Mit 36 nochmal in die Pupertät zu kommen führt manchmal doch zu komischen Situationen. Während ich mich an die durchaus erwünschten Schmeicheleien männlicher Bewunderer schnell gewöhnt habe, und beim Umgang mit dem anderen Geschlecht auch instinktiv die richtige Körpersprache habe, bin ich doch nicht vor Missverständnissen befreit – so glaubte ich vor kurzem, eine Freundin hätte versucht mit mir zu flirten. Dabei hat sie einfach nur lieb und entspannt geguckt – etwas das ich von Frauen nicht gewohnt bin, da ich, solange ich als Mann gesehen wurde von Frauen wie jeder Mann als latente Gefahr gesehen wurde. Während ich während der Vorschulzeit viele Freundinnen hatte, begann etwa so im die Zeit der Einschulung dieser Effekt einzusetzen. Ich litt damals ziemlich darunter, so ausgegrenzt zu werden. Und um zu lernen, wie man sich als Junge unter Jungen bzw, Mann unter Männern zu verhalten hat, musste ich erst einmal lernen wie die Männlichkeit instinktiv so untereinander umgeht. Das hat gute zehn Jahre gebraucht. Wie für viele andere Transsexuelle so war ich deshalb auch ein ziemlicher Einzelgänger und hatte während der Schulzeit einiges Mobbing zu ertragen. Umgekehrt merke ich aber jetzt, wie mein, früher verstecktes, intuitives Verhalten wirklich ganz normal ist - als Frau.