozialen Geschlecht und eine Folge davon, das Mädchen und Jungs vom ersten Augenblick an anders behandelt werden. Ob jemand Frau oder Mann ist, ist deshalb eine Frage der Zuordnung bei der Geburt - und ändern lässt sich das nie mehr.

Diese zweite Welle des Feminismus hat viel mehr Einfluss gehabt, als man gemeinhin glaubt, sie hatte sogar Einfluss auf die Forschung.

""...vor nicht allzu langer Zeit war die Beschäftigung mit Geschlechtsunterschieden in der Psychatire, Neurologie und Psychologie weitestgehend verpönt. Beschäftigte man sich mit ihnen, schienen ihr Vorhandensein und ihre Richtung etwas Beliebiges an sich zu haben. Geschechtsunterschiede durften nämlich nur Resultate der Sozialisation sein und galten daher grösstenteils als rein historisch-gesellschaftliche Produkte..."
Aus dem Geleitwort von "Gehirn und Geschlecht" (ISBN 978-3-540-71627-3) (Siehe Körperliche Ursachen der Transsexualität)

Diese Bevorzugung des Männlichen sorgt dafür, das transsexuellen Männern viel Verständnis entgegengebracht wird, auch dies aus den falschen Gründen geschieht. Im Feminismus werden sie als "Verräterinnen" betrachtet, die sich auf diese Art männliches Privileg direkt abholen statt gemeinsam mit anderen Frauen darum zu kämpfen. Und für den Rest der Gesellschaft ist es fast wie eine Aufwertung, ein Karriereschritt, denn irgendwie ist allen klar, dass es ja besser ist, ein Mann zu sein. Das Thema ist letztlich nicht so kontrovers.

Schnell deutlich wird diese Hierarchie auch, wenn man folgendes Phänomen betrachtet:

Eine Frau im Armani Anzug, weissem Hemd und Kravatte reicht kaum um das lüpfen einer Augenbraue hervor zu rufen.

Hat eine männlich aussehende Person dagegen ein Kleid an, wird dies als Persiflage einer Frau betrachtet.

Und hier liegt der springende Punkt. Eine transsexuelle Frau wechselt von einer priviligierten Position in eine unpriviligierte, das erzeugt bereits Unverständnis, das schnell dadurch rationalisiert wird, dass ein Mann es solcher nicht geschafft hat und als absoluter Verlierer lieber ins Lager der Frauen zieht, wo er besser hin passt. Zur Zeit ist definitiv zu beobachten, wie sich dieses Bild in der Gesellschaft ausdrückt. Aus Sicht des Feminismus ist das ganze sexuell und machtorientiert Motiviert, ein Mann will einen Frauenkörper ganz für sich alleine, um diesen wieder und wieder Benutzen zu können. Dann kommen noch Kastrationsängste im Spiel. Obwohl, zynisch ausgedrückt transsexuelle Männer mehr von ihrem Körper abgeben müssen, dreht sich alles um den Verlust des Phallus.

Und so kommt es, dass in Diskussionen um Transsexualität immer die Transfrauen, als Persiflage auf Frauen, als potentielle Vergewaltiger und Spinnerte angesehen werden, und das Thema komplett in die Ecke der transsexuellen Frauen rutscht, die, falls sie überhaupt Mitdiskutieren, nur noch aus einer Verteidungshaltung argumentieren und dabei kaum noch die Transmänner mit nehmen.