Fortsetzung von Frau, Mann, Asperger?
Baron-Cohens zweiter Fehler war seine Fixierung auf eine Seite der Medallie. Er, selbst zum systemisieren neigend, betrachtet er offensichtlich diese Denkart als einzig Sinnvolle. Was auf der anderen Seite des SQ (Systemizing Quotient) steht, hat er nicht erfragt und dagegen den hohen EQ (Empathy Quotient) gesetzt, der ja grob in umgekehrter Relation steht.
Was wohl Baron-Cohen denkt, was sich dort befindet? Bei AllesEvolution.wordpress.com glaubt man(n) zu wissen, was ich dort findet. Menschen, die nicht Rational denken können, sich niemals mit den Freuden höherer Mathematik auseinandersetzen können und in der Königsdisziplin Schach prinzipiell schlecht da stehen. Ergo keine Menschen, die grosse Leistungen vollbringen können. Stattdessen seien solche Menschen, wie der hohe EQ ja zeigt, in Gefühlen verfangen, die sie viel zu irrational machen.
Der schon zuvor zitierte Mark Gungor kommt einen ganzen Schritt weiter, doch auch bei ihm fällt auf, dass er die Sache gewissermassen von Aussen betrachtet, und “Gefühlen” hier einen, nun ja, interessanten Stellenwert zuweist.
Now womens brains are very, very different from mens brains. Womens brains are made out of a big ball of wire. And everything is connected to everything. Gzzzzzz. The Moneys connected to the car, the car is connected to your job and your Kids are connected to your mother and everything is to everything... Gzzzzzz... It's like the internet superhighway. OK? And its all driven by energy called emotion. Gzzzzzzzz. That is one of the reasons, why women tend to renember everything. Because, if you take an event and you connect it to an emotion it burns in your memory and you renember it for ever. The same thing happens for men, its just don't happen very often, because quite francly, we don't care. Women tend to care about everything.
And she just loves... Gzzzzzzzz
Nun, die Gehirne von Frauen sind sehr, sehr anders als die Gehirne von Männern. Die Gehirne von Frauen sind aus einem grossen Ball aus Draht gemacht. Alles ist mit Allem verbinden. Bsssssssss. Das Geld ist verbunden mit dem Auto, das Auto ist Verbunden mit der Arbeit und die Kinder sind verbunden mit deiner Mutter und Alles mit Allem. Bsssssss. Es ist wie das Internet. OK? Und alles wird bewegt durch eine Energie namens Emotion. Bsssssss. Das ist einer der Gründe, aus dem Frauen dazu neigen, sich an alles zu erinnern. Denn wenn du ein Ereignis nimmst, und es mit einer Emotion verknüpfst, brennt es sich in dein Gedächtnis ein und du erinnerst dich für immer daran. Das selbe passiert auch bei Männern, es passiert nur nicht oft, denn offesichtlich kümmert es uns nicht.
Und sie liebt es einfach.... Bssssssss.
Ich habe versucht, Christian, der das AllesEvolutionsblog Betreibt, zu erklären, was da vor sich geht, aber ich bin zig mal gescheitert. Und er machte mich darauf aufmerksam, dass ich meine Thesen wohl völlig aus der Luft greiffe, denn ihm sei keine Entsprechende Forschung bekannt. Das ist nicht weiter verwunderlich. Christian sucht vor allem nach zwei Sorten von wissenschaftlichen Erkenntnissen: Die, welche Männer, zumindest auf den ersten Blick, besser da stehen lassen und solche, die ihm verraten, wie er mehr Frauen ins Bett bekommt. Er nennt das Pick-Up.
Tatsächlich gibt es zu Asperger, das Simon-Cohen half, das systemische Element zu verdeutlichen auch eine Kondition, die Hilft, das umgekehrte zu verstehen. Die sogenannte Hochsensibilität. Im Gegensatz zu Asperger wird es nicht als Störung mit medizinischem Wert (also mit ICD Schlüssel versehen) betrachtet, sondern als eine oft vorkommende Aussergewöhnlichkeit, etwa 15% aller Menschen sollen davon betroffen sein. Eine Aufschlüsselung in Männlich und Weiblich konnte ich dabei nicht finden, was nahe legt, dass es keine grosse Auffälligkeit in Bezug auf Geschlecht gibt. Wie bei Asperger sind sowohl Frauen als auch Männer “betroffen”.
