In der Diskussion über das absprechen der Weiblichkeit Tiwonge Chimbalangas durch LGBt und Menschenrechtsorganisationen im Blog Zwischengeschlecht.info ergab sich noch folgende fragende Feststllung durch Seelenlos, auf die ich etwas ausführlicher eingehen will und die ich deshalb damals nicht auf dem Blog kommentierte:
“dass du die vereinnahmungskaskade, unter der zwitter, aber auch transsexuelle leiden, anerkennst, freut mich. nachtrag: wie ich inzwischen sah, sprichst du das thema ja auch auf deinem blog (indirekt) an in bezug, dass die psychiater (m.e. nicht zu verwechseln mit psychologen/psychoanalytikern, deren kunden freiwillig bei ihnen sind und jederzeit gehen können), als sie die schwulen und lesben 1973 gezwungenermassen aus ihrer behandlungsfibel DSM und damit auch aus ihren praxen entlassen mussten, sich dafür einfach die transsexuellen krallten, was viele schwule auch heute noch wenig interessiert. dies hatte auch vincent guillot an der diskussion in zürich sinngemäss so gesagt: die befreiung der schwulen wurde mit der psychiatrisierung der transsexuellen erkauft, und die befreiung der transsexuellen wird mit der psychiatrisierung der intersexuellen erkauft werden (bei DSM-V werden ja zwitter klar verstärkt psychiatrisiert – die bauen schon vor)”
Und da liegt ein Fehler drin. Die DSM-V, wenn sie nach dem aktuellen Entwurf in diesem Bereich entsteht, leistet einen massiven Beitrag zur Entpsychopathologisierung in Bezug auf Intersexuelle.
Leider ist mir nur zu klar, wieso es überhaupt zu dem Gedanken kommt.
Doch dafür ist es Notwendig sich die Geschichte der Psychopathologiesierung vom Phänotyp abweichender Geschlechtlichkeit anzusehen.
Genitalangleichende (allerdings sehr rudimentäre) Operationen gab es schon vor 1973 aber noch wichtiger, auch schon vor John Moneys Behandlungsempfehlungen:
Claudia von zwitterforum.ath.cx schreibt:
Aufgrund der oft misslungenen Operationen jammerten Chirurgen: "It is easier to make hole than to build a pole". Der Psychologe Money lieferte die theoretische Rechtfertigung, immer "a hole" zu machen, wenn es technisch einfacher war. Dahinter versteckten und verstecken sich die Vielen, die kleine Kinder mit medizinisch unnötigen Operationen quälten. Vor Money sehr viel experimenteller als seit Money. Der bekannte Spruch, den Money aufgriff, war ein Ergebnis ihrer gescheiterten Experimente.
Moneys Whiteboardtheorie, nachdem alle nichtkörperlichen Aspekte von Geschlecht reine fragen psychologischer Entwicklung (psychosexuell) sind, hat die chirurgischen, verstümmelnden Herumbasteleien an den Organen intersexueller Kinder also nicht ausgelöst, sondern nachträglich gerechtfertigt. Auch die Chirurgen, die Genitalkorrekturen an Erwachsenen vornahmen, sehnten sich nach einer Rechtssicherheit, denn Kastrationen, die ja meist Bestandteil einer solchen sind, waren in den USA streng verboten.
Diese erhielten sie durch die Schaffung einer psychiatrischen Diagnose. Interessant ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, das Agnes, eine transsexuelle Frau, die Hormone ihrer Mutter benutzte, sich bei ihrer Vorstellung bei den Ärzten, mit dem Ersuchen um eine Genitalkorrektur, als körperlich Intersexuell präsentierte und die Wahrheit erst erzählte, als mehrere, dem Thema eigentlich offen gegenüberstehende Spezialisten, Fachartikel über sie geschrieben hatten. Das sorgte für zukünftig grosses Misstrauen auf Seiten von Spezialisten.
