Gerade bin ich über einen Bericht zu einer Studie gestossen, die einige Fragen aufwirft.
In der Studie geht es um Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Sexualität. Ein Unterschied, der Festgestellt wurde, war das Männer visuell nur durch Sexspiele stimuliert wurden, die Ihrer geschlechtlichen Ausrichtung entsprachen und Frauen im Allgemeinen durch alle möglichen Konstellationen erregt wurden.
Als Gegenprobe wurden nun transsexuelle Frauen, sowohl homosexuell als auch heterosexuell mit den selben Methoden (Messung von Errektiktion bzw typischen Schwellungen) getestet und reagierten dabei wie Männer.:
These trans women, both those who were heterosexual and those who were homosexual, responded genitally and subjectively in categorical ways. They responded like men. This seemed to point to an inborn system of arousal.
Diese Trans-Frauen, beide, die, die heterosexuell sind als auch die, die homosexuell sind, reagierten Genital und Subjektiv auf typische Weise. Sie reagierten wie Männer. Das schein darauf hinzudeuten, das es ein angeborenes System der Erregung gibt.
Der letzte Schluss zeigt, dass die Autorin davon ausgeht, dass transsexuelle Frauen neurologisch Männer sind. Das ist wenig überraschend, wenn man weis, wo sie diese Studie ausgearbeitet hat und mit wem sie dafür zusammengearbeitet hat. Northwestern, CAMH und J. Michael Baily. Allerdings gefährdet diese falsche Grundannahme die Auswertung ihrer Studien immens.
Dennoch ist die aufgeworfene Feststellung selbst sehr interessant, denn auf den ersten Blick konterkariert dieser Teil der Studie die deutsche Studie
die transexuellen Frauen unter anderen auch im Bereich sexueller Erregung ein eindeutig weibliches Aktivitätsmuster im Gehirn nachweist. Allerdings muss sich beides nicht ausschliessen. In der deutschen Studie wurde untersucht, was im Gehirn passiert wenn eine Stimulation erfolgreich ist, die in der New York Times beschriebene Studie untersuchte, wie es zur Erregung kommt. Nun ist im Artikel leider nicht beschrieben, auf welcher Stufe der Behandlung die transsexuellen Frauen waren. Das ist aber ein wichtiger Punkt, und zwar in zweierlei Hinsicht. Erstens ändert sich bei grob 30% aller transsexuellen Frauen die sexuelle Ausrichtung (auch ich gehöre dazu) was darauf hindeutet, das bestimmte Hirnareale erst aktiviert werden, wenn die "richtige" Pupertät einsetzt. Die Sexualität davor war für mich persönlich z.B. tatsächlich typisch Männlich. Für eine echte Aussagekraft dürften also nur Frauen teilnehmen, die mindestens bereits ein Jahr Hormonersatztherapie erhalten haben. Zweitens wird im Artikel später selbst ausgeführt, dass der Hormonspiegel einen grossen Einfluss darauf hat - dass also z.B. Frauen in Phasen hohen Östrogens anderst reagieren als zu Zeiten eines niederen Östrogenspiegels.
Es wäre also interessant, mehr darüber zu Erfahren, vor allem mehr über die beteiligten Probandinnen.
Wie gesagt, meine sexuelle Stimulation (nun z.B. weniger Visuell) und meine sexuelle Ausrichtung haben sich geändert und ein Experiment zeigte mir dass das alles seine Richtigkeit hat in Hinsicht weiblicher Sexualität ;-)
Nachtrag: In der Meinung der CAMH / Northwestern University gibt es nur "Straight, Gay or Lying" (also Hetero, Homo oder Lügner) für Männer und die Grundhaltung alle Frauen sind Bi. Das spiegelt sich ebenfalls in dieser Studie.