Auf der Einführungsseite (Bitte möglichst im Ganzen lesen) von hochsensibel.org findet man unter anderem folgendes:
Wissen HSPs jedoch um ihre Besonderheit können sie ihre Sensibilität häufig genießen, ja sogar nutzen. Wenn viel mehr Informationen verarbeitet werden müssen, führt dies automatisch zu mehr Verarbeitung. Das klingt banal, hat aber zur Folge, dass viele Hochsensible ständig mit Informationsverarbeitung sprich Analyse ihrer Eindrücke beschäftigt sind. Ihre entsprechenden Fähigkeiten sind hochtrainiert, und so vielschichtig und facettenreich ihre Wahrnehmung ist, so vielschichtig und facettenreich sind ihre Interpretationen der Welt. HSPs hüten sich vor verfälschend einfachen Denkmustern und kommen in ihrem Verständnis der Welt der überaus komplizierten und komplexen Realität weitaus näher als Nicht-HSPs.
Breiten Raum in ihrem Bewusstsein nimmt die Reflexion ein, sowohl über die äußere Welt als auch über sich selbst. Sogar vor dem Denken als Phänomen macht ihr Nachdenken nicht halt. Teilweise erschließen innere Dialoge auf verschiedenen und miteinander verknüpften Meta-Ebenen einen hochdifferenzierten Zugang zur Welt, der Stellung des Ich darin und zur Metaphysik.
Dies klingt vielleicht überheblich und abgehoben. Doch es stürzt in elementare Krisen, wenn z.B. aufgrund der erbarmungslosen Selbstreflexion die eigene Existenz plötzlich in Rechtfertigungsnöte gerät. Die Infragestellung von als selbstverständlich erachteten Fundamenten des (eigenen) Daseins kann an Abgründe führen; Depressionserscheinungen sind für manche HSPs bekannter Gefährte.
Doch hat man die Talsohle durchschritten und für sich selbst ein philosophisches System entwickelt, das der unbeschränkten Reflexion standhält, so ist diese geistige Grundlage des Lebens stabiler als alles andere, was diese Welt an Ideologien und Dogmen anbietet
...
Dies erscheint insbesondere plausibel, wenn man sich die Fähigkeit mancher HSPs vor Augen führt, scheinbar in die Zukunft blicken zu können: Was wie Wahrsagerei aussieht, ist in Wirklichkeit das teilweise unbewusste Erkennen hochkomplexer Kausalketten und übergeordneter Zusammenhänge, das Prognosen erlaubt, die bei Nicht-HSPs Staunen hervorrufen können. HSPs erkennen die Konsequenzen des Handelns schon im Voraus und neigen infolgedessen zu angemessener Vorsicht.
Es ist genau dies die äusserste Form. Und Betroffene leiden gerne mal am Cassandra Syndrom, da die Herleitung teils so Komplex ist, dass sie einem Systemisierer nicht mehr zu vermitteln ist.
Wie ich das aus unzähligen Diskussionen zum Thema Hirngeschlecht kenne…
Das äusserste E(mpathische Gehirn) ist alles andere als Irrational, legt es doch genau die Fehler, die beim bilden von Kästchen (Siehe ersten Teil) entstehen, ab.
Maren · 737 weeks ago
Na naaaaa... So kannst du das jetzt auch nicht sagen. :D
Das liegt nur an seinem maskulinem Kästchenhirn :)
BadHairDays 54p · 737 weeks ago
allesevolution 29p · 737 weeks ago
Ersteinmal Danke für den Link.
Deine auf dem Blog geäußerte These war ja, dass Frauen im sachlichen Bereich Zusammenhänge besser erkennen können, weil die Männer zu systematisch denken und daher zu stark vereinfachen, alles in ein System quetschen wollen. Ich hatte darauf hingewiesen, dass sich dies dann ja in verschiedensten Bereichen zeigen müsste, in diesen aber Frauen nicht vertreten sind. Ich hatte zudem darum gebeten Studien zu nennen, die diese Auffassung ebenfalls vertreten. Du hattest dann darauf hingewiesen, dass dies eben auf den Bereich Datenbanken zutreffen würde, dein Hauptargument war deine Tätigkeit dort. Mein Argument, dass eine Einzeltätigkeit wenig beweisen würde, ansonsten seien in dem Bereich eher Männer tätig hast du damit zur Seite gewischt, dass das eben am "male privilege" liegen würde und außerdem der Informatikuntericht falsch aufgebaut sei, was du erkannt hast, aber die Informatiker an sich nicht (weil sie eben die Zusammenhänge nicht erkennen).