Wie Milton Diamond in dem sehr lesenswerten Artikel Clinical implications of the organizational and activational effects of hormones (Seite 623 Hormons and Behavior 55 (2009)) beschreibt:
Suffice it to say, a theory that supported prenatal organization of
adult behavior had little sway among pediatricians, pediatric urologists
and others. The American physician's derived management philosophy
and belief in psychosexual neutrality at birth, spread throughout the
medical world and essentially held from the 1970s. As far as the general
public was concerned it also might be said that nurture was usually
given prominence over nature inpopular discourse of human sexual and
gendered behavior. And this belief, in the public world and in the
scientific world as well, held through the 1980s and into the late 1990s
despite evidence mounting to the contrary.
...
Since no environmental influences could be linked to
this transsexual phenomenon one might have thought itwould be taken
as particularly strong evidence for a theory of sexual development
incorporating some prenatal organization. This did not occur. Instead
transsexualismwas seen as amental problem(Gender Identity Disorder
or Gender Identity Dysphoria) and so recorded in the Diagnostic and
Statistical Manual of the American Psychiatric Association (DSM-IV-TR,
2000). Transsexuals were to be treated, not believed.
Unnötig zu sagen, eine Theorie die pränatale Organisation erwachsenen Verhaltens hatte wenig Einfluss unter Kinderärzten, Kinderurologen und anderen. Die Leitphilosophie und der Glaube der amerikanischen Ärzte an psychosexuelle Neutralität bei der Geburt verbreiteten sich über die Medizinische Welt und haben sich grundsätzlich seit den 70ern gehalten. Was die allgemeinere Bevölkerung anging, so ist hervorzuheben dass für Gewöhnlich Erziehung über Natur in populären Meinungen über Menschliches Sexual- und Geschlechtsverhalten gestellt wurde. Und dieser Glaube, sowohl in der öffentlichen als auch in der Wissenschaftlichen Welt, hielt sich durch die 80iger und bin in die späten 90iger trotz sich stapelnder Beweise für das Gegenteil.
…
Da keine Umwelteinflüsse mit diesem transsexuellen Phänomen verbunden werden konnten, hätte man meinen können, es wäre ein besonders starker Beweis für die Theorie einer Beteiligung pränataler Organisation der sexuellen Entwicklung. Das geschah nicht. Statt dessen wurde Transsexualismus als psychisches Problem gesehen (Geschlechtsidentitätsstörung oder Geschlechtsidentitätsdysphorie) und so in die DSM aufgenommen. Es musste ihnen eine Behandlung gewährt, aber nicht geglaubt werden..
Das bedeutet. Um die bestehenden Vorgehensweisen zu schützen, wurde die Transsexualität als psychische Störung konstruiert. Ist die Geschlechtsidentität eine Folge von vorliegen “richtiger” Geschlechtsorgane und Erziehung rechtfertigt dies die Vorgehensweise für Intersexuelle und gab nach Diagnose den Chirurgen bei eingewilligten Genitaloperationen eine Rechtssicherheit.
Nun kam es aber vor, dass Intersexuelle eine ursprüngliche Geschlechtszuweisung ablehnten. Um das ganze Konstrukt nicht auffliegen zu lassen, wurden diese in eine eigene Kategorie gepackt: Gender Identity Disorder not otherwise specified; Geschlechtsidentitätsstörung nicht anders Festgelegt…
In der Diagnose zu Transsexualtät muss eine intersexuelle Kondition ausgeschlossen werden. So ist und bleibt eine von den Wünschen der Umwelt abweichende Geschlechtsidentität denn immer eine psychische Störung.
Nachdem Geschlechtsidentität so stets auf der psychologischen Seite und Intersexualität der medizinischen Seite gehandelt wurden konnte man die Wirklichkeit der körperlichen Zusammenhänge lange verschleiern.
