Mittwoch, 27. August 2008

Experten - Menschen die sich in die Tasche lügen?

Das schockierendste, was ich bislang auf http://www.Mut23.org gelesen habe, ist dieser Aussschnitt: (http://www.mut23.de/index.php?option=com_content&task=view&id=182&Itemid=99999999)

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Gisela Piltz, Jörg van Essen, Dr. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP

– Drucksache 16/8112 –

Reform des Transsexuellengesetzes

Die Bundesregierung teilt die Ansicht, dass sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Transsexualismus seit Erlass des Transsexuellengesetzes (TSG) weiter entwickelt haben. Es wird deshalb geprüft, inwieweit das Transsexuellengesetz zu reformieren ist.

Zu den einzelnen Problemfeldern des Transsexuellenrechts lassen sich folgende Aussagen festhalten:

Innerhalb der Wissenschaft gelten die Ursachen der Transsexualität nach wie vor als nicht geklärt und sind Gegenstand verschiedener theoretischer Ansätze. Die früher vermuteten biologisch-somatischen Ursachen sind bislang allesamt nicht verifiziert worden. Es besteht heute Konsens darüber, dass ein persistierendes transsexuelles Verlangen das Resultat sequenzieller, in verschiedenen Abschnitten der psychosexuellen Entwicklung gelegener, eventuell kumulativ wirksam werdender Einflussfaktoren ist.


Hier werden von den bewussten „Experten“ nicht nur die ganzen Studien geleugnet, die auf eine Biologische-Somatische Ursache nicht nur hindeuten, sondern sie sogar beweisen, es wird auch noch eine Theorie angegeben, die spätestens seit der Überführung John Moneys bei der Beweisfälschung als seit gut hundert Jahren behauptet und dank vieler statistischer Auswertungen immer wieder widerlegt wurde - egal welcher Einflussfaktor der psychoselxuellen Entwicklung untersucht wurde.
Typische Beispiele dafür sind:

- Dominante Mutter
- Überbehütende Mutter
- Heimliche Wunsch der Eltern nach einem gegengeschlechtlichen Kind
- Unterdrückte Homosexualität
- Autogenyphile Ursachen (Fetisch des eigenen Körpers als das Gegengeschlecht)

Das hat schon fast Züge einer Sekte, die behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Naja, die katholische Kirche kam lange genug damit durch. Und wie die katholische Kirche bestimmen auch hier die Spezialisten, die in ein vorhandenes System eingebunden sind und daraus ihre Existenzgrundlage ziehen.

Dienstag, 26. August 2008

Menschenrechte

Nachdem mich Kim in den Kommentaren unter "Feminazi" darauf aufmerksam gemacht habe ich mich heute intensiv mit den Inhalten der Webseite http://www.mut23.de/ beschäftigt.

Besonderst hervorheben möchte ich dabei eines der Videos, die der Verein "Menschenrechte und Transsexualität" zur Dokumentation zum einreichen des Alternativberichts zum Sechsten Bericht der Bundesrepublik Deutschland zum Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) bei der UN in New York gedreht hat:

Montag, 25. August 2008

Sprachtherapie

Was viele nicht wissen, ist dass die Stimme nach dem Stimmbruch immer männlich bleiben wird – die Witze über frische Kastraten mit hoher Stimme (Ein echter Klassiker, als Charly Sheen in einem der Hot Shots seinem Gegner die „Nüsse“ rausschlägt und dieser fieselt: „Du Gewinner“ bevor Er endgültig umfällt) sind eben nur Witze.
Und ich habe oft das Gefühl, dass die Stimme mehr darüber entscheidet, ob wir jemanden als weiblich oder männlich wahr nehmen, als das ganze restliche Aussehen. Heute morgen war ich zum ersten mal zu Stimmtherapie, die von Phoniatrie und Logopädie begleitet wird. Heute wurde erst einmal mein Stimmumfang gemessen und mein Kehlkopf gründlich untersucht. Ergebnis war dass ich in diesem Bereich absolut gesund bin (bis auf einen leichten Belag vom Rauchen auf den Stimmlippen) und meine Stimme für einen Mann eigentlich ziemlich gut wäre – aber ich muss ja lernen als Frau zu sprechen. Da trennt mich wohl eine ganze Oktave vom typischen Stimmbereich einer Frau. Man meinte, ich käme maximal eine halbe höher mit viel Training und könne dann noch viel mit der Klangfarbe und der Satzmelodie machen.
Ich werde das auf jeden Fall machen und bin bereit darin jede menge Arbeit zu investieren, denn rein Optisch bin ich schon fast zufrieden mit meinem sogenannten Passing (also auch als Frau wahr genommen zu werden) – mache ich dagegen meinen Mund auf, ist es letztlich damit vorbei.
Es gibt aber noch eine andere Technik, die von Logopäden nicht gelehrt wird, und auf der vertieften Kopfstimme basiert. Während man die Logopädische Stimmerhöhung doch immer noch heraushört, hört man bei Frauen, die diese Technik gemeistert haben, wirklich keinen Unterschied mehr. Ich denke, ich werde beides parallel trainieren.

