Sonntag, 19. Oktober 2008

RadFems?

Ich muss zugeben, über das Wochende habe ich zu viel falsches gelesen. Wie ist das gemeint?
Nun ja, Samtag morgens habe ich zum Aufwachen einen Cappuchino getrunken und erstmal ins Internet geschaut? Kaum interessante Neuigkeiten in den Blogs? Dann gucken wir mal was andere Schreiben, und irgendwie kam ich über Link hier, Link da, wieder du den Ansichten von radikalen Feministinnen. In dem Fall ein Blogbeitrag mit über 400 Einträgen - die ich nicht alle gelesen habe. Ein Ergebnis davon ist, ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mich mit dem Feminismus der zweiten Welle, wie er auch zum Beispiel von Alice Schwarzer getragen wird, nicht identifizieren. Statt dass davon geredet wird, dass Frauen und Männer gleichbedeutende Fähigkeiten haben (gerade in der heutigen Gesellschaft wo es um körperliche Kraft wirklich selten geht) wird versucht, das Geschlecht als solches selbst zu entfernen. Das Ziel ist die Welt in der Geschlecht nicht mal mehr erwähnenswert ist. Das geht so weit, dass in dieser Utopischen Welt das Ziel einer sexuellen Interaktion eh unwichtig ist - und auch nicht weiter gelebt, sondern nur noch ein Mensch geliebt wird.

Diese Ansicht geht mir zu weit. Es gibt biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau und nicht alle sind zum Nachteil für letztere (höhere Lebenserwartun möchte ich da mal einwerfen). Und dazu gehören sexuelle Ausrichtung und Körperbild (eben vs. Geschlechterrolle).

Da gerade der letztgenannte Punkt von radikalen Feministinnen immer zu gunsten eines reinen Gesellschafts/Erziehungsmodells aufgegeben wird, kann ich zum second wave Feminismus nur noch sagen - euch Unterscheidet nicht mehr viel von einer Religion. Selbst wenn ihr gegen transsexuelle Menschen Argumentiert, tut ihr das aus einer Position, die eurer Grundidee entspricht und die deshalb sämtliche Äusserungen von transsexuellen Personen eliminiert. Transsexuelle Menschen in ihrer Definition darf es nicht geben, denn sie untergraben das Modell.

So funktioniert das nicht. Das ist Realitätsverweigerung. Ich bin froh, dass es mittlerweile eine dritte Welle des Feminismus gibt. Eine, die Unterschiede wahr nimmt und versteht sie ein zu setzen.

Warum z.B. waren Finnische "Quoten-"Managerinnen erfolgreicher als Ihre männlichen Kollegen. Warum sind gerade sämtliche, mit vor kurzem hoch gefeierter testosteronindizierter Risikobereitschaft plötzlich die Bittgänger bei der Allgemeinheit. Es sind mehr als 1000 Euro, die jede Person aus ihren Steuergeldern bereit stellen muss - aber bei der UBS werden noch die Provisionen für das kommende Jahr diskutiert.