Und nun komme ich darauf zurück, warum viele intersexuelle Meinen, es gäbe eine Verschlechterung in der DSM V, denn im derzeitigen Entwurf gibt es keine zwei verschiedenen Diagnosen, sondern eine Intersexualität ist beim Vorliegen einer “Gender Incongruence” nur noch eine Randnotiz in der Diagnose.
Es ist die Vermischung mit den “verrückten” Transsexuellen, die viele Intersexuelle auf die Palme bringt, die bisherige, in den Folgen eher Problematische Diagnose ignorierend.
Ein schönes Beispiel für diese Denkweise findet sich auch in der Kommentarsektion von zwischengeschlecht.info zu einem anderen Artikel von User Einhorn:
Wer will als zwischengeschlechtliches Opfer schon in einem solchen kranken und diffamierenden Diskurs zwischen straffälligen Sexualverbrechern, Transen, die aus welchen hirnstrukturellen Defekten auch immer nach bestialischen Genitalverstümmelungen schreien, Suchtkranken und Psychiatriepatienten ans Licht der Öffentlichkeit treten?!
Gut, soweit wäre es ja erst mal alles wie gehabt. Worin liegt nun die Verbesserung?
Die bisherige Gender Identity Disorder oder Geschlechtsidentitätsstörung geht von einem eindeutigen Geschlecht, sowohl im Körperlichen Ursprung als auf in der Geschlechtsidentität aus. Die eigentliche Störung besteht ein Leben lang, da sie sich immer auf den körperlich festgelegten Ursprung bezieht. Übrigens nicht das “biologische” (dass es so nicht wirklich gibt), sondern das Hebammengeschlecht, dass ja bei Intersexuellen oft willkürlich festgelegt wird.
Gender Incongruence dagegen bezieht sich auf eine Diskrepanz zwischen Geschlechtsidentität und körperlichem Zustand, die Behoben ist, wenn sie nicht mehr besteht.
Es ist also anerkannt, dass eine zwischengeschlechtliche Person auch einen zwischengeschlechtlichen Körper haben kann. Es wird also nicht von einer Fehlentwicklung ausgegangen, wenn das Geschlecht nicht eindeutig ist.
Und das ist eine Revolution.
Besser wird es nur, wenn man das Thema, wie vielfach gefordert, endgültig den Psychopathologen aus der Hand nimmt.
tgirldiana 23p · 766 weeks ago
Erst durch einen Kommentar von Dir wurde mir klar, wie revolutionär die neue Bezeichnung ist. Inkongruenz bedeutet eine Diskrepanz, deutet darauf hin, dass da etwas falsch läuft, legt aber nicht fest, ob Körper oder Geist, Geschlechtsidentität oder biologischer Restkörper nicht passen. Vorallem, wie Du auch hier wieder schreibst, löst sich diese Inkongruenz spätestens nach einer GaOp auf, womit wir faktisch "wieder gesund" sind.
Nun zur Beziehung zwischen Intersexuellen und Transsexuellen:
Ich verstehe ein Stück weit die Abgrenzungsbedürfnisse von intersexuellen Menschen. Solange wir zusammen mit Pädophilen, Sadisten und so weiter in eine Schublade gepackt werden, will man nicht mit in diese Schublade. Auch ich widerspreche beispielsweise vehement, wenn man mich als Transvestit betrachtet, ich grenze mich da auch klar ab, obwohl ich mit TVs nicht das geringste Problem habe, ich will nur nicht im gleichen Topf rumsitzen.
Im Umfeld von intersexuellen Menschen lese ich aber öfters eine Gehässigkeit heraus, die mich erschreckt. Klar wirkt es irritierend, wenn man selbst unter Geniitalverstümmlung leidet und liest, dass andere "vermeintlich gesunde" Genitalien operieren lassen. Aber der Unterschied ist, dass man bei intersexuellen Menschen die Genitalien verstümmelt hat, gegen ihren Willen. Bei uns werden sie korrigiert, weil sie im ursprünglichen Zustand "fehlentwickelt" waren. Was bei IS eine Menschenrechtsverletzung ist, ist bei uns Heilung.