Denn ein Telefonanruf wie den folgenden (Namen verfälscht):
„Purpur, Sandra."
"Guten Tag Herr Purpur"
"Nein! Purpur SANDRA."
"Oh Entschuldigung, guten Tag Herr Purpursandra“
möchte ich nicht mehr erleben.

Sonntag, 24. August 2008

Transphobics against us

Ich habe ja vor kurzem von Feminazi erzählt.

Ein interessanter Fakt ist, dass ich die Community dort erstmal nach einem letzten Post verlasen habe, der so viel über mich erzählt hat, dass ich ihn nicht wiederholt hätte.

Heute bin ich wieder auf die Seite gegangen. Nur um festzustellen, das der Inhalt meiner Posts nicht mehr in Zweifel gezogen wurde. Seit dem allerdings habe ich einige Recherche betrieben. nAndreas Blog ist bei weitem nich repräsentativ. So habe ich einen Erfolg erziehlt, der mir gar nicht klar war.

Somit lassen sich zwei Dinge klar Stellen:
1. Radfems sind unbebelehrbar
2. Ihre Leser scheinen es sind nicht zu sein

Das gibt Gund zur Hoffnung

Donnerstag, 21. August 2008

Alte Bekannte?

Früher oder später trifft man nach einem sozialen Wechsel ja auch mal auf Leute, die man mehr oder weniger flüchtig kennen gelernt hat. Einer meiner Freunde liess mich da bei seiner Geburtstagsparty etwas auflaufen. Er hatte zwar nur einen kleinen Kreis an Leuten zu seinem Geburtstagsbrunch eingeladen, aber wir kannten uns alle nicht so gut und alls ich dann auf die Terasse kam, meinte die eine Besucherin:

„Ich glaube wir kennen uns noch nicht.“

„Doch, wir haben uns letztes Jahr kennengelernt.“

„Hm, ja. Irgendwie kommst du mir bekannt vor.“

Gastgeber: „Jetzt klär sie mal auf.“

*oops*

Also habe ich die Tranistion recht kurz erklärt und die Reaktion war super (Besagter Freund kennt seine Freunde wohl gut genug)

Dann kam auch die Erkenntnis:
Denn meint der treusorgende Ehemann der Besucherin: „Ach du bis der mit dem Porsche gewesen.“
Alles in allem war es sehr Nett. Die Besucherin gratulierte mir zu meinem stark verbesserten Aussehen (Hatte gegenüber dem letzten Treffen nicht nur Hormone, sondern auch einiges Abgenommen) hatte einen netten Smalltalk bezüglich meiner Autos und der gemeinsam besuchten Oldtimertreffen und als die Tochter des Pärchens dazu stiess, mussterte diese mich zwar Skeptisch, wurde von ihren Eltern aber gleich aufgeklärt: „Das ischs Sarah“.
Und meinen guten Freund haben sie gleich mehr mal als einmal korrigiert, denn je besser und länger mich Jemand kennt, desto schwerer fällt ihm die dritte Rede. ("Er hat..." vs. "Sie hat...")