Soweit so richtig?
Du hattest ebenfalls bereits zum Beleg auf Gungor verwiesen. Allerdings verkennst du meiner Meinung nach, das dieser deine These gar nicht stützt. Er macht nämlich einen wesentlichen Unterschied:
Und alles wird bewegt durch eine Energie namens Emotion
Er sieht also die Zusammenhänge ebenfalls nicht im sachlichen Bereich, sondern gerade im emotionalen Bereich. Und für diesen Bereich würde ich ihm durchaus zustimmen. Frauen verknüpfen viele Punkte durch Emotionen, was allgemein anerkannt wird. Beispielsweise verknüpfen sie den gerade stattfindenden Streit damit, dass du ihre Mutter noch nie gemocht hast, das du ihr nie Blumen mitgebracht hast, dass du vor drei Wochen auch schon so komisch drauf warst.
Aber sie verknüpfen nicht unbedingt emotionslose Punkte wie Datenbankeinträge besser als Menschen. Gungor würde sagen, dass in diesen Bereichen eben die nötige Energie, nämlich die Emotionen fehlen. Seine Schlußfolgerungen passen besser zu meiner These, dass Frauen insbesondere in Bereichen arbeiten, in denen sie mit Menschen zu tun haben, denn dort ist die Energie weitaus reichhaltiger vorhanden.
allesevolution 29p · 737 weeks ago
Vielleicht liegt das Scheitern aber auch daran (um dir hier mal die Zusammenhänge deutlich zu machen ;-) ) das du wenig Argumente präsentiert hast. Gungar hatte ich bereits dargelegt. Ansonsten blieb deine eigene Tätigkeit als Datenbankbeauftrager (wobei bei dir ja wohl abweichend von anderen Frauen erhebliche andere Hormonzustände zu bedenken sind, die ebenfalls ihre Auswirkungen haben), eine Übertragung auf andere Tätigkeiten, die ein Denken in sachlichen Zusammenhängen erfordern und bei denen sich dieser Vorteil zeigen müsste konntest du nicht benennen. Du konntest auch keine Studien nennen, die ein Denken in Zusammenhängen gerade bei Frauen als besonders hoch bewerten. Du konntest im Prinzip immer nur wiederholen "Bei mir ist es so, es ist meine Erfahrung, ich glaube daran". Entschuldige, wenn mich das nicht überzeugt hat.
Ich halte es durchaus für wissenschaftlich, wenn man eine These auf ihre Grundlage hin überprüft und auch nachvollzieht, ob ihre weiteren Vorhersagen zutreffen. Forscher, Detektive, Kriminologen, all dies sind überwiegend männliche Bereiche. Du konntest mir auch außer dem einem Bereich mit dir als Beispiel keine Übertragungen nennen.
"Und er machte mich darauf aufmerksam, dass ich meine Thesen wohl völlig aus der Luft greiffe, denn ihm sei keine Entsprechende Forschung bekannt."
Wohl gemerkt: Dir ist auch keine entsprechende Forschung bekannt. Und "Alle anderen sehen es nicht, aber ich schon" ist kein Ansatz, der die Glaubwürdigkeit einer These erhöht.
allesevolution 29p · 737 weeks ago
In der Tat nicht. Denn deine These ist in ihrer gegenwärtigen Präsentation auf wenig Fakten gestützt.
" Die, welche Männer, zumindest auf den ersten Blick, besser da stehen lassen"
Interessanterweise teilst du die Einschätzung der meisten Eigenschaften, die ich Männern und Frauen zuweise.
Aber ich meine, dass ich auf meinem Blog durchaus genug schlechtes über Männer und Gutes über Frauen gesagt habe. Ich halte Männer nicht für besser als Frauen oder umgekehrt, sondern nur für anders. Frauen, so hatte ich beispielsweise auf dem Blog auch schon geschrieben, sind besser in
Gedächtnis für Landschaftsmerkmale und Lokalisierung von Objekten
Wahrnehmungsgesschwindigkeit
verbales Gedächtnis
verbale Flüssigkeit
verbales Benennen
visuelles Kurzzeitgedächtnis
Rechenfertigkeit
feinmotorische Koordination.