Ich verstehe, in Anbetracht unserer Stigmatisierung, dass Intersexuelle nicht als transsexuell betrachtet werden. Aber was ist, wenn es umgekehrt ist, wenn Transsexualismus eine Variante von Intersexualität ist? Mich irritiert es gewaltig, wenn sich intersexuelle Menschen mit Händen und Füssen dagegen wehren, dass es so sein könnte.
Deshalb finde ich es gut, wenn die LGBT-Community noch ein I hintenan hängt. Viele transsexuelle Menschen haben mit Homosexualität auch nichts zu tun, trotzdem stehen sie Schulter an Schulter, wenn es darum geht, LGBT(I) Interessen zu vertreten, weil wir alle, von L-I, unter Diskriminierungen und ärztlicher Willkür leiden. Ich wünschte mir da mehr Miteinander, nicht im Sinne einer Gleichmacherei sondern im Sinne eines gemeinsamen Kampfes um ähnliche Interessen - das Recht auf Selbstbestimmung, dass uns, von L-I, allen verweigert wird.
seelenlos · 766 weeks ago
leider scheint es deiner aufmerksamkeit aber komplett zu entgehen, dass sich die situation der zwitter in mindestens einem zentralen punkt ganz wesentlich von der der transsexuellen unterscheidet:
anders als die transsexuellen hatten die meisten zwitter nämlich bisher kaum probleme (oder nur schon konkrete berührungspunkte) mit den dsm-psychiaterInnen.
(zwitter klagen bekanntlich stattdessen über massivste schädigungen durch genitalverstümmelnde kinderchirurgInnen).
mit dsm-v kriegen die zwitter aber künftig zunehmend ernsthafte probleme (auch)mit der psychiatrischen zunft, da gemäss den aktuellen änderungsvorschlägen zahllose zwitter neu pathologisiert und (zwangs-)psychiatrisiert werden sollen:
gegenwart (dsm-iv):
- beim dsm-4 waren zwitter bei "302.6 Gender Identity Disorder in Children" und "302.85 Gender Identity Disorder in Adults" noch explizit ausgeschlossen.
- beim alten dsm-4 waren einzig zwitter, die mit mit ihren verstümmelungen usw. nicht völlig zufrieden sind, waren unter "302.6 Gender Identity Disorder Not Otherwise Specified [GID-NOS]" als untergruppe aufgeführt: "Intersex conditions (e.g., partial androgen insensitivity syndrome or congenital adrenal hyperplasia) and accompanying gender dysphoria". (betreffend der neufassung von 302.6 GID-NOS hüllen sich die psychiaterInnen bis auf den heutigen tag in schweigen, d.h. es wurde noch kein entwurf publiziert ...)
zukunft ab 2013 (entwurf dsm-v):
- nebst den breits heute schon unter 302.6 GID-NOS psychiatrisierten zwittern geraten mit dem neuen dsm-5 künftig ALLE "sexuell entwicklungsgestörten" (wie die zwitter in dsm-v neu heissen), die sich nach ansicht der "expertInnen" nicht typisch männlich oder weiblich fühlen/"ausdrücken", NEU ZUSÄTZLICH auch unter den diagnosen 302.6 und 302.85 als pathologisierte "inkongruenz" ins fadenkreuz der psychiatrie.
daraus folgt:
-- > die zwitter werden unter dsm-5 höchstwahrscheinlich neu unter 3 diagnosen pathologisiert, statt wie bei dsm-4 unter 1.