Mittwoch, 20. August 2008

Pupertieren

Mit 36 nochmal in die Pupertät zu kommen führt manchmal doch zu komischen Situationen. Während ich mich an die durchaus erwünschten Schmeicheleien männlicher Bewunderer schnell gewöhnt habe, und beim Umgang mit dem anderen Geschlecht auch instinktiv die richtige Körpersprache habe, bin ich doch nicht vor Missverständnissen befreit – so glaubte ich vor kurzem, eine Freundin hätte versucht mit mir zu flirten. Dabei hat sie einfach nur lieb und entspannt geguckt – etwas das ich von Frauen nicht gewohnt bin, da ich, solange ich als Mann gesehen wurde von Frauen wie jeder Mann als latente Gefahr gesehen wurde. Während ich während der Vorschulzeit viele Freundinnen hatte, begann etwa so im die Zeit der Einschulung dieser Effekt einzusetzen. Ich litt damals ziemlich darunter, so ausgegrenzt zu werden. Und um zu lernen, wie man sich als Junge unter Jungen bzw, Mann unter Männern zu verhalten hat, musste ich erst einmal lernen wie die Männlichkeit instinktiv so untereinander umgeht. Das hat gute zehn Jahre gebraucht. Wie für viele andere Transsexuelle so war ich deshalb auch ein ziemlicher Einzelgänger und hatte während der Schulzeit einiges Mobbing zu ertragen. Umgekehrt merke ich aber jetzt, wie mein, früher verstecktes, intuitives Verhalten wirklich ganz normal ist - als Frau.

Dienstag, 19. August 2008

Klischees

Erst kürzlich achtete ich beim Rückwärts einparke darauf, mit meinem Rückspiegel genug Abstand von der Wand zu halten – nur um zu übersehen, dass der Anstand zwischen hinterer Wand und Kotflügel eigentlich mehr Beachtung gebraucht hätte. Es war ein hässliches Geräusch und die roten Flecken stehen der Betonwand auch nicht wirklich.
Als ich einem Freund davon erzählte, meinte dieser nur lapidar: „Du musst doch nicht gleich jedes Klischee erfüllen!“

Montag, 18. August 2008

Feminazi

Wer glaubt, Angriffe auf Transsexuelle kämen hauptsächlich aus kirchlichen Kreisen der unterschätzt einen der Hauptgegner.
Selbst ernannte radikale Feministinnen, die sich gerne auch als RadFem abkürzen. Obwohl sich die Bewusste Seite schon Feminazi nennt und sich damit radikaler als Radikal beschreibt, konnte ich ob der dort zu findenden Hasstiraden und Lügen über Transsexuelle nicht anderst, als einen Kommentar abzusetzen. Daraus entstand eine Diskussion, die wieder nur das typische zeigt. Wer sich als Radikal bezeichnet, lässt keine Gegendarstellung mehr zu. Ich konnte für jeden einzelnen Vorwurf Gegenargumente bringen, insbesondere den der psychischen Gundlage für TS. Aber natürlich wurde alles bislang entweder ins lächerliche gezogen („A female brain means to wear pink“ – wobei ich ausdrücklich erklärt habe, dass ich nie Pink trage, oder sonst wie die Persiflage einer Frau herumrenne), anzweifeln der unzweifelhaften genannten Studien (und dabei ignorierend das die bevorzugte Geisteskrankheitstheorie seit 50 Jahren weder bewiesen, noch je eine Art Heilung durch diese herbeigeführt werden konnte) und konsequentes ignorieren genannter Beispiele, wie, das Frauen im deutschsprachigen Raum in der IT mehr verdienen als Männer im vergleichbaren Positionen, und mein Wohlstand, den sie mir wegen des Besitzes zweier Sportwagen automatisch unterstellten, nur auf meinen „männlichen Privilegien“ fussen können.

Wer mal einen Blick auf den ganzen Hass werfen will, kann dies unter…
http://feminazi.wordpress.com/
…tun.

Ich muss zugeben, dass diese Spiegelfechterei dort für mich gar nicht schlecht ist, erlaubt sie mir doch ein gewisses Training darin, Vorurteilen zu begegnen. Und ein wenig habe ich auch bereits das Gefühl dass ein paar der Nachrichten ankommen.

Freitag, 15. August 2008

Dysphoria

Es ist schwierig, jemandem verständlich zu machen, wo eigentlich das Leiden liegt, wenn man Transsexuell ist - und was uns zu einer Anpassung zwingt, die unseren sozialen Status enorm schwächt und uns unsere berufliche Karriere kosten kann -nicht zu nennen die Schwierigkeiten, einen passenden Partner zu finden.