Das Männer mehr auf Status aus sind hatte ich nicht unbedingt als Vorteil dargestellt, sondern im Gegenteil ausgeführt, dass Frauen, die im Schnitt seltener eine 60+ Stunden Woche machen wollen, in dieser Hinsicht schlauer sind als Männer und ein besseres Leben führen. Auch andere Sachen habe ich lediglich als Unterschied dargestellt, nicht unbedingt wertend als allgemeinen Vorteil. Sicherlich habe ich dargestellt, dass bestimmte Eigenschaften eher dazu führen, dass Männer eher Karriere machen als Frauen. Aber das muss ja, wie oben gesagt, kein Vorteil sein, sondern durchaus harte Arbeit. Auch dort hast du mir allerdings in den biologischen Grundlagen nicht widersprochen.
allesevolution 29p · 737 weeks ago
Nicht nur ich. Ich bin mit den Frauen, die ich ins Bett bekomme durchaus zufrieden. Mir geht es generell darum, was Männer an Frauen und Frauen an Männern anziehend finden, gerade auch unter biologischen Gesichtspunkten, etwas sexueller Selektion und der Sexuell Strategies Theorie, also evolutionären Betrachtungen. Meine dort dargelegte Meinung ist auch durchaus durch Studien belegt und hat ein sich sich stimmiges Konzept. ich kann auch Forscher zitieren, die diese Thesen außer mir vertreten und nicht wenige sind die vorherrschende Meinung auf ihrem Gebiet. Aber ich lade dich gerne ein, Fehler aufzuzeigen und mir Gegenstudien zu präsentieren. Gerne auch im Rahmen einer Blogdebatte.
"Er nennt das Pick-Up."
Es nennt sich Pick-up. Oder Game. Ich habe den Namen nicht erfunden.
BadHairDays 54p · 737 weeks ago
allesevolution 29p · 737 weeks ago
Darauf war ich noch gar nicht eingegangen:
"Bei AllesEvolution.wordpress.com glaubt man(n) zu wissen, was ich dort findet. Menschen, die nicht Rational denken können, sich niemals mit den Freuden höherer Mathematik auseinandersetzen können und in der Königsdisziplin Schach prinzipiell schlecht da stehen."
Bestimmte mathematische Begabungen scheinen in der Tat häufiger bei Männern aufzutreten, das scheint sich insbesondere in der Physik noch viel deutlicher zu zeigen.
Und bei Schach zeigt sich ja eine deutliche männliche Überlegenheit. Woran würdest du das festmachen? An der Gesellschaft?
"Ergo keine Menschen, die grosse Leistungen vollbringen können."
Das sage ich so nirgendwo und es ist etwas bösartig. Die Ausprägung bestimmter Fähigkeiten ist bei Mann und Frau verschieden, es handelt sich um zwei Normalverteilungen mit unterschiedlichen Mittelwert, deren Träger überlappen. Was sich dann natürlich in den höheren Bereichen bei beiden Geschlechtern in den Zahlen auswirkt.
Natürlich sind Frauen auch zu rationalen Denken in der Lage, beim IQ zeigen sich ja keine großen Unterschiede.
"Stattdessen seien solche Menschen, wie der hohe EQ ja zeigt, in Gefühlen verfangen, die sie viel zu irrational machen."
Zeig mir bitte eine Stelle, wo ich das vertrete. Das Frauen im Schnitt einen höheren EQ haben ist eine These, die meines Wissens nach von dir geteilt wird. Demnach wäre es nur logisch, wenn sie viele Punkte gefühlsbetonter sehen. Das sie deswegen aber nicht mehr rational denken können ist natürlich falsch.
Es ist interessant, dass du Gungor erst als Quelle angibst, dann darauf verweist, dass er ein richtiger Augenöffner für viele ist und dann eine seiner Grundthesen, dass Frauen viele Aspekte mit Gefühlen verbinden ins Lächerliche ziehst.
Wie wirkt sich denn deiner Meinung nach die Verbindung von Sachverhalten mit Emotionen aus und was bewirkt ein hoher EQ?
Hotte Hueh · 725 weeks ago
So unfair! *schnüff
مؤسسة نظافة بالدمام · 595 weeks ago