Sonntag, 14. September 2008

Katoey

In einigen der anderen Kulturen als der Westlichen gibt es ja ausdrücklich einen Platz in der Gesellschaft für Transidenten. Ein Beispiel sind die Indischen Hirja (aus westlicher Sicht vielfach als Katraten-Kaste bezeichnet) oder die Katoey in Thailand.


Es gibt ein gutes deutschsprachiges Blog in dem Katoey von ihrem Leben berichten:
phettisaam.twoday.net/


Besonderst interessant finde ich dabei zwei der jüngeren Einträge. Unter
Thailändische Katoey im Vergleich mit westlichen Transsexuellen
Auch hier kommt das Thema mit der Identitätsfindung zur Sprache:


…Katoeys in Thailand benehmen sich oft übertrieben feminin und laut und manchmal auch obszön und sehr bunt. In westlichen Zivilisationen ist diese Art von Verhalten ja eher den Transvestiten und Drag Queens vorbehalten. Transsexuelle versuchen dagegen ihr Leben wirklich als Frauen zu leben und in besonders intoleranten Gesellschaften, wie etwa den USA verraten sie auch nach der abgeschlossenen Umwandlung keinem von ihrem früheren Leben.… Dann gibt es auch noch einen Unterschied in welchem Alter Katoey beziehungsweise Transsexuelle ihre Umwandlung beginnen.Weil die Ladyboys in Thailand so offen in ihrer Gesellschaft leben können, beginnen viele von ihnen damit schon ganz früh. Sie treffen vielleicht die „Nachbarstochter“, die Katoey ist und merken, dass sie viel eher wie sie sind und können sich schnell ihre weiblichen Gefühle erklären.Im Westen ist das nicht der Fall. Natürlich haben die Transsexuellen dort auch schon ganz früh das gefühl im Herzen eigentlich eine Frau zu sein, aber wegen der Ignoranz und Intoleranz der Gesellschaften, in denen sie leben und weil sie niemanden haben, der sie an die Hand nimmt und in ihr neues Leben führt, beginnen sie mit ihrer Umwandlung erst sehr spät. Oft in den 30ern, 40ern oder sogar 50ern. Dieser Schritt erfordert dann natürlich um so mehr Mut, vor dem ich großen Respekt habe. Natürlich gibt es auch jüngere Transsexuelle in den westlichen Ländern, aber die sind eher selten und haben natürlich auch Probleme Transgender zu sein, denn Kinder können ja noch viel grausamer als Erwachsene sein...


Also auch hier die Verbindung zwischen Jung und übertrieben Feminen und Älter aber Selbstbewusster, oder besser, sich selbst bewussster, nur aus der umgekehrten Perspektive beobachtet.
Auch ein anderer Aspekt, der in unserer Gesellschaft noch recht unterdrückt ist kommt zur Sprache:
Einmal Ladyboy und zurück


Ich habe gerade erst von einer Bekannten erfahren, dass sie in Ihrer Kindheit wirklich alle Aspekte eines transsexuellen Mannes hatte. Und dies erst im jungen Erwachsenenalter nachliess und sie sich heute, jahrzehnte Später deutlich als feminine Frau wahrnimmt. Einen richtigen Platz dafür gibt es z.B. in den Behandlungsrichtlinien für Transidentität nicht, erst langsam äussert sich vor allem in der Queer Szene der USA dass es diese Lebenswege auch gibt. In Thailand dagegen ist das „Problem“ einfach gelöst: Identät wird Respektiert, egal wie sie sich ausdrückt.

Wobei mir allerdings auffällt, das transidente Männer in dieser Kultur so unbekannt zu sein scheinen, wie lesbische transidente Frauen.