Es dürfte meinen Lesern aufgefallen sein, dass ich in letzter Zeit kaum schreibe – an mangelndem Material liegt es allerdings nicht, ich will unbedingt noch einen Artikel zu Anne Lawrence, dann BBL und dann den Auswirkungen dieser “Theorie” schreiben.
Aber mir fehlt es im Augenblick an Kraft. Die wird mir ausgesaugt von den Grabenkämpfen, Abgrenzungsgefechten auf der einen Seite und der oben erwähnten Pathologisierung auf der anderen Seite. Manche, die sich auch noch Aktivisten nennen, schaffen es sogar noch, beides in einem zu vereinen, wie Melissa G. auf dieser Seite demonstriert. Körperursache selbstverständlich nur für heterosexuelle transsexuelle (Frauen), die unter 25 transistiert haben und alles andere sind Perverse nach der Blanchard Bailey Lawrence (BBL) Theorie. Transmänner wie Thomas Beattie sind nur “Butch”-Lesben, die einen Schritt zu weit gegangen sind, usw.
Das die OII ausgerechnet eine Vertreterin dieser Haltung (HBS) zur Partnerin in Fragen TS als IS Variante gemacht hat, trifft auf mein Unverständnis, sie wiederspricht der Grundhaltung der OII zutiefst.
Und bei Zoe Brain, die aktuell wohl die Anlaufstelle für Wissen und Überlegungen rund um das Gehirngeschlecht ist (so ein Name verpflichtet ja irgendwie ;-) ) fragte OII auch schon konkret nach HBS Vertretern in Australien, um Partnerschaften zu knüpfen. Sie zeigt aber die selbe Haltung wie ich.
Vor kurzem sagte eine Bekannte zu mir: “Du brauchst Urlaub” – genau, nicht vom Beruf, sondern von TS-Themen.
Keydie Lyn · 684 weeks ago
An dem Punkt bin ich mittlerweile auch angelangt und war vor kurzem mal 2 Wochen fast abstinent - habe höchstens noch Inhalte weiter geteilt/geleitet ohne sie zu lesen.
Allerdings übe ich mich auch gerade darin das ganze nicht mehr so nahe an mich herankommen zu lassen, mich nicht mehr aufzuregen.
Manche Dinge habe ich auch einfach aufgegeben - z. B. in sog. Transforen den Leuten mal das Differenzieren nahe zu legen. Dabei schreibt man leider nur gegen eine Wand. Sie wollen es einfach nicht wissen, bestreiten teilweise sogar biologische Ursachen, wollen gleichzeitig aber auch nicht wirklich als geschlechtsidentitätsgestört gelten.
Daraus soll man dann noch schlau werden...
Ich fürchte, die wenigsten haben ein Problem mit ihrer Gesamtkörperlichkeit und bei vielen hat es einfach eine psychosoziale Ursache.
Manchmal bin ich diesen Irrsin einfach Leid. Wenn mich Menschen an sich nicht so interessieren würden - und die mit den psychosozialen Ursachen sind dazu ein wunderbarer Spiegel unserer Gesellschaft.
Bei diesen Betroffenen bekommt man es in hoher Intensität zu spüren was in unserer Gesellschaft so läuft - mein Empfinden...
Für mich ist das (noch) interessant aber leider oft auch sehr anstrengend. Ich suche da noch nach einer Perspektive mit mehr Abstand.
Ein Newbie in diesem Thema bin ich ja nun auch nicht mehr - dennoch staune ich immer wieder einmal - über diesen - offensichtlich ganz normalen - Wahnsinn...
LG Keydie