-- > und während früher nur zwitter psychiatrisiert wurden, die aktiv gegen ihre verstümmelung aufbegehrten, sind unter dsm-v ALLE "sexuell entwicklungsgestörten" potentiell auch geistig gestört und gehören in psychiatrische behandlung/überprüfung.
perverserweise am härtesten wird es wohl diejenigen zwitter treffen, die als kleinkinder den genitalabschneiderInnen irgendwie entkamen und sich auch später nicht freiwillig operieren lassen wollen, weil das ja in den augen der psychiater genau ihre "inkongruenz" beweist.
schlimmer noch, es besteht anlass zur befürchtung, dies alles werde erst der anfang der psychiatrisierung sein:
als "sexuell entwicklungsgestörte" werden zwitter höchstwahrscheinlich auch dann noch in den klauen der psychiatrischen industrie gefangen bleiben, wenn die transsexuellen wegen des politischen widerstandes schon längst aus dsm-x entlassen wurden.
bzw. die psychiaterInnen werden im sinne einer "arbeitsbeschaffungsmassnahme" sich dann den zwittern wohl erst recht widmen, sobald die transsexuellen als "arbeitsplätze" für sie dereinst ausfallen: genau gleich, wie sie sich den transsexuellen verstärkt zuwandten, als sie die schwulen nicht mehr "behandeln" durften.
dies ist ja genau die angesprochene fortführung der vereinnahmungskaskade ...
FAZIT: für zwitter stellt dsm-v klar keine verbesserung dar, im gegenteil.
du bist meines wissens nach (ausser den medizynern selbst) auch die einzige, die behauptet, dsm-v würde für zwitter vorteile bringen.
auch oii kritisiert übrigens dsm-v und fürchtet, es führe zu verstärkter psychiatrisierung von "intersexuellen", vgl. u.a.: http://oiiaustralia.com/organisation-intersex-int...
BadHairDays 54p · 766 weeks ago
zwar könnte mensch eventuell betreffend der zwitter noch argumentieren, lieber die psychiaterInnen misshandeln die zwitter künftig als die kinderchirurgInnen, wäre ja schon mal ein vorteil?
aber da die psychiaterInnen (wie du oben am beispiel moneys verdankenswerterweise selber aufzeigst) im medizynerbetrieb bekanntlich nur ein feigenblatt für die zwangsoperateurInnen und ihre zulieferInnen in der endokrinologie etc. darstellen, wird es gar nicht erst zu einer definitiven verlagerung der "zuständigkeiten" kommen. stattdessen werden sich die psychiater einfach neu vermehrt als direkte zulieferer für die kinderverstümmlerInnen etablieren.
allerdings wurden die genitaloperationen entgegen dem, was du oben schreibst, schon lange vor '73 zur serienreife gebracht: nämlich in den 20ern und 30ern von hugh hampton young am johns hopkins universitätsspital in baltimore, siehe z.b.: http://www.isna.org/library/earlyhi... http://blog.zwischengeschlecht.info... --> Seit den 1920ern: Serienweise uneingewilligte und unkontrollierte Menschenversuche an Zwittern http://blog.zwischengeschlecht.info... --> ab: John Money's berüchtigtes "Zwillingsexperiment"
BadHairDays 54p · 766 weeks ago
johns hopkins war übrigens auch dasselbe spital, wo 1950 der endokrinologe lawson wilkins die zwangsbehandlungen an kleinkindern einführte, wie sie für zwitter heute noch standard ist, und wo 1955 john money dann praktischerweise die von dir angesprochene "wissenschaftliche" rechtfertigung für die verstümmelungen lieferte (und wo 1991 eine gewisse judith butler "zufällig" an der gleichnamigen uni ihre erste professur erhielt).
womit sich die vereinnahmungskaskade einmal mehr in den schwanz beisst, da zumindest hugh hampton young und john money sich beide verschiedentlich auf magnus hirschfeld beziehen.