Bloggerin Riftgirl hat ein Video gedreht, welches dies fühlbar macht.



dysphoria

a state of anxiety

restlessness

dissatisfaction

the inability to find peace within oneself

to match brain to body

genitalia to gender

to put the soul at ease

and mind to rest

to beg the tolerance of others

if not their acceptance

while at the same time

finding it nearly impossible

to embrace yourself

embrace

Dienstag, 12. August 2008

Männer 2

Also ob ich es nicht geahnt hätte - statt dass er die Nummer,"Ich ruf dich an" gewählt hat, wirft er mir jetzt die "Unschuldig verführt" Schiene hin, was mit zeigt, wie gerechtfertigt die Vorsichtsmassnamen waren. Wärend er ja überhaupt nur aus einem Grund zu Party erschien und mehrfach gedrängt hat, meinte er im nachhinein er wäre zu blau gewesen (dafür hat er zu wenig getrunken, ich war da) und die Kontrolle verloren und ich hätte ihn reingelegt.

Er war in jedem einzelnen Augenblick ein Gentlemen, aber diese Begründung wird einfach zu gerne genutzt, um Gewalt an Unsereins zu rechtfertigen. Wie hätten sie in die Falle gelockt, getäuscht oder ausgetrickst.

Jüngstes bekanntes Opfer ist Angie Zapata, deren Familie nicht nur ihren tragischen Tod verdauen muss, sondern auch noch viele bösartige Kommentare in den diversen Artikeln zu lesen bekommt
http://www.nytimes.com/2008/08/02/us/02murder.html?_r=1&adxnnl=1&oref=slogin&ref=us&adxnnlx=1218514490-tRWzOkD1Guh3rAlmpdxqSQ

Intersant an meinem "Freund" war gestern noch: Nachdem ich ihn gestern sogar nach Ankündigung aus MSN gelöscht habe, hat er sich sogar noch mal gemeldet - ich würde ihn nich verstehen, er wäre nicht schwul.
Nein, bist du wirklich nicht, Trottel. Ich bin ja auch kein Mann.

Montag, 11. August 2008

Männer

Ein witziger Punkt an so einer Transition ist, dass frau Männer aus einem Blickwinkel kennenlernt. Während Chats um einfache Dinge wie gleiche Hobbies gehen, erhalte ich mittlerweile öfter Chat anfragen, die nach kurzer Vorstellung in etwa Anfangen mit:
"Was hast du gerade an?"
und schon ahne ich es. Wenn dann auch noch die Frage nach einer Webcam kommt, ist endgültig klar, dass da jemand Sex um jeden Preis sucht. Wenn sich die delinquenten nicht höflich abwimmeln lassen, verweise ich sie gern auf meinen biologischen Status. Dann ist meistens ziemlich schnell ruhe - kürzlich passierte es aber, dass einer trotzdem interesse zeigte. Da meine Geburtstagsparty an stand lud ich Ihn dazu ein. Das minimierte das Risiko, denn durch die Anwesenheit meiner Famillie und anderer Freunde inklusiven einigen selbst betroffenen Frauen hätte er sich bei einem Gewaltakt zumindest nicht später heraus reden können, ich hätte ihn getäuscht. Aber tatsächlich war er nur an einem interessiert - Sex mit mir (nicht AN mir, dann wäre es etwas anderst abgelaufen) und obwohl ich, was seine Unerfahrenheit zeigte, wohl die erste Pre Op TS in seinem Leben war, konnte er mir dabei das Gefühl vermitteln, trotz anatomscher Probleme voll und ganz als Frau geliebt zu werden.

Ich wusste dass es Männer gibt, die so auf andere eingehen können. Aber sie sind selten, und leider war das war ein One Night Stand. Aber dass es so schnell ging vermittelt mir das Vertrauen, dass ich auch einen finden kann, der auch ansonsten Romantisch interessiert ist - und zu dem ich auch entsprechende Gefühle entwickle. Wie man in meiner Heimat sagt: "Zu jedem Topf passt ein Deckel."