BadHairDays 54p · 766 weeks ago
sprich, die etablierung des "behandlungsprotokolls" der zwitterverstümmelungen erfolgte von anfang an quasi als kehrseite der anfänge der schwulenbefreiung, wie auch der der ermöglichung der transsexuellen-behandlungen.
diese seit 150 Jahren andauernde instrumentalisierung der zwitter wird bis heute unter LGB(T)s gar noch unreflektiert glorifiziert: http://blog.zwischengeschlecht.info...
das heisst nicht, dass alle schwulen oder transsexuellen persönlich verantwortlich sind für die fortgesetzte praxis der verstümmelungen an zwitterkindern. aber wie z.b. hirschfeld oder auch der von dir oben angetönte "fall agnes" treffend illustriert, gab (und gibt) es durchaus auch massgebliche individuen, die aus eigennützigen motiven auf allen ebenen schaden anrichten ohne rücksicht auf die konsequenzen für die zwitter.
wie ja auch in der politik im namen von LG(B)((T)) laufend schaden angerichtet wird: http://blog.zwischengeschlecht.info...
BadHairDays 54p · 766 weeks ago
solange die schwulen- und transsequellenbewegungen, aber auch gender- und queerstudies etc. nicht endlich, endlich ihre geschichte(n) diesbezüglich kritisch aufarbeiten und aus den daraus zu gewinnenden erkenntnissen auch praktische konsquenzen ziehen, werden sie sogar bei besten absichten letztlich bloss die vereinnahmungskaskade weiter fortführen, und damit leider dazu beitragen, dass die chirurgischen genitalverstümmelungen an zwittern unnötig weiter andauern. traurig, aber wahr ...
und von wegen transsexuelle als "variante von intersexualität", und dass "intersexuelle" sich da nicht immer so dagegen sträuben sollten:
BadHairDays 54p · 766 weeks ago
sobald transsexuelle und transgender als kinder zu 80-95% an ihren "abweichenden" gehirnen zwangslobotomisiert oder sonst vergleichbar krassen zwangseingiffen unterzogen werden, hätte ich persönlich auch keine probleme, sie in der öffentlichen und politischen debatte zusammen mit den zwittern in einen topf zu schmeissen. bis dahin bleibt's vereinnahmung.
seelenlos · 766 weeks ago
Sabrina Schwanczar · 766 weeks ago
Das Streichen der "Diagnose" "Homosexualität" hat viele im Glauben gelassen, die Psychiatrie würde so etwas nicht mehr psychopathologisieren.
Was geschieht tatsächlich?
"Geschlechtsidentitätsgestörte" Kinder, für die Psychiatrie Behandlungszugriff beansprucht, entwickeln sich in den meisten Fällen zu Homosexuellen, wird von der Psychiatrie heute behauptet. Schaut mal auf die Seite von ATME.
Tatsächlich geht also die Psychopathologisierung und "Therapie" von Homosexuellen getarnt als die Behandlung von "Geschlechtsidentitätsstörungen" weiter.
Die Homosexuellen haben es nicht gemerkt.
Und dasselbe soll mit dem DSM V wieder passieren.
Wir haben mit dem DSM V hier keine Revolution, sondern klar und eindeutig die Fortschreibung der Psychopathologisierung körperlich weniger auffälliger Zwitter, als "Transsexuelle" oder "Transvestiten" und zusätzlich eine Ausweitung auf alle anderen Zwitter, sofern sie mit dem aufgezwungenen "Geschlecht" nicht zurechtkommen.
Und die Homosexuellen - falls es jemand nicht gemerkt haben sollte - habe ebenfalls keine geschlechtskongruente Partnerorientierung und werden mit dieser DSM-Diagnose ebenfalls mit erfasst.
seelenlos hat absolut recht.
Viele Grüße aus Leipzig
Proxifilm · 765 weeks ago
BadHairDays 54p · 757 weeks ago
"When such a 46,XY person
later initiates gender change to male, it is seen as a ‘‘correction’’
in medical circles outside of psychiatry and similarly by
lay persons. Yet, in DSM-IV-TR, it is labeled a mental disorder,
namely GIDNOS."